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Todesgarten

Todesgarten

Titel: Todesgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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verlaufen. Er hatte einen guten Anwalt, das stand fest. Und der wurde –
wen überraschte das? – von Peter Stroh bezahlt. Eine Menge Leute waren für
diese Informationen um ihren verdienten Feierabend gebracht worden, und jeder
Einzelne von ihnen hatte nun etwas gut bei ihr. Aber das war es wert gewesen.
Thomas Bertold Koschnik. Sie war fest überzeugt: Das war der Mann, den sie
suchten.
    Sie schob ihre Notizen zusammen, stand auf und ging
hinüber in Wolfgangs Büro. Harald war da. Er lief unruhig im Zimmer auf und ab
und redete auf Wolfgang ein.
    Â»â€¦Â als wäre er vom Erdboden verschluckt. Er ist nicht
in seiner Wohnung, nicht im Kink Klub und auch sonst nirgendwo zu finden. Wir
haben alles abgegrast.«
    Â»Was ist mit Nachbarn und Verwandten?«
    Â»Wir sind noch dabei. Aber das dauert mir alles zu lange.
Irgendwie habe ich das Gefühl, wir sollten uns beeilen. So was spricht sich
schnell herum, wenn wir jemanden suchen. Ich würde ihn lieber überraschen. Vor
allem möchte ich ihn noch heute Nacht kriegen.«
    Kathrin trat ein. »Redet ihr über Stroh?«
    Harald nickte und verschränkte die Arme.
    Â»Was ist mit deinen Leuten bei der Drogenfahndung?«,
fragte Wolfgang. »Die haben Stroh doch schon seit Längerem im Visier. Bestimmt haben
die noch Adressen und Anlaufpunkte.«
    Â»Ja, bestimmt. Der Kollege war eben nicht zu erreichen.
Seine Frau meinte, er würde mich gleich zurückrufen.«
    Wolfgang sah zu Kathrin auf.
    Â»Wo ist eigentlich Lohmann? Hast du den inzwischen erreicht?«
    Â»Nein. Der hat sein Handy ausgestellt. Konnte ja
keiner ahnen, dass heute Nacht noch etwas passiert.«
    Â»Er hätte wenigstens kurz reingucken können nach seinem
Einsatz. Ohne sich abzumelden nach Hause zu fahren und dann das Handy
auszustellen, um seine Ruhe zu haben, das ist nicht gerade die feine Art.«
    Â»Vor allem, wenn man noch Stift ist«, meinte Harald
und grinste.
    Irgendwo klingelte es. Harald tastete seine Taschen ab
und zog sein Handy hervor. Er sah aufs Display.
    Â»Das ist der Kollege«, sagte er. »Ich geh mal besser
ran.«
    Er verschwand auf dem Flur.
    Kathrin hob ihre Notizen in die Luft. »Ich glaub, ich
weiß, wen wir suchen. Thomas Bertold Koschnik. Ein Barkeeper im Kink Klub. Er
ist Peter Strohs engster Mitarbeiter, und sieht man sich die Liste seiner Straftaten
an, dann …«
    Das Telefon klingelte. Wolfgang hob bedauernd die Schultern
und nahm den Hörer ab. Kathrin ließ sich auf einen Stuhl sinken und wartete.
    Â»Lohmann!«, rief Wolfgang. »Wenn man vom Teufel
spricht! Wo treibst du dich denn rum?«
    Eine Pause entstand. Kathrin beobachtete, wie sich das
Gesicht ihres Chefs veränderte. Seine Züge froren ein, eine senkrechte Falte
bildete sich zwischen den Augen, er hörte aufmerksam zu.
    Â»Woher weißt du das?«, fragte er schließlich und fuhr
nach einer Pause fort: »Nein, nein, bleib, wo du bist. Wir kommen später nach.
Ich will nur vorher ein paar Dinge erledigen. Wir sehen uns also später.«
    Nachdenklich legte Wolfgang den Hörer auf die Gabel.
    Â»Ist was passiert?«, fragte Kathrin.
    Er antwortete nicht, sondern räusperte sich
stattdessen, stand auf und holte seinen Mantel.
    Â»Kathrin, zieh deine Jacke an. Wir fahren nach Babelsberg.«
    Â»Nach Babelsberg? Aber was ist mit Thomas Bertold
Koschnik? Wir müssen doch …«
    Â»Harald soll sich darum kümmern. Wir werden nicht
lange weg sein.«
    Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er das Büro
schon verlassen. Sie lief ihm hinterher.
    Â»Aber was ist denn passiert?«
    Â»Das erklär ich dir unterwegs. Beeil dich jetzt.«
    Sie stieß einen Seufzer aus und holte ihre Sachen aus
dem Büro. Dann gab sie Harald ihre Notizen und bat ihn herauszufinden, ob
Thomas Bertold Koschnik heute im Kink Klub arbeitete.
    Â»Wenn der Typ im Klub ist, nehmen wir ihn uns später
vor«, meinte Harald. »Das eilt dann ja nicht, der ist die ganze Nacht da.«
    Kathrin zeigte ihm den erhobenen Daumen und folgte Wolfgang
ins Treppenhaus.

21
    Anna stand eine Weile vor dem Kink Klub und beobachtete
das Treiben. Die duftende Sommernacht, der Sternenhimmel, die Musik aus dem
Klub, all das versetzte ihr einen Stich. Es war eine Nacht für Liebende. Eine
Nacht für Versprechen, die ewig halten sollten. Es kam ihr wie Verrat vor, Tom
gerade heute zur Rede zu stellen.
    Aber ihr

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