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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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ihrer Tochter über das feuchte, fettige Haar. Sie wich zurück, als Mark Ellis ins Bad schleifte und an das Abflussrohr des Waschbeckens kettete.
    »Wie viele Spritzen hast du noch?«
    »Das war die letzte.«
    »Und die Tabletten?«

    Er kam aus dem Bad und machte die Tür zu. Lizzie antwortete erst, als er sie ganz geschlossen hatte und ihre Tochter nicht mehr zu sehen war.
    »Reichen höchstens noch für eine Woche.«
    »Mein Gott …«
    »Was soll ich nur tun, Mark?«
    »Dieses Ding muss weg«, unterbrach sie Kate, die durch das Zimmer brüllte und anklagend zur Badezimmertür zeigte. »Verschwindet von hier, denn wenn ihr zwei nicht geht, dann gehe ich.«
    Er lief zu ihr und wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich ihm aus. Sie lehnte sich an die Wand, rutschte daran hinunter und hielt sich den kugelrunden Bauch.
    »Dieses Ding«, schluchzte Lizzie, »ist meine Tochter.«
    »Sie war deine Tochter«, erwiderte Kate sofort. »Gott weiß, was sie jetzt ist.«
    »Und was soll ich machen?«, fragte Lizzie, setzte sich gegenüber auf den Fußboden und stützte den Kopf in die Hände. »Sag du mir, was ich machen soll.«
    »Schaff sie einfach von hier weg. Sie ist eine von denen, Lizzie. Sie hört erst auf zu kämpfen, wenn sie uns alle getötet hat …«
    »Ich weiß, aber …«
    »Sie hat deine Jungs getötet. Wie kannst du es ertragen, in ihrer Nähe zu sein, wo sie dir deine beiden Söhne genommen hat?«
    »Kann ich nicht«, antwortete sie, zog die Knie an die Brust und neigte den Kopf, als würde sie sich wegen dieses Eingeständnisses schämen. »Ich will sie auch nicht hierhaben, weiß aber nicht, was ich sonst tun kann. Ich bin ihre Mutter und …«
    »Du könntest sie dem Militär übergeben.«

    »Du weißt, dass ich das nicht kann. Darüber haben wir schon gesprochen. Die würden ihr ohne zu zögern eine Kugel in den Kopf jagen.«
    »Und?«
    »Das kann ich nicht zulassen«, fauchte sie mit Zorn in ihrer zunehmend verzweifelteren Stimme. »Du hast recht, Katie, ich hätte sie nie hierherbringen dürfen, aber was blieb mir übrig? Wenn ich sie einfach gehen lasse, dann wird sie töten, und die werden sie jagen. Und selbst wenn ich sie aus der Stadt schaffen könnte, würde sie nicht überleben. Sie würde nichts zu essen finden, sich nicht aufwärmen können und …«
    »Wir sollten es einfach machen.«
    »Wie sollen wir sie durch die Menge schaffen?«, fragte Mark, der sich bemühte, pragmatisch und konzentriert zu bleiben und sich nicht von seinen Emotionen leiten zu lassen.
    »Pump sie mit den Tabletten voll. Gib ihr alles, was du übrig hast. Töte sie, um Himmels willen.«
    »Katie …«, wandte Mark ein.
    »Ich kann ihr nichts antun«, schluchzte Lizzie. »Sie ist meine Tochter, mein Fleisch und Blut. Ganz gleich, was sie getan hat oder tun könnte, ich muss sie beschützen.«

30
    S ind Sie McCoyne?«
    Ich setze mich hastig auf. Die Sicht ist verschwommen. Wo bin ich? Keine Ketten. Trübes graues Licht. Ich sehe mich um und versuche, meine Umgebung zu erkennen. Ich befinde mich in einem der oberen Zimmer des Clubs. Die Kissen habe ich unten auf einem Sofa gefunden und …
    »Sind Sie McCoyne?«, ertönt die Stimme erneut irgendwo hinter mir. Mein Hals ist steif. Ich blicke über die Schulter und erkenne eine Gestalt an der Tür.
    »Ja, was gibt es für ein Problem?«
    »Kein Problem. Kommen Sie mit.«
    Er dreht sich um und verschwindet, und mir bleibt nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Es ist kalt in dem Gebäude, als ich über den Treppenabsatz haste, um ihn einzuholen. Jetzt erkenne ich ihn. Sein Name ist Craven. Julia hat mich ihm gestern vorgestellt. Ich glaube, er ist ihre rechte Hand.
    Wir betreten den großen Raum im ersten Stock. Hier schlafen Julia und ein anderer Mann. Craven gibt mir zu verstehen, dass ich mich neben ihn an einen Tisch in der Ecke setzen soll, wo er einen Laptop hochfährt.
    »Haben wir Strom hier?«, frage ich, als ich sehe, dass ein Stromkabel an die Rückseite des Computers angeschlossen ist. Dumme Frage.

    »Sozusagen«, antwortet er und hört sich so müde an, wie ich mich fühle. »Ein paar Straßen entfernt gibt es Elektrizität. Wir haben ein Kabel hierher verlegt, damit wir den Laptop betreiben können.«
    »Was, ein Verlängerungskabel?«
    Er starrt mich genervt an. »Ja, ein verdammtes Verlängerungskabel.«
    Kopfschüttelnd wendet er sich dem Laptop zu. Ich sehe zu, wie er sich in eine Art zentrale Datenbank einloggt. Ist dies das System, von dem Mallon

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