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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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mit beweglichen weißen Lettern Felix’ und Cates Namen anzeigt.
    Samira schreitet mit erstaunlicher Würde über den Kiespfad
– was gar nicht so leicht ist. Hin und wieder bleibt sie stehen und betrachtet die marmornen und steinernen Grabmäler. Friedhofsgärtner beobachten sie auf ihre Schaufeln gestützt. Sie wirkt beinahe außerirdisch. Jenseitig.
    Barnaby Elliot begrüßt die Trauergäste und nimmt ihre Beileidsbekundungen entgegen. Ruth Elliot sitzt in ihrem Rollstuhl neben ihm. Die Trauerkleidung lässt ihre Haut blutleer und spröde erscheinen.
    Sie sieht mich zuerst. Sie verzieht den Mund, als sie meinen Namen ausspricht. Barnaby dreht sich um und geht auf mich zu. Er küsst mich auf beide Wangen, und ich rieche den stechenden Alkohol seines Aftershaves.
    »Wen hast du in Amsterdam getroffen?«, fragt er.
    »Einen Kommissar. Warum hast du mich wegen Cates Computer belogen?«
    Er antwortet nicht. Stattdessen wandert sein Blick zu den Baumkronen, von denen einige am goldgelben Rest des Herbstes festhalten wollen.
    »Ich denke, du solltest wissen, dass ich einen Anwalt damit beauftragt habe, das Sorgerecht für die Zwillinge zu beantragen. Ich will sie beide.«
    Ich gucke ihn ungläubig an.
    »Was ist mit Samira?«
    »Sie sind unsere Enkel. Sie gehören zu uns.«
    »Nach dem Gesetz nicht.«
    »Das Gesetz kann mich mal.«
    Ich blicke zu Samira, die ein wenig zurückgeblieben ist, vielleicht weil sie drohenden Ärger spürt. So viel Feingefühl zeigt Barnaby nicht. » Will sie sie überhaupt?«, fragt er zu laut.
    So fest, wie ich die Zähne aufeinanderbeißen muss, fällt es mir fast schwer zu sprechen. »Halt dich von ihr fern!«
    »Hör mir zu – «
    »Nein! Du hörst mir zu! Sie hat schon genug durchgemacht. Sie hat alles verloren.«

    Er starrt mich wütend an und schlägt dann plötzlich wie ein Irrer mit der Faust so heftig gegen eine Hecke, dass der Ärmel seines Mantels darin hängen bleibt. Er befreit sich mit abrupter Gewalt, sodass ein Stück Stoff abreißt. Beinahe ebenso schnell hat er sich wieder gefasst. Es ist, als würde man einer Tiefenatmungsübung zur Wutkontrolle zusehen. Er greift in die Tasche und zückt eine Visitenkarte.
    »Felix’ und Cates Testamentsvollstrecker bittet morgen Nachmittag um drei zu einem Treffen in Gray’s Inn. Er möchte, dass du kommst.«
    »Warum?«
    »Das hat er nicht gesagt. Hier ist die Adresse.«
    Ich nehme die Karte und sehe Barnaby nach, der wieder zu seiner Frau geht. Sie ergreift seine Hand, legt den Kopf zur Seite und schmiegt ihre Wange in seine Handfläche. Ich habe noch nie einen so intimen Moment zwischen den beiden beobachtet. Vielleicht bedarf es einer Tragödie, um sich zu versöhnen.
    Die Kapelle ist schwach von roten Lichtern beleuchtet, die hinter Glas flackern. Blumen bedecken die beiden Särge und quellen in den Mittelgang bis fast vor Ruth Elliots Rollstuhl. Barnaby steht neben ihr, daneben Jarrod. Sie halten sich alle drei an den Händen, als wollten sie sich gegenseitig stützen.
    Ich erkenne weitere Verwandte und Freunde. Nur Yvonne fehlt. Vielleicht hat sie geglaubt, einen Tag wie heute nicht durchstehen zu können. Für sie muss es sein, als hätte sie eine Tochter verloren.
    Auf der anderen Seite der Kirche sitzt Felix’ Familie, die sehr viel polnischer wirkt, als Felix je ausgesehen hat. Die Frauen sind kleiner und viereckiger mit Schleiern und Rosenkränzen zwischen den Fingern.
    Der Bestatter hält seinen Zylinder über den angewinkelten anderen Arm. Sein identisch gekleideter Sohn imitiert die Pose, aber ich kann einen Kaugummi hinter seinem Ohr erkennen.

    Ein Choral erklingt – »Come Let Us Join Our Friends Above« –, eigentlich eher nicht Cates Sache. Andererseits muss es schwierig sein, etwas Passendes für jemanden zu finden, der einst einem Foto des Rockstars Kurt Cobain unsterbliche Liebe geschworen hat.
    Reverend Lunn liest aus der Bibel vor und spricht dann feierlich von der Auferstehung und davon, dass wir uns eines Tages gemeinsam erheben und als Gottes Kinder leben würden. Dabei streicht er mit einem Finger über eine Kante von Cates Sarg, als würde er die gute Tischlerarbeit bewundern.
    »Liebe und Schmerz sind nicht das Gleiche«, sagt er.
    »Aber manchmal denkt man, sie sollten es sein. Die Liebe wird jeden Tag auf die Probe gestellt. Der Schmerz nicht. Trotzdem sind die beiden untrennbar miteinander verbunden, weil wahre Liebe keine Trennung erträgt.«
    Seine Stimme klingt wie aus weiter Ferne. Ich habe

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