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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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haben seine Grundform als rechteckig beschrieben. Das andere Schiff war kleiner, und es schien wohl, als kollidierten die beiden Schiffe.«
    »Wenn ich mich nicht daran erinnern kann, vier Tage lang in der
Avalon
gefangen gewesen zu sein, dann kann ich mich erst recht nicht daran erinnern, was nur wenige Minuten nach dem Überfall geschah. Es tut mir leid.« Sie wandte sich an Julia.
    »Doktor, ich glaube, ich möchte mich jetzt ausruhen.«
    »Natürlich«, erwiderte Julia. »Mein Büro befindet sich gleich neben Ihrem Zimmer. Melden Sie sich, wenn Sie irgendetwas brauchen sollten.«
    »Danke.« Tory schickte Juan einen seltsamen Blick. Er war nur kurz, und sie sagte: »Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben.«
    Er legte wieder eine Hand auf ihre Schulter. »Gern geschehen.«
    »Toller Schuss«, bemerkte Max, als er und Cabrillo draußen im Flur vor der Sanitätsstation standen.
    »Eine tolle Lügnerin«, sagte Juan.
    »Das auch.« Max klopfte sich mit dem Mundstück seiner Pfeife gegen die Schneidezähne.
    »Was meinst du, weshalb?«
    »Dass sie eine gute Lügnerin ist, oder dass sie uns überhaupt angelogen hat?«
    »Beides.«
    »Ich habe nicht den geringsten Schimmer«, sagte Max. »Ich bin nur froh, dass Linda gestern so vorausschauend war, Miss Ballinger sofort auszufragen.«
    »Ich hätte nicht daran gedacht«, gab Juan zu.
    »Wenn ich bedenke, in welchem Zustand du dich befandest, kann ich sowieso nur staunen, wie du überhaupt deine Kabine gefunden hast.«
    »Linda meinte, so wie Tory die Schiffe und die Uniformen der Piraten beschrieb, könnte es sein, dass sie eine militärische Ausbildung absolviert hat.«
    »Oder sie ist tatsächlich eine Wissenschaftlerin, wie sie und die Royal Geographic Society behaupten, und wendet ihre wissenschaftlichen Beobachtungstechniken auf alles an, was ihr begegnet.«
    »Warum lügt sie dann und behauptet, sich nicht daran erinnern zu können, was mit ihr geschah, als sie auf der
Avalon
in der Falle saß?« Juans Blick wurde ernst. »Niemand hat ihr gesagt, wie lange sie da unten war, und trotzdem kannte sie die Anzahl der Tage. Irgendetwas verbirgt sie.«
    »Wir können sie nicht zwingen, es uns zu verraten, und wir können sie auch nicht festhalten. Der Hubschrauber, den die RGS gechartert hat, wird in ein paar Stunden hier sein.«
    Juan fuhr fort, als hätte er Hanleys Kommentar gar nicht gehört. »Und Uniformen. Sie sagte, ihre Piraten trugen schwarze Uniformen. Die Typen, mit denen wir gestern aneinandergeraten sind, waren vorwiegend mit Jeans, Shorts und T-Shirts bekleidet. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.«
    Sie betraten das Operationszentrum. Linda Ross war der Offizier vom Dienst, sie hatte es sich auf dem Kommandositz gemütlich gemacht und verzehrte gerade ein belegtes Brötchen.
    »Wie ist es gelaufen?«, erkundigte sie sich mampfend, erkannte jedoch ihren Fauxpas und hielt sich schnell eine Serviette vor den Mund. »Entschuldigt«, murmelte sie.
    »Du kannst dich als Heldin des Monats betrachten«, sagte Juan. »Dir Tory gleich gestern vorzuknöpfen war eine geniale Idee. Heute behauptet sie, sich an nichts erinnern zu können, nicht an die Schiffe, nicht an die Uniformen, noch nicht einmal daran, wie sie die Zeit verbrachte, nachdem die
Avalon
untergegangen war. Wobei mir etwas Wichtiges einfällt – sie hat doch hoffentlich von dem Moon Pool nicht allzu viel sehen können, oder?«
    »Nein, Julia hat sich beeilt, ihr ein heißes Handtuch um den Kopf zu wickeln, sobald sie aus dem Wasser gehievt worden war. Sie fing auch erst an zu reden, als wir in der Sanitätsabteilung waren und Hux damit begonnen hatte, sie aufzuwärmen.
    Sie war noch immer blau angelaufen und zitterte wie Espenlaub, aber sie wusste verdammt genau, was sie gesehen hatte. Ich habe mir sogar ausdrücklich von ihr bestätigen lassen, dass das große Schiff eine rechteckige Silhouette hatte. Und jetzt will sie sich an nichts davon erinnern können?«
    »Wir sind uns ziemlich sicher, dass ihr Erinnerungsvermögen völlig intakt ist, dass sie aber nicht über ihre Erlebnisse sprechen möchte«, sagte Max.
    »Warum nicht?«
    Juan warf einen Blick auf einen Dienstplan, der auf einem Klemmbrett befestigt war. »Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Finde die Antwort, und du erhältst einen ausschließlich für dich reservierten Angestelltenparkplatz.«
    »Ein nettes Geschenk, nur steht mein Wagen leider zehntausend Meilen weit entfernt in einer Garage in Richmond.« Linda wurde

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