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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schlangenköpfe.
    Cabrillo und seine Leute hatten eine Schiffsladung von illegalen Auswanderern aufgebracht, die höchstwahrscheinlich nach Japan unterwegs gewesen war. Oder die Piraten hatten ein solches Schiff überfallen und die Absicht gehabt, die Arbeiter den Banden oder einer anderen Organisation gegen ein hohes Lösegeld zurückzugeben. Ganz gleich wie, sie waren auf jeden Fall auf einen Menschenhändlerring gestoßen. Bei all dem Grauen über das, was auf dem Deck des Schiffes lag, und dem Schmerz, der ihm die Tränen in die Augen trieb, verspürte Juan Cabrillo rasende Wut, die ihm fast die Brust sprengte. Er gab sich diesem Gefühl hin und fachte es mit namenlosem Hass weiter an, bis es ihn beinahe zu verschlingen drohte.
    Er wandte sich zu Linda Ross um, in den Augen ein eisiges Funkeln. »Hol Julia Huxley hierher, sobald sie Zeit hat. Sie kann für diese armen Leute zwar nichts mehr tun, aber vielleicht liefern Autopsien Hinweise auf das, was hier geschehen ist.« Er winkte einem Matrosen. »Sobald die Sanitäter den Container geleert haben, sucht nach irgendwelchen Identifikationsnummern und werft ihn anschließend über Bord.«
    »Bist du okay, Juan?«, fragte Linda besorgt.
    »Nein, ich bin sauer«, sagte er, während er sich entfernte.
    »Und ich muss mich noch um ein U-Boot kümmern.«
    Er nahm seinen Platz im Operationszentrum ein. Die Nachricht von ihrem Fund hatte sich bereits auf dem Schiff verbreitet, und so war die Stimmung gedrückt. Mark Murphy führte bei den Bordwaffen verschiedene Systemchecks durch für den Fall, dass sie schon in Kürze wieder gebraucht wurden, während Eric Stone auf dem Platz des Steuermanns saß und auf Anweisungen wartete.
    »Mark!«, rief Cabrillo mit schneidender Stimme.
    Mark wandte sich auf seinem Platz um. Sein Gesicht war ernst. Es war sein Schuss gewesen, der die
Kra
vernichtet und sie jeder Möglichkeit beraubt hatte, mögliche Gefangene zu verhören. »Ja, Chef?«
    Seine Stimme wurde weich. »Mach dir keine Vorwürfe. Ich hätte an deiner Stelle ebenfalls geschossen. Mit dieser Sache sind wir noch länger befasst. Es wird andere, vielleicht bessere Gelegenheiten geben.«
    »Ja,. Chef. Danke.«
    »Eric, geh auf dreißig Knoten und bring uns zu diesem U-Boot.«
    »Aye, Juan.«
    Linda war immer noch auf dem Deck, wo sie Julia und ihrem medizinischen Team half. Juan verfolgte die Daten des Passivsonars und gab Kurs- und Geschwindigkeitskorrekturen an Eric Stone durch, bis die
Oregon
sich direkt über dem geheimnisvollen U-Boot befand. Es war in der halben Stunde, seit sie es zum ersten Mal geortet hatten, auf fünfundsiebzig Fuß gesunken. Er schickte das akustische Signal durch den Computer, filterte Nebengeräusche aus, bis nur noch das Geräusch ausströmender Luft zu hören war. Er konnte nicht feststellen, ob sich das U-Boot tot stellte oder ob es ein Problem hatte. Aber falls irgendein Notfall vorlag, hätte er sicherlich Alarmsirenen und Matrosen hören müssen, die in seinem Innern an der Arbeit waren.
    Sogar ohne ihre leistungsfähigen Abhörsysteme wäre das Dröhnen von Metall auf Metall bis zur
Oregon
durchgedrungen.
    Doch alles, was sie vernahmen, war das blubbernde Zischen des langsam sinkenden Tauchboots.
    Juan holte eine Übersichtskarte von der Region auf den Computermonitor. Sie hatten fast zwei Meilen Wasser unterm Kiel. Es würde Tage dauern, bis das U-Boot auf dem Meeresgrund aufsetzte, obwohl es bis dahin längst vom enormen Wasserdruck zerquetscht worden wäre.
    Er kehrte auf seinen Platz zurück und rief den Moon Pool.
    »Hey, da unten, hier ist Cabrillo. Öffnet die Rumpftore und bereitet ein ROV für eine Orientierungsfahrt vor. Außerdem sollen sich zwei Taucher bereithalten und Tauchgerät für mich rauslegen.«
    Eine Viertelstunde später stand Cabrillo in einem orangenen Tauchanzug hinter dem Piloten des ROV. Die Tauchmaske hatte er sich auf den linken Arm geschoben. Es bestand keine Notwendigkeit, zu dem U-Boot hinabzutauchen, außer dass er sich nach der erfrischenden Ruhe des Ozeans sehnte. Seine Schultern und sein Nacken schmerzten von Anspannung und mühsam gebändigter Wut.
    Die Unterwassersonde war ein kleines, torpedoförmiges Fahrzeug mit drei lenkbaren Propellern an seiner Längsachse für Antrieb und Steuerung. In seiner spitz zulaufenden Nase befand sich eine hochauflösende Videokamera, und auf dem Heck waren genügend Scheinwerfer installiert, um auch im schlammigsten Wasser einen drei Meter weiten Bereich zu erhellen.

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