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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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unidentifizierten LKW auf der Fähre, mit der Hasan und die anderen Illegalen gekommen sind. Einer wurde vor drei Monaten vom Parkplatz einer Spedition in Deutschland gestohlen, umgespritzt und in Holland neu angemeldet, berichtet er. Laut Frachtbuch hatte er Installationsmaterial aus einem Lager in Amsterdam geladen, dessen Adresse jedoch fiktiv ist. Der zweite LKW wurde vor fünf Wochen von einem selbstständigen Spediteur geleast. Der Besitzer vermutete ihn auf einer Tour von Spanien in die Niederlande. Der in dem Leasingvertrag angegebene Name und das Konto sind falsch.
    In diesem Fall wimmelt es von Leuten, die mir wie Gespenster vorkommen, die mit falschen Papieren über Grenzen hinwegschweben. Leuten wie Brendan Pearl.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun.«
    Das findet er komisch. »Ich sollte nicht mal mit Ihnen reden. «
    »Wir sind auf derselben Seite.«
    »Kellerkinder.«
    »Aber wir laufen uns warm.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte, dass sie die Akten der Einwanderungsbehörde und die Zollunterlagen der letzten zwei Jahre durchsehen. War von den aufgegriffenen blinden Passagieren und illegalen Einwanderern jemand schwanger?«
    »Aus dem Stand fallen mir zwei Fälle aus den letzten drei
Monaten ein. Sie waren ganz hinten in einem Container versteckt. «
    »Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    » Können Sie es herausfinden.«
    »Klar. Das und tausend andere Sachen, die auf meinem Zettel stehen.«
    Ich spüre, dass meine Wangen glühen.
    »Da ist noch etwas. Hasan Khan hat eine Schwester namens Samira. Sie ist schwanger. Ich glaube, dass die Schleuser versuchen werden, sie nach Großbritannien zu bringen.«
    » Wann?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht wollen Sie dem Zoll einen Hinweis geben, damit die Beamten besonders aufmerksam sind.«
    »Ich bin doch kein Agent im Sondereinsatz.«
    »Es ist bloß ein Anruf. Wenn Sie nicht wollen, müssen Sie es nur sagen.«
    »Wann soll der Transport vonstattengehen?«
    »Sie werden sich vermutlich an die bewährte Methode halten. «
    »Wir können aber nicht jeden LKW und Container durchsuchen. «
    Ich höre, wie er etwas auf einen Notizblock kritzelt. Er fragt nach Spijker, und ich gebe ihm eine kurze Einführung in die Leihmüttermasche.
    »Ich habe noch nie einen Menschen kennen gelernt, der Ärger dermaßen anzieht wie Sie.«
    » Sie hören sich an wie meine Mutter.«
    »Und hören Sie manchmal auf sie ?«
    »Selten.«
    Nach dem Telefonat schließe ich für einen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffne, sehe ich eine Schulklasse mit ihrer Lehrerin. Die Mädchen tragen dunkelblaue Regenmäntel und gelbe Regenhüte wie Madeline und warten Hand in Hand darauf,
dass die Ampel grün wird. Unerklärlicherweise spüre ich einen Kloß im Hals. Ich werde nie so ein süßes Mädchen haben.
    Vor dem Hotel parkt ein Polizeiwagen. In der Halle wartet ein uniformierter Beamter, der beinahe strammsteht, als ich komme.
    »New Boy« Dave belagert mich wie ein eifersüchtiger Verehrer. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich musste jemanden treffen.«
    Er packt meine Hand fest.
    Der Polizeibeamte stellt sich vor und gibt mir sein Sprechfunkgerät. Spijkers Stimme klingt weit entfernt. Ich höre Wasser. Möwen. »Wir haben jemanden gefunden.«
    »Wer ist es?«
    »Das können hoffentlich Sie mir sagen.«
    Ich spüre ein flaues Gefühl im Magen.
    Der Beamte nimmt das Funkgerät zurück und lässt sich weitere Anweisungen geben.
    »Ich komme mit dir«, sagt Dave.
    »Was ist mit deinem Flug?«
    »Ich hab noch Zeit genug.«
    Auf der Fahrt sitzen wir schweigend nebeneinander. Frustration steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er möchte etwas Wohlüberlegtes über gestern Nacht sagen, aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt.
    Ich fühle mich eigenartig gespalten. Vielleicht ist das ein Anzeichen dafür, dass ich noch nicht heiratswillig oder gar nicht richtig verliebt bin. Die ganze Idee war einer dieser »Was wäre, wenn«-Augenblicke, die den Kater am Morgen danach oder das grelle Licht des nächsten Tages nicht überleben.
    Der holländische Polizist hat einen aktiven Wortschatz von ungefähr vier englischen Wörtern und ist nicht willens oder in der Lage, uns zu erklären, wohin wir fahren. Er navigiert durch
enge Straßen und über Brücken in ein Industriegebiet mit Kais und Lagerhäusern. Ich habe das Gefühl, dass wir mehrmals an denselben grauen Hafenbecken vorbeifahren, bis wir schließlich vor einem verwitterten Holzpier halten, vor dem zwei Streifenwagen

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