Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
Vom Netzwerk:
gerettet.«
    »Und einige von ihnen zur Arbeit im Bordell gezwungen.«
    Er zieht seine buschigen Augenbrauen zusammen.
    »Liefern Sie mir Shawcroft. Machen Sie eine Aussage.«

    »Ich muss meine Schwester und ihr Kind schützen.«
    »Indem Sie ihn schützen?«
    »Wir schützen uns gegenseitig.«
    »Ich könnte Sie verhaften lassen.«
    »Ich werde alles bestreiten.«
    »Sagen Sie mir wenigstens, wo die Zwillinge sind.«
    »Ich lerne die Familien nicht kennen. Den Teil arrangiert Julian. « Sein Ton verändert sich. »Ich flehe Sie an, lassen Sie die Sache ruhen. Daraus kann nur Unheil erwachsen.«
    »Für wen?«
    »Für alle. Mein Neffe ist ein wunderhübscher Junge. Er ist jetzt fast ein Jahr alt.«
    »Werden Sie ihm von der medizinischen Vergewaltigung erzählen, die zu seiner Empfängnis geführt hat, wenn er groß ist?«
    »Es tut mir leid.«
    Allen tut es leid. Muss an den Zeiten liegen.

4
    Forbes mischt einen Packen Fotos und legt sie in drei Reihen auf seinem Schreibtisch aus wie eine Patience. Julian Shawcrofts Bild liegt ganz rechts. Er sieht aus wie der typische Chef einer Wohlfahrtsorganisation: warmherzig, lächelnd wie ein gutmütiger Onkel …
    »Ich möchte, dass Sie auf das Foto zeigen, wenn Sie jemanden erkennen«, sagt der Inspector.
    Samira zögert.
    »Machen Sie sich keine Gedanken darüber, ob Sie möglicherweise irgendjemandem Probleme bereiten – sagen Sie mir einfach, ob Sie ihn schon einmal getroffen haben.«
    Ihr Blick schweift über die Fotoreihen und bleibt plötzlich hängen. Sie zeigt auf Shawcroft.

    »Den da.«
    »Wer ist das?«
    »Brother.«
    »Kennen Sie seinen richtigen Namen?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Er ist in das Waisenhaus gekommen.«
    »In Kabul?«
    Sie nickt.
    »Was hat er dort gemacht?«
    »Er hat Decken und Lebensmittel gebracht.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Er konnte kein Afghanisch. Ich habe für ihn übersetzt.«
    »Was haben Sie übersetzt?«
    »Es gab ein Treffen mit Mr. Jamal, dem Direktor. Brother sagte, er könne einigen der Waisen einen Job vermitteln. Er wollte nur Mädchen. Ich habe ihm erklärt, dass ich nicht ohne Hasan gehen würde. Er sagte, dass es mehr Geld kosten würde, aber dass ich es ihm zurückzahlen könnte.«
    »Wie viel?«
    »Fünftausend amerikanische Dollar für jeden von uns.«
    »Und wie sollten Sie ihm das Geld zurückzahlen?«
    »Er hat gesagt, Gott würde einen Weg finden.«
    »Hat er irgendetwas davon gesagt, dass Sie ein Baby bekommen sollten?«
    »Nein.«
    Forbes zieht ein Blatt Papier aus einem Ordner. »Ich habe hier eine Liste mit Namen. Ich möchte, dass Sie mir sagen, ob Sie einen davon kennen.«
    Samiras Finger gleitet auf der Seite nach unten. »Das Mädchen hier – Allegra –, sie war auch in dem Waisenhaus.«
    »Wohin ist sie gekommen?«
    »Sie ist vor mir aufgebrochen. Brother hatte einen Job für sie.«

    Der Inspector lächelt mit zusammengepressten Lippen. »Allerdings. «
    Forbes’ Büro befindet sich im zweiten Stock gegenüber einem großen offenen Ermittlungsraum. Auf einem Aktenschrank steht ein Foto seiner Frau. Sie sieht aus wie ein patentes Mädchen vom Lande, das seinen Babyspeck nie ganz losgeworden ist.
    Er bittet Samira, draußen zu warten. Beim Aufzug gibt es einen Getränkeautomaten. Er gibt ihr Kleingeld. Wir sehen ihr nach. Sie sieht so jung aus – eine werdende Frau.
    »Das reicht für einen Haftbefehl«, sage ich. »Sie hat Shawcroft identifiziert.«
    Forbes sagt nichts. Worauf wartet er? Er stapelt die Fotos wieder übereinander und richtet die Kanten aus.
    »Wir können Shawcroft immer noch keine Verbindung zu dem Leihmuttergeschäft nachweisen. Ihr Wort steht gegen seins.«
    »Aber die anderen Waisen – «
    »Sprechen von einem Heiligen, der ihnen Hilfe angeboten hat. Wir können nicht beweisen , dass Shawcroft mit den Schleusern zusammengearbeitet oder sie gar engagiert hat. Und wir können nicht beweisen , dass er die Mädchen zu den Schwangerschaften gezwungen hat. Wir bräuchten die Aussage eines Käufers, was jedoch bedeuten würde, dass er sich gleichzeitig selbst belasten müsste.«
    »Könnten wir so jemandem Straflosigkeit zusichern?«
    »Ja, aber wir können keine Garantien gegen Ansprüche aus zivilrechtlichen Schadensersatzprozessen geben. Sobald jemand zugibt, für das Baby einer Leihmutter Zahlungen geleistet zu haben, könnte die leibliche Mutter ihr Kind zurückverlangen.«
    Ich höre die Resignation in seiner Stimme. Die Aufgabe erweist sich

Weitere Kostenlose Bücher