Todesjagd
Gebäude des Kongressabgeordneten ohne festen Termin nicht hinein. Ich überlegte gerade, was ich tun sollte, als Sie plötzlich rauskamen.«
Quinn trat einen Schritt zurück, wollte gehen. Das hier führte nur dazu, dass er sich noch mehr ärgerte.
»Sollte ich Sie noch einmal sehen, werde ich nicht so nett sein. Verstanden?«
»Bitte.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich … ich hab niemand mehr, an den ich mich wenden könnte. Niemand sonst kann mir helfen.« Sie hielt einen Moment inne und holte nervös Luft. »Ich habe versucht, ihren Freund zu finden, aber er ist auch verschwunden.«
Quinn hielt inne und drehte sich wieder zu ihr um.
»Vielleicht sind sie zusammen weggelaufen und haben es einfach keinem gesagt.«
»Ich weiß, dass das nicht stimmt. Jenny und Steven würden das nie tun.«
Steven. Steven Markoff.
Quinn atmete tief durch.
»Wenn Sie wirklich Jennys Freundin sind, schlage ich vor, dass Sie die Suche aufgeben.«
»Was?«, fragte sie.
»Sie haben gesehen, was sie mit ihrem Haus in Houston getan haben - und mit ihrem Apartment. Diese Leute spielen nicht. Sie werden Sie töten. Gehen Sie nach Hause. Sie können nichts für sie tun.«
Zum ersten Mal begann sie zu lächeln.
»Sie versuchen, sie zu finden. Wenn Sie einer von denen wären, hätten Sie mich nicht gewarnt.«
»Denken Sie, was Sie wollen, aber zum Teufel verschwinden Sie von hier«, wiederholte er. »Sie bringen sich nur selbst in Schwierigkeiten.«
»Ich kann die Suche nicht einfach aufgeben«, entgegnete sie. »Jenny hat mich gebeten, ihr zu helfen.«
Quinn starrte sie eine Sekunde lang an.
»Was sagen Sie da?«
Sie sah ihn ernst an.
»Vor drei Wochen hat sie mich angerufen. Sagte, sie sei in Schwierigkeiten und müsse die Stadt verlassen.«
»Das haben Sie bisher nicht erwähnt. Sie haben mir erzählt, sie habe sich einfach nicht mehr gemeldet.«
»Ich wusste nicht, ob ich Ihnen trauen konnte.«
»Und jetzt können Sie es?«, fragte Quinn und runzelte die Stirn. »Sie wissen nicht einmal, wer ich bin.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen trauen kann, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte.« Sie blickte einen Moment zu Boden und hob dann den Kopf. »Als sie anrief, hab ich sie gefragt, ob ich etwas tun könnte. Zuerst sagte sie Nein, dann überlegte sie es sich jedoch anders und sagte, sie werde mich jeden zweiten Tag anrufen, damit ich wisse, dass alles in Ordnung sei.«
»Und?«
»Sie hat Wort gehalten, eine Zeit lang zumindest«, sagte Tasha. »Der letzte Anruf kam vor sechs Tagen.«
»Und was sollten Sie tun, wenn sie nicht mehr anrief?« Quinn war noch immer skeptisch.
»Sie sagte, ich sollte Steven finden. Ihm erzählen, was passiert war.« Sie hielt inne. »Aber er ist auch verschwunden.«
»Also versuchen Sie allein herauszufinden, wo sie ist?«
»Was sollte ich sonst tun?«
Quinn betrachtete einen Augenblick den Wasserfall. Sagte sie ihm die Wahrheit, oder versuchte sie ihn mit irgendeiner Scheiße abzuspeisen? Er hatte gelernt, vom Schlimmsten auszugehen, daher würde er ihr nicht sofort glauben. Aber wenn sie log, tat sie es verdammt überzeugend.
»Wie haben Sie miteinander Kontakt aufgenommen? Hat sie Ihnen eine Telefonnummer gegeben?« Er suchte nach Lücken in ihrer Geschichte.
»Nein. Sie hat immer nur mich angerufen.«
»Was ist mit ihrer Anruferanzeige?«
Tasha schüttelte den Kopf.
»Die Nummern waren immer unterdrückt.«
Quinn runzelte verärgert die Stirn.
»Okay.«
»Okay? Was meinen Sie?«
Er beugte sich zu ihr vor, sein Gesicht war höchstens zehn Zentimeter von ihrem entfernt.
»Okay, das war’s. Und diesmal ist es kein Vorschlag, ich sage Ihnen ausdrücklich: Gehen Sie nach Hause.« Ob das, was sie sagte, die Wahrheit war oder nicht, es schien ziemlich klar, dass sie ihm ständig in die Quere kommen würde. Das war eine Schwierigkeit, die er absolut nicht brauchen konnte.
»Nur wenn Sie mir sagen, dass Sie versuchen werden, Jenny zu helfen. Dass Sie sie finden werden.«
Er wusste, dass er sich wortlos davonmachen sollte. Doch wenn er das tat, würde sie weiterhin ein Problem bleiben.
Er holte Tashas Telefon und den Akku aus seiner Gesäßtasche und reichte ihr beides.
»Ich werde sie finden«, sagte er. »Und Sie will ich nie wieder sehen.«
»Heute Abend gibt es einen Empfang. Zwanzig Uhr. Vernissage in einer Kunstgalerie in Georgetown.«
»In einer Kunstgalerie?«, sagte Quinn ins Telefon. Peter hatte ihn angerufen, als er in einem Taxi
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