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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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erschienen, die neben ihm ging und sich Notizen machte.
    Guerrero trug einen teuer aussehenden dunkelgrauen Anzug und hatte ein schwarzes ledernes Notizbuch bei sich. Nach den Bildern, die er gesehen hatte, hatte Quinn vermutet, dass Guerrero hochgewachsen war. Und er hatte Recht gehabt. Guerrero maß ungefähr eins neunzig.
    Ray zögerte, als überlege er etwas, und sagte dann: »Warten Sie einen Moment.«
    Er eilte quer durch den Raum und blieb kurz vor Guerrero stehen. Als seine Chance gekommen war, wandte er sich mit ein paar Worten an den Kongressabgeordneten und blickte dann in Quinns Richtung. Mit einem Nicken folgte Guerrero Ray zurück zu Quinn.
    »Kongressabgeordneter Guerrero«, sagte Ray, nachdem
sie bei Quinn angekommen waren, »darf ich Ihnen Richard Drake vorstellen. Er schreibt einen Artikel für die Denver Post. Über Sie.«
    Guerrero streckte lächelnd die Hand aus. Quinn erwiderte die Geste.
    »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Mr. Drake. Colorado ist einer der schönsten Staaten unseres Landes. Sie können sich glücklich schätzen.«
    »Vielen Dank, Sir«, erwiderte Quinn. »Unsere Leser werden sich sehr darüber freuen, dass Sie so denken.«
    »In welchem Teil von Denver leben Sie?«
    »Westlich der City. In Golden.«
    »Sehr schön«, sagte Guerrero. »Da sind Sie praktisch schon in den Bergen.«
    »Waren Sie schon dort?«
    »Ein paarmal, ja.« Guerrero lächelte gutmütig. Es war nicht das Lächeln eines Politikers, sondern ein natürliches Lächeln, als meine er es ernst. »Habe im College ein paar Ausflüge nach Vail unternommen. Wir haben in Golden angehalten, um bei Coors vorbeizuschauen und ein Bier abzustauben.«
    Sie lachten alle.
    »Mr. Drake ist ein Freund von Jennifer Fuentes«, sagte Ray, die Lügengeschichte vereinfachend, die Quinn ihm erzählt hatte, und kam damit der Wahrheit näher, als er ahnte.
    Einen Sekundenbruchteil überflog ein Ausdruck von Sorge Guerreros Gesicht.
    »Sie sind mit ihr befreundet?«
    »Nicht sehr eng«, entgegnete Quinn. »Ich habe sie erst vor ein paar Monaten kennengelernt. Mr. Ray hat mir gesagt, sie sei auf Urlaub.«
    Der Kongressabgeordnete starrte Quinn einen Moment an, sein Lächeln schien auf seinem Gesicht festgefroren zu sein.
»Ja. Zu schade, dass Sie sie verpasst haben«, sagte er schließlich. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss hinüber ins Kapitol.«
    »Aber selbstverständlich«, erwiderte Quinn. Guerrero verschwieg ihm etwas, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihn zu einer Antwort zu drängen. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich einen Augenblick Zeit genommen haben, um mit mir zu sprechen.«
    »Das Vergnügen war auf meiner Seite.«
    Abermaliges Händeschütteln, und der Kongressabgeordnete war weg.
    »Sie haben Glück«, sagte Ray.
    »Warum?«
    »Wenn Sie nächste Woche gekommen wären, hätten Sie ihn verpasst.«
    Quinn sah den Assistenten mit gerunzelter Stirn an.
    Ray lächelte. »Er geht mit mehreren Mitgliedern des Geheimdienstausschusses nach Übersee.«
    »Tatsächlich? Und wohin?«
    »Singapur.«
    »Was ist dort so interessant?«
    »Ein Trip, um Fakten zu sammeln«, sagte Ray. »Die Sicherheit im pazifischen Raum. Heutzutage kann man es sich nicht leisten, nicht informiert zu sein.«
    »Eine der wesentlichsten Regeln, nach denen ich lebe«, sagte Quinn.

10
    Quinn verließ das Longworth Building und stieg die Stufen zum Gehsteig hinunter. Er wandte sich auf der Mall nach rechts, nahm sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer.
    »Du musst mir noch einen Gefallen tun«, sagte er, nachdem Peter sich gemeldet hatte.
    »Selbstverständlich«, antwortete Peter mit einem Unterton von Gier in der Stimme. Auch diese Anfrage würde er bei nächster Gelegenheit nutzen, um einen Deal mit Quinn auszuhandeln.
    »Es gibt da jemanden, mit dem ich sprechen muss, aber ich möchte nicht, dass er merkt, wie dringend es ist.«
    »Ein zufälliges Treffen?«
    Quinn hielt inne. Eine Sekunde lang hatte er das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete. Wie zufällig blickte er den Weg zurück, den er gekommen war.
    »Ja«, sagte er ins Telefon. »Je öffentlicher, desto besser.«
    Auf dem Gehsteig hier und auf der anderen Seite der Independence Avenue waren viele Leute unterwegs. Aber niemand schien ihn zu beachten. Er ging weiter.
    »Noch einmal, du bist nicht in irgendeine Dummheit verwickelt, nein? Zum Beispiel in einen Mord.«
    »Einen Mord?«, fragte Quinn erstaunt.
    »Schau mal, wir haben über sechs Monate nicht

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