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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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betretene Schweigen ist peinlich.
    »Was haben Sie denn vor alledem gemacht?«
    »In einem Büro gearbeitet.«
    »Okay, in welcher Branche?«
    »Ich habe Strafzettel wegen Falschparkens bearbeitet.«
    Preston macht eine Pause und versucht, die Banalität meiner Existenz vor dem Krieg zu verdauen.
    »Das ist heute nicht mehr besonders gefragt«, seufzt er ohne eine Spur Sarkasmus in der Stimme. »Besondere Fähigkeiten? Erfahrungen beim Militär oder der Polizei?«
    Plötzlich fühle ich mich minderwertig. Unser Handeln ist instinktiv, nicht antrainiert. Meine Antwort erfolgt automatisch und ist dumm.
    »Ich war eine Weile bei den Pfadfindern …«
    »Verarschen Sie mich nicht«, warnt er. »Es ist mein Ernst.«
    »Nein, keine.«
    »Also lassen Sie sich derzeit einfach ziellos treiben?
Verbringen Ihre Zeit damit, sich hinter den Leichen unserer Leute zu verstecken?«
    »Ich habe mich nicht versteckt«, fahre ich ihn an, da mich sein Tonfall ärgert. »Wir waren nur auf der Durchreise.«
    »Das sagen alle.«
    In Wahrheit war ich so ziellos, wie er sagt. Aber jetzt habe ich einen Grund weiterzuziehen.
    »Eigentlich«, verkünde ich, »bin ich auf dem Weg nach Hause.«
    »Nach Hause? Warum zum Teufel wollen Sie dorthin? Welchen Grund könnten Sie haben, dass Sie nach einem Bezug zu Ihrem früheren Leben suchen?«
    »Ich möchte meine Tochter finden.«
    Er blickt auf, und plötzlich ist sein Interesse geweckt.
    »Warum?«
    Was soll ich ihm jetzt sagen? Habe ich einen Fehler gemacht, als ich zugegeben habe, dass ich nach Ellis suche? Hält er mich darum jetzt nicht mehr für einen ganzen Mann? Einen schwachen Kämpfer? Vielleicht sogar mit dem Feind im Bunde? Weiß ich selbst überhaupt, weshalb ich Ellis finden möchte? Was will ich damit erreichen? Das Leben mit ihr wäre auf gar keinen Fall mehr so wie früher, wozu also die Mühe? Sosehr mich der Gedanke, was und wer ich war, heute abstößt, frage ich mich doch nach dem wahren Grund, weshalb ich sie wieder um mich haben möchte. Vielleicht ist es nur ein Versuch, die Kluft zwischen heute und den vergangenen Jahren zu überbrücken. Das peinliche Schweigen dauert scheinbar eine Ewigkeit. Ich mache den Mund auf, um zu sprechen, und wieder zu; kein Wort kommt heraus. Dann spricht Preston für mich.
    »Sie ist wie wir, nicht wahr?«

7
    P reston sieht mich durchdringend an. Was zum Teufel denkt er? Er weiß, dass Ellis eine von uns ist, na und? Weshalb sollte ihm das etwas bedeuten? Was immer der Grund sein mag, sein Tonfall hat sich definitiv verändert. Plötzlich ist er ernster und direkter. Er hat den Transporter kurz verlassen und mit jemandem geredet, aber jetzt ist er wieder da und hat die Tür zugemacht. Die Hitze im Wageninneren ist unerträglich.
    »Erzählen Sie mir von ihr, Danny.«
    Das gefällt mir nicht. Ich werde ihm die Informationen häppchenweise geben und herausfinden, was er will. Meine Jahre in der alten Welt haben ihren Tribut gefordert; ich bin misstrauisch. Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob ich hier über den letzten noch existierenden Pädophilenring gestolpert bin. Da ich nicht antworte, stellt er eine andere Frage.
    »Wie alt?«
    »Gerade fünf geworden.«
    »Und Sie glauben zu wissen, wo sie ist?«
    »Möglicherweise«, antworte ich rasch. Ich kann es mir erlauben, dass ich einige vage Details preisgebe. Selbst wenn ich genau wüsste, wo sich Ellis befindet, könnte ich ihm alles Mögliche erzählen. Er weiß nichts über sie. Er weiß nicht, wie sie aussieht. Herrgott, ich habe ihm nicht einmal ihren Namen genannt.

    »Ist sie irgendwo in der Nähe?«
    »Kann sein.«
    Preston beugt sich über den Vordersitz und greift nach einer Karte, die er aufschlägt.
    »Zeigen Sie es mir.«
    »Ich zeige Ihnen gar nichts, bevor Sie mir nicht verraten, warum Sie sich so sehr für meine Tochter interessieren. Was sind Sie, eine Art Perverser? Ein Kinderficker?«
    Sein Gesicht bleibt gleichmütig und ernst. Nicht der Hauch einer Gefühlsregung.
    »Wir interessieren uns nicht nur für Ihre Tochter«, erklärt er schließlich. »Wir sind der Meinung, dass Kinder der Schlüssel zu unserer Zukunft sind. Sie sind jetzt wichtig, und wenn dieser Krieg zu Ende ist, werden sie noch wichtiger sein.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Haben Sie je ein Kind kämpfen sehen? Sie sind schnell, stark, wendig … vollkommen hemmungslos. Sie tragen nicht die Last der Erinnerung an die Jahre, die vorher gewesen sind, sie kennen nur das Jetzt. Sie akzeptieren, was sie sehen,

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