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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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leben im Heute und nehmen es hin, ohne zu fragen. Dies ist ihre Normalität.«
    Was er sagt, ergibt einen gewissen Sinn, aber ich traue dem Kerl nicht. Seine schmeichlerische, aalglatte Ausdrucksweise bringt mich im Handumdrehen auf die Palme. Er kommt wie ein Politiker rüber; einer, der sein Mäntelchen nach dem Wind hängt. Ich weiß, wir kämpfen beide auf derselben Seite, aber wie sehr unterscheiden sich unsere Vorgehensweisen und Ziele?
    »Sie reden viel, aber Sie sagen im Grunde genommen nichts. Warum sollte ich Ihnen etwas über meine kleine Tochter erzählen?«

    »Kinder sind wahre Kämpfer, Danny. Sogar perfekte Kämpfer. Brutalos sind stark und aggressiv, aber Kinder sind etwas ganz anderes. Ich glaube …«
    Plötzlich verstummt er, und es hat fast den Anschein, als wäre er nicht sicher, ob er mir trauen kann. Ich bedränge ihn, da ich unbedingt hören will, was er zu sagen hat. Er streicht sich mit den Fingern durch das nach hinten gekämmte, eingeölte Haar.
    »Ich finde, die Grenze zwischen uns und den Unveränderten verschwimmt, wenn man sehr kleine Kinder betrachtet. Wie schon gesagt, sie schleppen nicht den Ballast und die Erinnerungen mit sich herum wie wir. Mit der richtigen Stimulation und Provokation könnte man selbst einem Kind der Unveränderten beibringen zu kämpfen wie wir.«
    Wieder herrscht Schweigen, während wir beide darüber nachdenken, was er gerade gesagt hat. Meine erste Reaktion ist, dass das vermutlich Blödsinn ist, aber vielleicht hat er ja doch recht. Ein kleines Kind, das in diesem Wahnsinn aufwächst, würde den Unterschied nicht kennen. Es müsste lernen, um sein Überleben zu kämpfen, ganz gleich, wie seine anfängliche Orientierung aussieht.
    »Ich wurde von meiner Familie getrennt, als mich die Veränderung überkam«, erzähle ich ihm, da ich mir denke, dass ich nichts zu verlieren habe, wenn ich mich noch etwas mehr öffne, solange ich keine wesentlichen Details preisgebe. Ich nehme ihm die Karte aus der Hand und klopfe mit dem Finger auf das Gebiet, wo ich gelebt habe. »Zuletzt habe ich sie hier gesehen, aber meine Partnerin konnte mit den Kindern entkommen.«
    »Kindern? Mehr als eines?«
    »Zwei Söhne und eine Tochter. Aber mich interessiert nur Ellis.«

    »Das ist Ihr kleines Mädchen?«
    »Ja.«
    »Schreiben Sie die beiden anderen nicht so schnell ab …«
    Ich gleite mit dem Finger über die Karte und halte an. »Ich denke, Lizzie dürfte zu ihrer Schwester gegangen sein. Was sind das für Markierungen?«
    Zwei Kreise, deren Mittelpunkte ziemlich nahe am Stadtzentrum liegen, sind auf der Karte eingezeichnet. Meine Wohnung und das Haus von Lizzies Schwester liegen gerade außerhalb des äußeren Kreises. Preston gibt mir eine Erklärung.
    »Wie Ankin sagte, haben sich die Unveränderten in die Stadtzentren zurückgezogen. Unsere Informationen sind zwei Wochen alt, aber wir glauben, der erste Kreis entspricht dem Gebiet, das sie besetzt haben.«
    »Und der zweite Kreis?«
    »Der äußere Bereich ihres Sperrgebiets. Das ist ein verlassener Streifen zwischen ihnen und allem anderen und ziemlich gut verteidigt. Das macht es viel schwerer für uns, unbemerkt durchzukommen. Unmöglich ist es nicht, nur schwieriger.«
    »Und wie möchte Ankin mit einer Armee durch dieses Niemandsland marschieren, ohne dass es auffällt?«
    »Er wird eine Möglichkeit finden«, antwortet Preston. Mit Zuversicht erfüllt er mich nicht gerade. Ich versuche, die Unterhaltung wieder auf Ellis zu lenken.
    »Das ist mein Plan«, lasse ich ihn wissen. »Zuerst sehe ich in der Wohnung nach, und dann suche ich Ellis im Haus von Lizzies Schwester.«
    »Und wenn sie da nicht ist?«
    »So weit habe ich noch nicht gedacht. Das will ich nicht.«

    Preston legt die Karte zusammen und denkt einen Moment nach. »Was, wenn ich Ihnen sage, dass wir Ihnen helfen können.«
    »Mir helfen? Wie?«
    »Im Laufe des Tages bricht eine Gruppe auf und sucht nach neuen Rekruten. Sie könnten mit ihnen gehen. Mit unserer Unterstützung steigen Ihre Chancen …«
    »Und was springt für Sie dabei raus?«
    »Es gibt nur zwei Bedingungen«, verkündet er. »Erstens, wenn Sie das Mädchen nicht finden, vergessen Sie es, kommen wieder hierher und kämpfen mit uns. Zweitens, wenn Sie sie finden, dann kommen Sie beide wieder hierher und kämpfen.«

8
    I ch hätte alle drei erwischen können«, sagt Adam mit leiser, schwacher Stimme, aber immer noch voller adrenalingestärkter Begeisterung und Aufregung. »Ich habe

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