Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
saß, das ihn in sein Hotel bringen sollte.
    »In Washington ist sogar eine Vernissage in einer Galerie ein politisches Ereignis.«
    »Du bist sicher, dass er hingeht?«
    »Er hat zugesagt.«
    »Alle sagen zu«, sagte Quinn.
    »Das stimmt«, sagte Peter.
    »Gib mir die Adresse.« Es konnte ein Flop werden, war aber für Quinn die beste Gelegenheit.

    »Du musst auf der Liste stehen«, sagte Peter.
    »Das kannst du doch bestimmt ganz leicht arrangieren.«
    Quinn konnte fast das Lächeln in Peters Stimme hören, als er sagte:
    »Klar kann ich das.«

11
    Mit der entsprechenden Summe Geldes und einem guten Hotel kann man alles sehr schnell erreichen. Das Crystal City Marriott war da keine Ausnahme. Nachdem er dem Empfangschef hundert Dollar zugesteckt hatte, schien es für den Mann ein persönliches Interesse zu sein, dafür zu sorgen, dass Quinn genau das bekam, was er brauchte.
    Viertel vor acht war Quinn in einen dunkelblauen Anzug gekleidet, er trug ein weißes Hemd und eine Krawatte, die zwar elegant genug war, um darauf hinzuweisen, dass er betucht war, aber nicht so knallig, dass sie in einer Menge auffiel. Insgesamt wirkte er konservativ, erfolgreich und selbstbewusst. In einem Raum voller Politiker und D. C.-Insider würde er nicht weiter auffallen und kaum bemerkt werden.
    Anstatt ein Taxi zu nehmen, ließ er sich vom Empfangschef für den Abend einen Mietwagen besorgen. Er musste flexibel sein, denn er wusste nicht, ob er in der Kunstgalerie Gelegenheit haben würde, mit dem Kongressabgeordneten zu sprechen, oder ob er ihm folgen musste - was natürlich davon abhing, ob Guerrero überhaupt bei der Vernissage erschien.
    Quinn fuhr mit dem Lexus vom Hotel aus nach Norden, nahm denselben Weg, den er am Abend vorher mit dem Taxi nach Georgetown gefahren war. Er war wieder bewaffnet, die Pistole, die er am Nachmittag gut verwahrt im Hotel gelassen
hatte, lag jetzt sicher verstaut neben ihm unter dem Beifahrersitz.
    Er entdeckte die Galerie einen halben Block nördlich der M Street, am östlichen Ende von Georgetown und weniger als anderthalb Kilometer von Jennys ausgebrannter Wohnung entfernt.
    Vor dem Eingang der Galerie standen einige Leute, redeten und rauchten. Manche hielten ein Weinglas in der Hand. Am Bordstein warteten mehrere Wagen darauf, von den blau uniformierten Männern des Parkservice eingewiesen zu werden.
    Als Quinn sich hinter einem neuen Cadillac-Modell einreihte, konnte er in den Eingang hineinsehen. Sofort entdeckte er den vertrauten Bogen eines Metalldetektors. Die Waffe würde im Wagen bleiben müssen.
    »Guten Abend, Sir«, sagte ein Mann vom Parkservice und öffnete Quinns Wagentür. Er reichte Quinn ein Ticket, und sie tauschten die Plätze.
    Die Vorderfront der Galerie war komplett verglast. Licht ergoss sich auf den aus ziegelroten Backsteinen bestehenden Gehsteig. Wie die meisten Gebäude in Georgetown war auch dieses aus den gleichen Steinen wie die Gehsteige.
    Über den Fenstern war ein Schild: »Delaney-Galerie«. Und darunter in kleineren Buchstaben: »Galerie der schönen Künste«.
    An der Tür stand eine junge Frau im College-Alter; sie war ganz weiß gekleidet. Es war eine unglückliche Wahl. Ihre Haut war fast ebenso weiß wie ihr Kleid. Im Gegensatz dazu hatte sie dunkles Haar, beinahe blauschwarz. Gefärbt. Kein Zweifel. Sie hielt ein Klemmbrett in der Hand, und neben ihr auf einem kleinen Tischchen stapelten sich Karten.
    »Ihre Einladung bitte.«
    »Man hat mir gesagt, Sie würden meinen Namen auf einer Liste haben.«

    Sie nickte, ohne zu lächeln. Quinn vermutete, dass das zu ihrer Rolle gehörte.
    »Ihr Name?«, sagte sie.
    »Richard Drake.«
    Sie sah auf dem obersten Blatt ihrer Liste nach und glitt mit dem Finger nach unten, bis sie fast am Ende angekommen war.
    »Ja. Selbstverständlich, Mr. Drake.« Sie blickte auf, das Gesicht noch immer reglos. »Genießen Sie die Ausstellung.«
    Quinn betrat die Galerie und passierte den Metalldetektor. Direkt hinter dem Gerät stand ein großer Mann. Er trug einen dunkelblauen Anzug und lächelte. Sicherheitsdienst, ohne Zweifel. Aber besser gekleidet, ein angeheuerter Cop, vermutete Quinn, kein echter Muskelmann.
    Es waren schon erstaunlich viele Leute da. Noch stieß man sich nicht gegenseitig mit den Ellbogen an, aber es reichte aus, dass die Stimmen sich zu einem lauten Stimmengewirr erhoben. Die meisten Männer waren wie Quinn gekleidet, trugen konservative, teure Anzüge, während die Mehrheit der Frauen das übliche

Weitere Kostenlose Bücher