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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Häuser sahen so aus, als hätten sie eine Größe von weniger als zweihundert Quadratmetern, noch mehr schienen jedoch über dreihundert Quadratmeter zu umfassen. Viele waren mehrgeschossig, in den Auffahrten standen BMW, Mercedes und große Geländewagen.
    Da lebten Leute, die im Aufsteigen begriffen waren. Künftige Firmenchefs und Aufsichtsratsmitglieder, die sich eines Tages größere Häuser mit größeren Grundstücken und mehr Quadratmetern würden leisten können und vielleicht sogar mit einem kleinen Gästehaus dahinter. Einige würden vor ihrem sechzigsten Geburtstag einen Herzinfarkt erleiden, andere würden sich von ihren Familien entfremden, da sie immer mehr Zeit im Büro verbrachten, wenn sie nicht schon in diese Falle geraten waren.
    Quinn fand die Adresse, die er suchte, versteckt in einer Gegend, in der die Straßennamen wie alte Bluessongs klangen: Lazy River Lane, Old Bayou Drive, Sweet Jasmine Street. Es war ein weitläufiges, eingeschossiges Haus in der White Magnolia Lane. Wie viele Häuser in der Nachbarschaft war es aus Backstein mit einer weißen Haustür und weißen Fensterrahmen aus Holz.
    Eine asphaltierte Zufahrt führte zum Haus und dann etwa zwanzig Meter weiter wieder zurück zur Straße. Es gab keine Gehsteige, also fuhr Quinn den Lexus auf den Grasstreifen und parkte dort. Als er ausstieg, hörte er ein Summen, das wie eine ganze Armee Insekten klang. Er erwartete, in der nächsten Sekunde angegriffen zu werden, doch im Moment hielten die Biester sich noch fern.
    Als er die Zufahrt entlangging, stellte er fest, dass Jenny
hier nicht mehr wohnen konnte, falls sie es früher einmal getan hatte. Auf dem Rasen lagen Fahrräder. Es waren Kinderfahrräder. Auf einem Platz in der Nähe der Garage stand ein mobiler Basketballkorb. Zwar hatte er Jenny seit gut acht Monaten nicht gesehen, doch damals hatte sie keine Kinder gehabt. Und falls die Spielsachen nicht ausreichten, ihn zu überzeugen, dass jetzt eine Familie hier lebte, dann tat es der Wagen, der auf der Zufahrt parkte. Ein Minivan, dunkelgrün und gut gepflegt. Der Wagen einer Fußballmutter. Er sah wie ein Fahrzeug aus, das oft benutzt wurde.
    Er ging weiter auf die Haustür zu. Am Wohnzimmerfenster entdeckte er ein Mädchen, das zu ihm herausschaute. Er schätzte sie auf acht Jahre. Sie hatte blondes Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, sie trug Jeans und ein lavendelfarbenes T-Shirt mit einem Eichhörnchencartoon auf der Brust. Sie starrte ihn einen Augenblick an, machte dann kehrt und rannte davon.
    Als Quinn die Türschwelle erreichte, war die Haustür bereits geöffnet. Auf der Schwelle stand eine Frau. Sie lächelte unpersönlich. Sie konnte nicht älter als vierzig sein und hatte das gleiche blonde Haar wie das Mädchen am Fenster, aber keinen Pferdeschwanz. Ihr fast schulterlanges Haar war offen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie mit einer Spur von Misstrauen in der Stimme.
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Quinn. Um sie zu beruhigen, lächelte er scheinbar verlegen. »Ich suche die Frau, von der ich glaubte, dass sie hier wohnte. Offenbar habe ich die Adressen durcheinandergebracht oder sie ist umgezogen.«
    Die Frau sah ihn einen Moment gleichgültig an, dann entspannte sich ihre Miene.
    »Muss eine Verwechslung sein. Wir wohnen seit über zehn Jahren hier.«

    Falsche Antwort.
    Steiner hatte gesagt, die Adresse könne alt sein, aber nicht so alt.
    Quinn nickte.
    »Das habe ich befürchtet.«
    »Wie heißt sie?«, fragte sie. »Vielleicht ist sie eine meiner Nachbarinnen.«
    »Tracy«, sagte er. Er folgte der Warnung, die in seinem Kopf aufblitzte, und erfand auf der Stelle einen anderen Namen. »Tracy Jennings. Kennen Sie sie?«
    Quinn bemerkte, dass die Augen der Frau sich unmerklich weiteten. Der Name war nicht der, den sie erwartet hatte. Doch sie fasste sich schnell.
    »Tut mir leid. Keine Ahnung, wer das ist.«
    »Schon in Ordnung. Ich hätte Sie nicht belästigen dürfen. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit.«
    »Kein Problem«, sagte die Frau.
    Quinn wandte sich ab und ging zu seinem Wagen. Auf der Zufahrt blickte er noch ein letztes Mal zum Haus zurück. Das Mädchen stand wieder am Fenster und winkte ihm, im Schatten hinter ihr erblickte er die Mutter, die ihm auch nachsah. Er winkte zurück und drehte sich wieder um.
    Bei seinem Wagen angekommen, stieg er ein, startete den Motor und legte den Gang ein. Er war erst einen halben Block gefahren, als er im Rückspiegel ein Auto bemerkte, das von

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