Todesgier - Thriller
dich.«
Fünfzehn Minuten später verließen sie das Gebäude.
Lucas überließ Shafer dem Secret Service, der ihn noch ein wenig bearbeitete, ohne sich allzu viel davon zu versprechen. Niemand hielt Shafer und Juliet für besonders clever. Wahrscheinlich würde man Shafer bis nach dem Parteitag einsperren, bis die Lage sich entspannt hatte. Der Secret Service schien kein großes Interesse an Juliet Briar zu haben, denn ihre Beteiligung an dem Fall war örtlich begrenzt.
Lucas nahm sie mit zum SKA-Gebäude, und Shrake brachte ihren Van hin. Lucas dirigierte sie in den zweiten Stock zu
den Labors, wo er sie dem Mann vorstellte, der die Fotos bearbeitet hatte. »Wenn du mit den Bildern fertig bist, kannst du gehen«, sagte er zu ihr. »Aber bleib in der Stadt. Gib mir deine Adresse und Telefonnummer.« Sie nannte ihm Adresse und Nummer ihrer Mutter.
Wenig später traf Lucas Shrake und Jenkins in seinem Büro und lud sie ein, im Rahmen eines frühen Abendessens bei ihm die nächsten Schritte zu besprechen. Während der Fahrt informierte er die Haushälterin telefonisch über ihr Kommen. Wenig später betraten er, Shrake und Jenkins das Haus, wo die Haushälterin sie mit kaltem Hühnchen, Apfelkuchen aus der Bäckerei um die Ecke, Milch und Kaffee versorgte.
»Ich habe nachgedacht«, sagte Lucas und nahm einen Hühnerschenkel in die Hand. »Die wissen, dass sie sich keinen von den Geldboten mehr vornehmen können. Beim letzten Versuch haben wir sie erwartet, und einer von ihnen hat dran glauben müssen. Noch so eine Aktion werden sie nicht wagen.«
Jenkins und Shrake nickten.
»Sie wissen außerdem, dass wir Shafer haben, was bedeutet: Ihnen bleiben nur zwei Alternativen«, fuhr Lucas fort. »Erstens: Sie machen sich aus dem Staub. Sie stehen ja in dem Ruf, verwegene Pläne auszuarbeiten und umsichtige Taktiker zu sein. Es wird uns nicht gelingen, sie am Abhauen zu hindern. Wir können nur alle Informationen, die wir haben, zusammentragen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diesen Fall lenken und darauf hoffen, dass jemand anders sie erwischt.«
»Langweilig«, lautete Shrakes Kommentar.
Lucas hielt einen Finger hoch. »Die zweite Option sieht so aus: Sie machen weiter. Sie wissen, dass wir ihnen auf der Spur sind und Shafer haben. Wahrscheinlich ahnen sie inzwischen, wie wir auf Shafer gekommen sind - über das Haus von Diaz in Venice. Trotzdem haben sie es geschafft, uns aufs Glatteis
zu führen. Ich glaube, sie werden ihre Pläne, wie auch immer die aussehen mögen, weiterverfolgen. Sie wollten rausfinden, wie die Sache mit Shafer steht, und jetzt wissen sie es.«
»Und welchen Zweck erfüllt Shafer?«, fragte Jenkins.
»Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihn von Anfang an angelogen haben und er tatsächlich nichts mit der eigentlichen Aktion zu tun hat. Was, wenn er als Ablenkung dienen sollte? Zum Beispiel folgendes Szenario: Sie bestellen ihn hierher und tragen ihm auf, ein paar Orte aufzusuchen, wo er mit seinem.50er mit Sicherheit Aufmerksamkeit erregt. Sie schicken ihn durch die Waffenläden und bleiben selbst im Hintergrund. Und dann platzieren sie ein paar Patronenhülsen mit seinen Fingerabdrücken auf dem Hügel …«
»Und wenn sie ihren eigentlichen Plan in die Tat umsetzen«, fuhr Jenkins fort, »rufen sie die Polizei an und informieren sie, dass sie Shafer mit der Waffe gesehen haben. Das bringt die Cops auf Trab.«
»Und sie haben freie Bahn.«
»Worauf haben sie es abgesehen?«, fragte Shrake. »Normalerweise rauben sie Banken oder Geldtransporter aus. Genug Geld ist im Moment ja im Umlauf.«
»Wir müssen alle potenziellen Ziele, an denen sich viel Geld befindet, überprüfen und genau überwachen.«
Beim Kuchen sagte Shrake mit vollem Mund: »Wisst ihr, was? Die sind noch da.«
Letty hatte auf dem Bett über ihre nächsten Schritte nachgedacht, als die drei kamen. Nun betrat sie die Küche.
»Hallo, Süße«, sagte Shrake.
»Unser Filmstar«, schmeichelte ihr Jenkins.
Letty tätschelte Shrakes breiten Rücken. »Wenn du nur vierzig Jahre jünger wärst.«
Lucas musste so sehr lachen, dass er sich verschluckte.
Shrake zog einen Schmollmund. »Ich bin doch erst vierzig.«
»Und gut in Form«, sagte Letty. »Für einen so alten Mann.«
»Wie sehen deine Pläne aus?«, erkundigte sich Lucas.
»Morgen ist nicht viel los. Heute Abend werde ich wohl den Aufsatz über das Nachtigall -Buch schreiben.«
»Jedenfalls besser, als dich mit Nutten abzugeben«, sagte
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