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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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kennen. Und sie sagte ihm, dass seine Zeit mit uns zu Ende ist.
    Du kannst aber ziemlich sicher davon ausgehen, dass Dick Truitt den Kampf nicht aufgegeben hat. Ich würde mich nicht wundern, wenn Dick sein Geld und seine Erfahrung in eine Sicherheitsfirma oder in eine geheimdienstliche Denkfabrik gesteckt hätte. Ich wette …«
    Max brach mitten im Satz ab. Er bemerkte das Funkeln in Cabrillos Augen und dieses verhaltene, fast seeräuberhafte Lächeln, das um seine Lippen spielte. Wie immer war Juan Cabrillo dem obersten Chef seiner Firma einen Schritt voraus. Juan hatte Max getestet und sich einen Eindruck davon verschafft, was er wegen Truitts Ausscheiden empfand. Cabrillo hatte niemals an seiner Mission oder an sich selbst gezweifelt, aber dies war ein entscheidender Zeitpunkt für die Corporation, und Juan musste sich vergewissern, dass Hanley immer noch zu hundert Prozent hinter ihren Zielen stand. So hatte Juan eine perfekte Falle gestellt, indem er getan hatte, als wäre er zutiefst verunsichert, und Max war blindlings hineingetappt. Das war der Grund dafür, weshalb sich niemand mit dem Vorsitzenden der Corporation an den Pokertisch setzte.
    »Du bist ein ganz Raffinierter«, erklärte Max mit einem kehligen Lachen. In diesem Augenblick ertönte ein scharfes, lautes Zischen vom Rumpf der
Oregon
. Sie blickten über die Reling. Spezielle Tanks entlang des Rumpfs füllten sich mit Meerwasser, um dem Trampfrachter zu mehr Ballast zu verhelfen und es so aussehen zu lassen, als ob seine Frachträume bis an die Decke gefüllt seien. Juan ließ den Blick an der Kiellinie entlangwandern und stellte eine minimale Kursänderung fest. Die lange weiße Linie auf dem sonst weit und breit leeren Ozean beschrieb einen großen Bogen nach Osten.
    »Murph und Stone haben offensichtlich den Punkt im Ozean gefunden, wo wir die lahme Ziege spielen sollen«, sagte Max beiläufig und informierte sich über die Uhrzeit auf einer altertümlichen Taschenuhr, die mit einer Kette an seinem Overall befestigt war.
    Cabrillo dachte an das Furcht einflößende Waffenarsenal, das die
Oregon
mitführte, und an die Frauen und Männer, die eigens dafür ausgebildet worden waren, es einzusetzen. »Lahmer Tiger, mein alter Freund, lahmer Tiger.«
    Einen Tag später erreichte die
Oregon
die Region, in der, wie Mark Murphy und Eric Stone ausgerechnet hatten, am ehesten mit einem Angriff der Piraten zu rechnen war. Hiro Katsui hatte sich mit Cabrillos Bedingungen einverstanden erklärt und erwidert: »Ein Pirat ist nötig, um einen Piraten zu fangen. Gute Jagd.« Und er hatte alles übermittelt, was das Konsortium über die letzten Piratenüberfälle wusste. Murphy und Stone hatten die Informationen zerpflückt und Gemeinsamkeiten in den Angriffen entdeckt, die bislang übersehen worden waren. Sie untersuchten das Wetter, die Mondphasen, die Größe der Schiffe, die Frachtlisten, Umfang und Zusammensetzung der Mannschaften sowie ein Dutzend andere Faktoren und setzten sie zueinander in Beziehung, um den Punkt im Japanischen Meer zu finden, den die Piraten für einen Überfall auf die
Oregon
mit größter Wahrscheinlichkeit bevorzugten. Bezüglich des Schiffes und seiner Ladung war eine Legende zusammengestrickt und in verschiedene Datenbanken eingespeist worden, für den Fall nämlich, dass sich die Piraten ihre jeweiligen Opfer auf diesem Weg aussuchten. Das Schiff transportierte demnach eine gemischte Ladung aus Holz und elektronischen Bauteilen von Pusan nach Niata in Japan. Was den Frachter jedoch zu einem besonders interessanten Ziel machte, war die Anwesenheit eines Passagiers, nämlich eines exzentrischen amerikanischen Schriftstellers, der am liebsten schrieb, wenn er als Gast auf Frachtschiffen durch die Weltmeere kreuzte.
    Richard Hildebrand war eine reale Person, und seine Liebe zum Schreiben auf hoher See war in den Medien schon des Öfteren thematisiert worden. Zur Zeit arbeitete er an seinem neuesten Roman und befand sich an Bord eines Supertankers, der auf der Rückfahrt von Rotterdam in den Persischen Golf war, ein Detail, von dem die Corporation annahm, dass die Piraten es nicht eingehender überprüfen würden. Dank seiner Tantiemen und der Höhe der Honorare, die in Hollywood für die Filmrechte seiner Bücher gezahlt wurden, war Hildebrand einer der reichsten Buchautoren der Welt und längst reif für ein Kidnapping.
    Während die Piraten einen solchen Versuch erst noch starten mussten, glaubten Murph und Stone – worin Juan

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