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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ozeankreuzer wies. Matrosen hatten die Schlepptaue des Schiffes aus versenkten Schächten unterhalb des Achterdecks herausgezogen. Mit Hilfe zweier Jetskis wurden dicke Seile, die mit den Tauen verknüpft waren, zum Strand gebracht, wo etwa einhundert der kräftigsten chinesischen Flüchtlinge bereitstanden, um die schweren Trossen auf das Kreuzfahrtschiff zu hieven.
    »Max, kannst du mich hören?«, fragte Juan per Funk.
    »Ich bin hier.«
    »Wie ist die Lage?«
    »Sie sind jetzt so weit, die Taue zum Kreuzer rüberzuziehen.
    Sein Name lautet übrigens
Selandria
. Linda und Linc sind drüben und leiten die Operation. Sie sagt, die Poller seien völlig verrostet, daher müssen wir die Schlepptaue um die Ankerwellen legen. Die sollten dem Zug eigentlich standhalten.«
    »Okay. Ich bin auf dem Rückweg. Sobald sie das Tau an Ort und Stelle haben, will ich all unsere Leute auf der
Oregon
sehen.«
    »Dann werde ich Julia wohl fesseln müssen. Sie möchte sofort mit einem Team rübergehen und die Chinesen versorgen, die am schlimmsten dran sind.«
    »Von mir aus. Dann fessle sie«, schnappte Juan. »Wenn unser Plan nicht aufgeht, sieht die traurige Wahrheit so aus, dass wir die Leute zurücklassen und beten müssen, dass wir Hilfe hierher bekommen, ehe der Vulkan in die Luft fliegt.«
    »Dazu habe ich Neuigkeiten. Sobald die Kampfhandlungen eingestellt wurden, habe ich versucht, die russische Küstenwache zu alarmieren, aber der Berg strahlt jede Menge elektrische Störungen aus. Unsere gesamte Kommunikation ist bis auf unser taktisches Kurzstreckennetz ausgefallen.«
    »Wir sind also auf uns allein gestellt.«
    »Das befürchte ich.«
    »Bleib du im Operationszentrum. Ich bin gleich oben auf der Laufbrücke. Schick mir jemanden mit frischen Kleidern rauf.«
    Er sah Tory fragend an, und sie nickte heftig. »Für Tory auch.«
    Juan schlüpfte aus seiner schmuddeligen Kampfjacke, während er durchs Schiff ging, und hatte ein schlechtes Gewissen, weil das hauswirtschaftliche Personal sicher Mühe haben würde, seine schlammigen Stiefelabdrücke aus dem hochflorigen Korridorteppich zu entfernen. Er erreichte die Laufbrücke im gleichen Moment, in dem auch Maurice aus dem Fahrstuhl des Operationszentrums trat. Er schob einen verchromten Servierwagen.
    Erst reichte er Juan ein Bündel Kleider, dann Tory. Tory wich in den Funkraum aus, um sich umzuziehen, während Juan sich auszog, wo er gerade stand.
    »Jetzt fühle ich mich schon viel besser«, sagte er.
    Maurice schob den glänzenden Deckel des Servierwagens zurück, und der Duft von warmem Essen ließ Juan das Wasser im Mund zusammenlaufen. »Burritos mit geschnetzelten luftgetrockneten Rindfleischstreifen und Kaffee.«
    Mit einem Mundvoll dieser würzigen mexikanischen Spezialität sagte Juan: »Maurice, Sie haben soeben Ihr Gehalt verdoppelt.« Daraufhin schüttete der alte Kellner aus einer Taschenflasche etwas in Juans Kaffeetasse. »Aus meinem eigenen Brandybestand. Das hilft Ihnen, sich zu entspannen.«
    »Dann verdreifachen Sie die Menge.«
    Der Sturm, den sie im Ochotskischen Meer hinter sich gelassen hatten, war mittlerweile aufgerückt und hatte sie eingeholt.
    Regen peitschte gegen die Windschutzscheibe, Blitze zuckten über den Himmel. Aus dem unteren Fach des Servierwagens zauberte Maurice zwei Regenanzüge, Baseballmützen und Juans Gummistiefel hervor. »Ich hatte schon irgendwie damit gerechnet, Sir.«
    Juan schlüpfte in den Regenmantel, während Tory aus dem Funkraum kam. Sie verschlang einen Burrito mit zwei Bissen.
    »Mein Gott, ich wusste gar nicht, wie hungrig ich bin.«
    »Juan?« Max’ Stimme drang aus einem Walkie-Talkie.
    »Lass hören.«
    »Sie haben die Trosse drüben. Linda sagt, sie braucht noch zehn Minuten.«
    »Bestell ihr, sie habe nur fünf. Der Sturm bricht gleich los, also wird der ohnehin schon schwierige Job dann fast unmöglich.« Er trat auf die Laufbrücke und hinaus in den Sturm. Der Wind hatte mittlerweile Stärke fünf erreicht, und Vulkanasche mischte sich so mit dem Regen, dass gelegentlich dicke Schlammbrocken vom Himmel fielen. Er sah nach achtern. Die schweren Taue waren durch die Schotdurchführungen der
Selandria
gezogen worden, und alles schien in Ordnung zu sein – außer dass die
Oregon
im Wind ein wenig abgetrieben war und sich nicht mehr in einer Linie mit dem Kreuzfahrtschiff befand.
    Er gab Eric Stone eine entsprechende Korrektur durch und beobachtete, wie das Wasser in Höhe der Manövrierdüse am Bug

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