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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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zweiundzwanzig Implantationen haben achtzehn zu Schwangerschaften geführt. Eine der Frauen, bei der die Prozedur nicht erfolgreich war, heißt Zala Haseeb. Die Ärzte haben festgestellt, dass sie wegen einer früheren Verletzung ihrer Reproduktionsorgane durch stumpfe Gewalt nicht schwanger werden konnte.«
    »Sie wurde von den Taliban gefoltert.«
    Er blickt nicht von seiner Akte auf, aber ich weiß, dass er mich gehört hat.
    »Zwölf der Leihmütter haben ihren errechneten Termin bereits überschritten, ohne dass wir eine Bestätigung der Niederkunft haben. Normalerweise überwacht die Klinik jede Phase der Schwangerschaft und führt zu statistischen Zwecken Buch über ihren Ausgang. In diesem Fall haben sie die Spur der Frauen jedoch verloren.«
    »Sie haben ihre Spur verloren!«
    »Wir sind dabei, sie zu finden. Die Klinik hat uns sämtliche Namen genannt, aber die angegebenen Adressen sind offenbar fiktiv.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie in den Niederlanden irgendwelche Spuren der Geburten finden werden«, sage ich. »Ich glaube, dass die Mütter über die Grenze in das Land geschmuggelt wurden, in dem die vorgesehenen Eltern leben. So konnten die Babys unverzüglich nach ihrer Geburt übergeben und ohne weitere Fragen angemeldet werden.«
    Spijker begreift die Logik meiner Theorie. »Wir spüren die vorgesehenen Eltern mittels finanzieller Transaktionen auf. Es gibt Quittungen und offizielle Dokumente.«
    »Wer hat die Verträge aufgesetzt?«
    »Eine Kanzlei hier in Amsterdam.«
    »Wird gegen sie ermittelt?«

    Spijker zögert kurz. »Sie haben den Seniorpartner gestern kennen gelernt. Er vertritt auch Mr. Yanus.«
    Sein Blick wird starr, und ich erkenne zum ersten Mal die Last, die er auf seinen Schultern trägt. Ich bin der Wahrheit über eine einzelne Frau nachgejagt. Er weiß, dass er es mit einem Fall zu tun hat, der Dutzende, vielleicht Hunderte von Leben betrifft.
    Spijker wendet sich vom Fenster ab. Nach einer langen Pause fragt er: »Haben Sie Kinder?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich habe vier.«
    »Vier!«
    » Zu viele, nicht genug – ich kann mich nicht entscheiden.« Ein Lächeln umspielt seine Lippen. »Ich verstehe, was es für Menschen bedeutet, wie man sich so sehnlich ein Kind wünschen kann, dass man dafür beinahe alles tun würde.« Er beugt sich ein wenig vor und legt den Kopf zur Seite. »Kennen Sie die Sage von der Büchse der Pandora, Detective Constable Barba?«
    »Ich habe den Ausdruck schon einmal gelesen.«
    »Die Büchse gehörte Pandora nicht; sie wurde vom griechischen Gott Zeus geschaffen und bis zum Rand mit allen Krankheiten, Leiden, Lastern und Verbrechen vollgestopft, die überhaupt über die Menschheit kommen konnten. Ich kann mir ein derart bösartiges Gebräu nicht vorstellen. Und der Gott Zeus erschuf auch Pandora – eine wunderschöne Frau und von Natur aus neugierig. Er wusste, dass sie der Versuchung nicht würde widerstehen können, in die geheimnisvolle Büchse zu schauen. Aus ihrem Innern vernahm sie ein erbarmungswürdiges Flüstern. Also hob sie den Deckel nur ein klein wenig an, und all die Leiden der Welt entwichen, hafteten sich an die Sorglosen und Unschuldigen und verwandelten ihre Freude in Wehklagen.«
    Er öffnet seine Faust und zeigt mir seine leere Hand. Davor
hat er Angst. Eine Ermittlung wie diese läuft Gefahr, ganze Familien zu zerreißen. Wie viele von diesen Babys leben in einem liebevollen Zuhause? Und wenn man bedenkt, welches Glück sie haben, wo es so viele missbrauchte und ungewollte Kinder gibt. Das Argument löst ein Déjà-vu-Gefühl bei mir aus. Julian Shawcroft hat ähnlich argumentiert, als ich ihn in dem Adoptionszentrum aufgesucht habe.
    Ich verstehe die Bedenken, aber meine beste Freundin wurde ermordet. Nichts, was irgendjemand sagt, wird ihren Tod rechtfertigen, und alle Warnungen klingen hohl, wenn ich Cates zerschmetterten Körper auf der Straße vor mir sehe.
    Das Gespräch ist beendet. Spijker erhebt sich ziemlich förmlich und begleitet mich nach unten.
    »Ich habe gestern Abend mit Superintendent North von Scotland Yard gesprochen. Er hat mich darüber informiert, dass Sie im Dienst bei der Metropolitan Police unentschuldigt fehlen. Sie erwartet ein Disziplinarverfahren wegen Pflichtverletzung.«
    Darauf gibt es nichts zu sagen.
    »Außerdem habe ich mit einem Detective Inspector Forbes gesprochen, der den Tod der illegalen Einwanderer auf der Fähre in Harwich untersucht. Des Weiteren war da, glaube ich, noch ein Detective

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