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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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leichteste Dünung ließ das Schiff gefährlich schwanken und rollen. Eddie konnte die Hilferufe der an Bord gefangenen Männer hören, als eine große Welle das Schiff weit auf die Seite legte.
    Glücklicherweise drückte die Flut auf die Bucht und schob das Schiff weiter in Richtung Strand. Als Windböen das eisige Wasser in der Bucht hochpeitschten, wusste Eddie, dass ein Sturm im Anzug war. Es war zu hoffen, dass das Schiff auf Grund lief und strandete, ehe er richtig losbrach. Anderenfalls würde der ehemalige Luxusdampfer nämlich wieder aufs offene Meer zurücktreiben. Wenn das geschähe, wusste er, dass sich das Schiff irgendwann quer in den Wind legen und kentern würde, wenn der Seegang drei Meter überstieg. Es besaß keine Rettungsboote mehr.
    Eddie löste den Blick von dem treibenden Schiff und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Trockendock zu. Seine massigen Tore waren erneut geschlossen, und Wasser strömte aus dem Pumpenöffnungen in seinem Rumpf. Es würde mehrere Stunden dauern, um die Kammer zu leeren und sein Gewicht so weit zu verringern, dass es einer der Schlepper vom Land wegziehen konnte. Der zweite der beiden Schlepper, die das Trockendock nach Norden gebracht hatten, hatte eine Position etwa hundert Meter vom Gebäude mit der Scheideanlage bezogen.
    Wie Eddie schon früher bemerkt hatte, befand sich die Scheideanlage auf einem flachen Leichter, der in die Bucht geschleppt worden war. Sie hatten schweres Gerät eingesetzt, um die voluminöse Konstruktion bis weit hinter die Flut-Unie zu hieven. Unter den aufmerksamen Blicken bewaffneter Wächter waren nun Arbeiter damit beschäftigt, Treibgut und Steine, die hinter der Anlage an den Strand gespült worden waren, wegzuräumen, damit der Leichter wieder ins Meer zurückgezogen werden konnte. Fässer voller Maschinenöl standen bereit und warteten darauf, auf den steinigen Strand gekippt zu werden, um der Prahm den Rückweg ins Meer zu erleichtern. Paulus, der südafrikanische Betriebsleiter, hatte angeordnet, das überschüssige Quecksilber auf einem Gelände hinter der Scheideanlage zu entsorgen. Dort sammelte sich glitzerndes Quecksilber in Tümpeln, die sich nach und nach ins Meer entleerten. Schon jetzt hatte der Wellengang Hunderte von Gallonen des giftigen Metalls mitgespült.
    Die chinesischen Arbeiter, die diesen gefährlichen Job erledigen mussten, waren zugleich diejenigen, die bereits während ihrer Arbeit in der Scheideanlage tödlichen Mengen Quecksilberdampfs ausgesetzt gewesen waren. Die meisten bewegten sich wie lebendige Tote, da ihre Gehirne in Folge der Quecksilberverseuchung bereits teilweise unheilbar geschädigt waren, während andere derartig heftige Zitteranfälle hatten, dass sie kaum aufrecht stehen konnten. Wenn sie durch irgendein Wunder die nächsten Tage überleben sollten, würden sie sich von der Vergiftung dennoch niemals erholen. Und selbst wenn sie am Leben bleiben sollten, hatten sie derart große Mengen Gift in sich aufgenommen, dass Generationen ihrer Kinder unter unsäglichen Geburtsschäden zu leiden hätten. Eddie brannte sich das Bild der gehirngeschädigten Arbeiter, die durch die Quecksilberpfützen wateten, ins Gedächtnis ein.
    Er war von dem Anblick derart entsetzt, dass er nicht bemerkte, als der Arbeiter neben ihm seinen Korb mit schlammigem Erz gefüllt hatte. Der junge Chinese versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen, doch der Wächter bemerkte seinen Fehler zuerst. Er holte mit einem am Ende mit Blei beschwerten Gummischlauch aus und erwischte Eddie in den Kniekehlen. Sein Bein knickte zwar ein, aber er ließ nicht zu, dass er zu Boden stürzte.
    Er schaute noch nicht einmal zu dem Wächter hin, weil eine derartige Demonstration von Trotz den Indonesier in eine rasende Wut versetzt hätte, deren Folgen überleben zu können Eddie in seinem augenblicklichen Zustand bezweifelte.
    Er wuchtete sich den fünfzig Pfund schweren Behälter auf die Schulter und traktierte so alte Hautabschürfungen, die bei der ständig herrschenden Feuchtigkeit niemals abheilen würden.
    Eddies Zimmergenosse vom Kreuzfahrtschiff, Tang, hatte seine Arbeit zeitlich auf eine Weise abgepasst, dass die beiden zusammen den Berghang hinuntertrotten würden. Von den ursprünglich zehn Männern, die in die Kabine gepfercht worden waren, als Eddie in diesem Höllenloch angekommen war, lebten nur noch er und Tang.
    »Ich glaube, sie hauen heute ab«, sagte Tang aus dem Mundwinkel, während er mit zu Boden gerichteten

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