Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
machte.
    Die Menge in der Galerie war noch dichter geworden, seit Quinn und Tasha hinausgegangen waren. Quinn musste sich durchkämpfen, bis er eine Stelle gefunden hatte, von der aus er den ganzen Raum überblicken konnte.
    Schnell hatte er den Kongressabgeordneten entdeckt.
    Guerrero musste eben eingetroffen sein. Er schien fast jeden zu kennen, wechselte ein paar schnelle Worte oder tauschte ein Lachen aus und schüttelte jede Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. Ein Politiker, der wirklich wusste, wie man mit den Wählern sprach, und sofort in enger Beziehung zu ihnen stand. Wenn seine Kampagne jemals Feuer fing, würde das der Grund dafür sein.
    Quinn erkannte die Frau in seiner Begleitung sofort. Es war seine Ehefrau. Die telegene Jody Goodman von den Texas-Goodmans. Quinn hatte ihr Bild in mehreren Zeitungsartikeln gesehen und auch mehrere Clips mit ihr von CNN und MSNBC bei YouTube entdeckt.
    Sie war ungefähr so alt wie Guerrero und hatte schulterlange blonde Haare. Sie trug ein Kleid in einem auffälligen Blau, das ihre schmale Figur betonte. Aber wo ihren Mann eine Aura der Volksnähe umgab, schien Mrs. Goodman distanzierter zu sein und über den Dingen zu stehen. Sogar von der anderen Seite des Raums gewann Quinn den Eindruck, dass sie sich für intelligenter hielt als alle um sie herum. Und das schloss auch ihren Ehemann mit ein.
    Quinn blickte zum Eingang zurück und stellte fest, dass
Guerrero und seine Frau nicht allein gekommen waren. Nahe beim Eingang hatte ein Mann Aufstellung genommen, der vorher nicht da gewesen war. Er stand etwa zweieinhalb Meter von dem Mann entfernt, der für den Detektor verantwortlich war, und sah unverkennbar nach persönlichem Sicherheitsdienst aus. Seine Augen durchsuchten ständig den Raum, kehrten aber immer wieder zu dem Kongressabgeordneten zurück. Der Mann war ein Profi, kein angeheuerter Cop. Aber wahrscheinlich nicht vom Secret Service. Selbst wenn Guerrero Präsidentschaftskandidat wäre, würde er jetzt noch nicht diesen Schutz genießen. Nein, dieser Typ kam von einer sehr teuren Privatfirma.
    Guerrero und seine Frau gingen langsam weiter, blieben dann etwa in der Mitte des Raums stehen. Sofort wurden sie von einer kleinen Menge umringt.
    Noch einmal überprüfte Quinn den Mann an der Tür. Er stand noch immer auf seinem alten Platz, und seine Aufmerksamkeit galt jetzt mehr einer Gruppe von Neuankömmlingen als jenen, die bereits länger da waren.
    Gut , dachte Quinn. Es war Zeit für ihn, sich in Bewegung zu setzen.
    Er ging auf den Kongressabgeordneten zu und näherte sich ihm so, dass der größte Teil der Leute zwischen ihm und dem Muskelmann an der Tür lag. Er schlängelte sich durch die Menge, bis er nur noch etwa einen Meter von Guerrero entfernt war.
    Guerrero lachte über etwas. Dann wandte er den Kopf und sah sich um. Als er Quinn entdeckte, stutzte er und schaute ihn fragend an.
    »Wir sind uns vor kurzem begegnet, nicht wahr?«, fragte er.
    »Heute Nachmittag in Ihrem Büro.«
    Guerreros fragende Miene klarte auf.

    »Aber natürlich. Sie sind der Reporter. Mr. Drake, richtig?«
    »Richtig. Ich bin Richard Drake.«
    »Aus … Denver.«
    »Wieder richtig.«
    »Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen, Mr. Drake.«
    Quinn zuckte mit den Schultern.
    »Ein Freund hat mir empfohlen hierherzukommen. Er hatte eine Karte übrig und ich einen freien Abend.«
    »Ihr Freund hatte Recht. Marta ist eine großartige Künstlerin.«
    Quinn hatte den Namen auf einem Plakat neben dem Eingang gesehen. Marta Harmon. Es war ihre Ausstellung.
    Guerreros Frau sah an ihrem Mann vorbei zu Quinn.
    »Hallo, Mr. Drake, stimmt doch, nicht? Ich bin Jody.« Sie streckte die Hand aus. Ihr Händedruck war kurz und fest, ihr Lächeln gezwungen und gekünstelt.
    »Meine Frau«, sagte Guerrero.
    »Ich bin sehr erfreut, Mrs. …« Quinn unterbrach sich. »Nennen Sie sich Guerrero oder Goodman?«
    »Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht, wie ich sehe«, sagte sie. »Habe ich James richtig gehört? Sie sind Reporter?«
    »Ich schreibe aber nur Porträts.«
    »Dann sind Sie also kein Unruhestifter?« Wieder dieses aufgesetzte Lächeln.
    »Nein, das überlasse ich anderen.«
    Sie gab ein kurzes, freundliches Lachen von sich, während sie ihn von oben bis unten musterte.
    »Bei gesellschaftlichen Anlässen bin ich Mrs. Guerrero. Sie können mich Jody nennen. Goodman hebe ich mir für geschäftliche Angelegenheiten auf.«
    »Nett, Sie kennenzulernen, Jody«, sagte Quinn.

    »Gefällt

Weitere Kostenlose Bücher