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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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tief Luft. Dann, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, stieß er sich nach oben ab und streckte die Hände nach der Mauerkante aus. Sie war gerundet und die Oberfläche glatt poliert. Quinns Fingerspitzen rutschten ein wenig ab, ehe die Gummifinger der Handschuhe Halt fanden. Da er wusste, dass er sich in dieser Position nur wenige Momente halten konnte, schwang er den rechten Fuß mit dem gleichen Pendelschwung wie eben nach oben und erwischte die Mauerkante.
    Er rollte sich über die rechte Seite oben auf die Mauer hinauf und holte tief Luft.
    »Bist du okay?«, fragte Nate.
    Noch ein Atemzug.
    »Ja. Ich bin jetzt am Rand der Terrasse. Was ist bei dir los?«
    »Alles unverändert.«
    »Gut.«
    Quinn legte sich flach auf den Bauch. Wie vermutet war das Dach als große Sonnenterrasse für die Bewohner gedacht. Sogar im Dunkeln sah sie wie eine dieser Terrassen aus, die man in einem vornehmen Badeort fand. Er war in der Nähe des östlichen Turms. Vor ihm lag ein großer Swimmingpool. Lichter unter der Oberfläche verliehen dem Wasser etwas
Unheimliches und gleichzeitig Einladendes. Mehrere Liegestühle standen um den Pool herum, ordentlich aufgereiht für den nächsten Tag.
    Jenseits des Pools erstreckte sich die Terrasse bis zum anderen Turm, aber mehrere große Topfpflanzen versperrten ihm die Sicht.
    Als er zum Ostturm hinaufblickte, sah er, dass nur zwei Apartments beleuchtet waren. Beide befanden sich ziemlich hoch oben, und die Vorhänge waren jeweils geschlossen. In der Tat waren die Vorhänge bei den meisten Apartments des Ostturms vorgezogen. Hätte tagsüber jemand aus einem der Apartments hinausgesehen, wäre Quinn leicht zu entdecken gewesen. Aber um diese Zeit war niemand interessiert an der Welt außerhalb seiner vier Wände.
    Er glitt vom Mauerrand auf die Terrasse. Er beugte sich nach vorn, um sich nicht zu erkennen zu geben, und sicherte zuerst sein Kletterseil, indem er es sich um die Taille wand. Dann holte er sein Ortungsgerät heraus. Das Signal war wesentlich stärker als unten auf der Straße. Markoffs Sender musste in einem dieser Gebäude sein.
    Quinn ging am Pool entlang zum Ostturm. Er brauchte nur wenige Sekunden, um die Glastür zu finden, durch die man in das Gebäude gelangte. Und wie er vermutet hatte, war dort noch eine andere Kamera, die auf den Eingang gerichtet war und jeden erfasste, der hinein- und hinausging. Innen hinter der Glastür konnte er die Türen zu mehreren Apartments und links einen Lift sehen.
    Die Signalstärke war ein paar Dezimalpunkte hinaufgeklettert, hatte aber die tausend noch nicht erreicht. Wenn Markoffs Sender im Ostturm war, musste es weiter oben sein.
    Er ging um die Kamera herum und machte sich auf den Weg zum anderen Turm.

    Auf der Westseite gab es keinen Pool. Da das Gebäude hier näher am Fluss war, war die Terrasse bei weitem nicht so groß. Der Designer hatte kleine, halb private Bereiche für ein oder zwei Leute geschaffen, indem er halbhohe Mauern und Pflanzgefäße voller großer Sträucher als Trennwände nutzte. Perfekte Nischen, um ein bisschen in der Sonne allein zu sein.
    Der Westturm schien fast ein Spiegelbild des Ostturms zu sein. Der Eingang sah nicht anders aus. Ebenso wenig die Kamera, die auf den Eingang gerichtet war. Der Vorraum dahinter war auch identisch, nur entgegengesetzt.
    Trotzdem gab es an diesem Ende zwei bemerkenswerte Unterschiede. Erstens hatten die Apartments im Erdgeschoss kleine private Patios - um sie war die Hauptterrasse verkleinert worden -, jeder durch eine brusthohe Mauer getrennt. Soweit Quinn sehen konnte, wurden diese Apartments nicht durch Kameras überwacht.
    Der zweite Unterschied war, dass die Signalstärke seines Ortungsgeräts jetzt 9.900 erreicht hatte. Den höchsten Pegel bisher.
    Mit dem Westturm schien Quinn einen Volltreffer gelandet zu haben.
    Er wollte sich gerade die Patios der Apartments auf Terrassenhöhe näher ansehen, als sein Handy in der Tasche vibrierte. Er nahm es heraus und schaute auf das Display. Orlando.
    »Verdammt!«, stieß er hervor. Wäre es jemand anders gewesen, hätte er den Anruf ignoriert.
    »Was ist?«, fragte Nate.
    »Nichts. Halte du nur die Augen offen. Ich gehe kurz offline.«
    Er nahm den Stöpsel aus dem Ohr, klappte dann das Handy auf und drückte die Sprechtaste.
    »Bleib dran«, flüsterte er.
    Er entfernte sich vom Turm und ging zu den Liegestühlen,
die am nächsten an der äußeren Mauer standen. Dort kauerte er sich hin, so dass er nicht zu sehen

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