Todesjagd
erhältlich für einen sehr hohen Jahresbeitrag.
»Das erklärt es.« Sie fand den Weg zur DSIT-Seite, wobei sie ihr eigenes Passwort benutzte, um hineinzukommen. Gleich darauf hielt sie Quinn das Display hin.
»Da. Siehst du?«
Er las die Information über die Riegle 3. Das Datum war jenes, an dem Quinn angeheuert worden war, um Markoff zu begraben.
»Herkunftshafen Shanghai«, sagte er. »Verdammt.«
Es war ein leicht zu begehender Fehler. Herkunftshafen bedeutete nicht, von welchem Hafen das Schiff ausgelaufen war, sondern meinte den Hafen, in dem das Schiff zu Hause war. In diesem Fall Shanghai. Er versuchte, sich zu erinnern, ob er das Nate klar und deutlich erklärt hatte, wusste es aber nicht.
Orlando scrollte noch ein Stück weiter und hielt dann inne. Hier, in der Spalte, wo der zuletzt angelaufene Hafen aufgeführt wurde, stand der Ort, den die Riegle 3 angesteuert hatte, bevor sie nach Los Angeles aufgebrochen war.
Quinn fühlte ein Kribbeln im Nacken. Singapur.
»Was ist?«, fragte Orlando.
»Der Typ, den ich in Guerreros Büro getroffen habe«, sagte Quinn. »Dylan Ray. Er hat mir gesagt, dass Guerrero nächste Woche in Singapur sein wird.«
»Warum?«, fragte Orlando.
Quinn schloss die Augen, versuchte sich zu erinnern.
»Irgendein Trip, um Informationen zu sammeln. Fakten sammeln hat er es genannt, glaub ich. Es geht um Sicherheitsfragen.«
»Reist er allein oder mit einem ganzen Komitee des Kongresses?«
»Das weiß ich nicht.«
»Du bist also überzeugt, dass Guerrero etwas mit Jennys Verschwinden zu tun hat?«
Quinn runzelte die Stirn.
»Er muss darin verwickelt sein. Die Männer, die in Georgetown bei ihm waren, waren dieselben, die ich in Houston gesehen habe. Und als ich mit ihm sprach, merkte ich, dass er etwas verschwieg. Ich kriege das alles noch nicht zusammen, aber entweder ist er verantwortlich für das, was mit ihr passiert ist, oder er ist Mitwisser.«
Sie nickte.
»Ich könnte … wie du weißt … Ich könnte mir die Sache näher ansehen.«
»Du hast andere Sorgen. Ich werde Nate darauf ansetzen.«
Er wollte, dass sie ihm sein Handy zurückgab, aber sie ließ es nicht zu.
»Ich brauche etwas, das mich ablenkt«, sagte sie mit todernsten Augen. »Ich kann … mich auch eingehender mit diesem LP-Zeugs beschäftigen.«
Sie starrten sich einen Moment lang an, dann sagte er:
»In Ordnung.«
»Gut«, sagte sie und reichte ihm sein Telefon. »Du kannst es zurückhaben.«
Er nahm es und schob es in seine Tasche.
Sie gingen weiter, tranken schweigend ihren Kaffee. Bei der nächsten Straßenkreuzung blieben sie an der Ecke stehen, warteten bei der Ampel auf Grün.
»Bevor ich anfange, zu tief zu graben - bist du sicher, dass du dich wirklich darauf einlassen möchtest?«, fragte Orlando. »Ich weiß, dass Markoff dein Freund war. Und ich weiß, du versuchst, das Richtige zu tun, indem du Jenny sagst, was passiert ist. Aber das sieht mir nach einer großen Sache aus. Du könntest in etwas hineingeraten, das die Mühe nicht lohnt.«
Quinns Unterkiefer spannte sich an.
»Wäre nicht das erste Mal.«
»Deshalb erwähne ich es. Die letzte Aktion hat für viel Aufruhr gesorgt. Bist du sicher, dass du dir so einen Spaß noch einmal erlauben kannst?«
Du kannst es jemandem, der dir das Leben gerettet hat, nie ganz vergelten.
»Ich werde damit schon fertig.«
»Es ist nicht deine Angelegenheit. Du musst nichts unternehmen.«
»Du weißt, dass ich das nicht tun kann«, sagte er mit einer Endgültigkeit, die sie, wie er hoffte, endlich dazu bringen würde, das Thema zu wechseln.
»Wegen Markoff?«, sagte sie.
Quinn holte tief Luft. Es gab auf der Welt nur eine Handvoll
Menschen, für die Quinn alles stehen und liegen lassen und tun würde, was er konnte, um ihnen zu helfen. Auch nach ihrem Tod. Markoff war die Nummer zwei auf dieser Liste. Jetzt sprach Quinn mit der Nummer eins.
»Ich habe wirklich keine andere Wahl«, sagte er. »Ich bin es ihm schuldig.«
Der Blick, den sie ihm zuwarf, überraschte Quinn. Es war fast so, als wäre sie enttäuscht gewesen, hätte er etwas anderes gesagt.
»Dann habe ich auch keine.«
»Du weißt, dass du Recht hast. Es könnte eine Menge Schwierigkeiten geben. Du brauchst mir nicht zu helfen. Ich kümmere mich schon darum.«
Sie lachte.
»Als ob du mich aufhalten könntest. Jetzt nicht mehr.«
»Orlando«, sagte er, »das ist etwas Persönliches für mich. Für dich nicht. Du brauchst mir nicht zu helfen.«
Sie legte ihm die
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