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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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mit dem du bei der Kirche geredet hast.«
    »Donavon?«
    »Nein, der andere Mann.«
    Sie meint Barnaby. Er war hier, um einen Streit vom Zaun zu brechen.
    »Er hat gegen die Tür geschlagen und ganz viel Lärm gemacht. Er hat gesagt, du hättest mich angelogen und du hättest ihn angelogen.«
    »Ich habe dich nie angelogen.«
    »Er hat gesagt, du wolltest die Babys für dich, und er würde gegen dich kämpfen und gegen mich kämpfen.«
    »Hör nicht auf ihn.«
    »Er hat gesagt, ich wäre in diesem Land nicht willkommen.
Ich sollte dorthin zurückgehen, wo ich herkomme – zu den Terroristen. «
    »Nein.«
    Ich strecke die Hand aus. Sie reißt sich los.
    »Hat er dich geschlagen?«
    »Ich habe versucht, die Tür zu schließen. Er hat dagegengedrückt. « Sie fasst sich an die Wange.
    »Er hatte kein Recht, so etwas zu sagen.«
    »Stimmt es? Willst du die Babys?«
    »Cate hat ein Testament gemacht – ein juristisches Schriftstück. Darin hat sie mich als Vormund benannt für den Fall, dass sie Kinder haben würde.«
    »Was heißt ›Vormund‹? Gehören die Zwillinge jetzt dir?«
    »Nein. Du hast sie geboren. Sie haben vielleicht Cates Augen oder Felix’ Nase, aber sie sind in deinem Körper gewachsen. Und egal, was irgendwer sagt, sie gehören dir.«
    »Und wenn ich sie nicht haben will?«
    Ich mache den Mund auf, bringe jedoch kein Wort heraus, weil mir ein erstickender Klumpen aus Sehnsucht und Zweifeln im Hals sitzt. Egal was Cate wollte, es sind nicht meine Babys. Meine Motive sind rein.
    Ich lege einen Arm um Samiras Schultern und ziehe sie an mich. Ich spüre ihren warmen Atem an meinem Hals und den dumpfen Widerhall ihres ersten Schluchzers wie ein Spaten, der in feuchte Erde stößt. Irgendetwas in ihr zerbricht. Sie hat zu ihren Tränen gefunden.

9
    Die Digitalanzeige meines Weckers leuchtet in der Dunkelheit. Es ist genau vier Uhr. Ich werde nicht wieder einschlafen. Samira liegt zusammengerollt neben mir und atmet leise.
    Ich sammele Elefanten. Einige sind aus Stoff, andere aus Glas,
Porzellan, Jade oder Kristall. Mein Lieblingselefant ist fünfzehn Zentimeter hoch und aus Kristallglas mit eingearbeiteten Spiegeln. Normalerweise steht er unter meiner Leselampe und wirft bunte Sterne an die Wände. Aber jetzt ist er verschwunden. Ich frage mich, was mit ihm geschehen sein könnte.
    Ich schlüpfe leise aus dem Bett, ziehe mir meine Laufsachen an und trete in die dunkle Hanbury Street. Der Wind hat etwas Schneidendes. Bald ist es Winter.
    Früher hat Cate mich nach der Schule immer beim Training begleitet. Sie fuhr mit dem Fahrrad neben mir und vor jedem Berg ein kleines Stück vor, weil sie wusste, dass ich sie am Hang abhängen konnte. Als ich bei den nationalen Jugendmeisterschaften in Cardiff startete, flehte sie ihre Eltern an, mitkommen zu dürfen. Sie war die einzige Schülerin von Oaklands, die mich siegen sah. An jenem Tag bin ich gerannt wie der Wind. So schnell, dass meine Sicht an den Rändern verschwamm.
    Ich konnte Cate auf der Tribüne nicht sehen, aber meine Mutter erkannte ich, weil sie einen leuchtend karmesinroten Sari trug, ein Farbklecks zwischen den blauen Sitzen und den grauen Zuschauern.
    Mein Vater hat mich nie ein Rennen laufen sehen. Er war dagegen.
    »Laufen ist nicht damenhaft. Davon schwitzen Frauen«, erklärte er mir.
    »Mama schwitzt in der Küche auch ständig.«
    »Das ist eine andere Art von Schweiß.«
    »Ich wusste nicht, dass es verschiedene Arten von Schweiß gibt.«
    »Das ist eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Der Schweiß harter Arbeit und Essenszubereitung ist süßer als der Schweiß von anstrengendem Sport.«
    Ich lachte nicht. Eine gute Tochter ist respektvoll zu ihrem Vater.
    Später hörte ich meine Eltern streiten.

    »Wie soll irgendein Junge sie fangen, wenn sie so schnell rennt?«
    »Ich will nicht, dass die Jungen sie fangen.«
    »Hast du ihr Zimmer gesehen? Sie hat Gewichte. Meine Tochter stemmt Hanteln.«
    »Sie trainiert.«
    »Hanteln sind unweiblich. Und siehst du, was für Kleidung sie trägt? Diese kurzen Shorts sind doch eher wie Unterhosen. Sie läuft in Unterhosen.«
    Im Dunkeln laufe ich zwei Runden um den Victoria Park, wobei ich mich auf den asphaltierten Wegen halte und mich an den Laternen orientiere.
    Früher hat mir meine Mutter oft eine Fabel von einem Esel erzählt, der vom ganzen Dorf verspottet wurde, weil er dumm und hässlich war. Eines Tages hatte ein Guru Mitleid mit dem Tier. Wenn du brüllen würdest wie ein Tiger,

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