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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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wie wichtig oder schwerwiegend er sein mag, beide Voraussetzungen erfüllt sind.«

    Mr. Greenburg ist im Begriff, das Ermittlungsverfahren einzustellen. Spijker meidet meinen Blick. Alle starren auf den Tisch.
    »Die Anklagebehörde hat beschlossen, nicht weiter gegen Mr. Shawcroft zu ermitteln, weil eine Anklageerhebung nicht im öffentlichen Interesse wäre und weil er sich zu einer umfassenden Kooperation mit der Polizei bereit erklärt und gewisse Zusicherungen bezüglich seines zukünftigen Verhaltens gegeben hat.« Einen Moment lang bleibt mir die Luft weg, und ich bringe kein Wort heraus. Ich blicke zu Spijker. Er starrt auf seine Hände.
    »Ein Fall wie dieser wirft ernste moralische Fragen auf«, erklärt Greenburg. »Vierzehn Säuglinge, die das Produkt einer erzwungenen Schwangerschaft waren, wurden identifiziert. Diese Kinder leben heute mit ihren biologischen Eltern in stabilen liebevollen Familien. Wenn wir Anklage gegen Mr. Shawcroft erheben, werden diese Familien auseinandergerissen. Eltern werden als Mitverschwörer angeklagt und ihre Kinder möglicherweise für immer in Pflege gegeben werden. Wir riskieren, durch die Strafverfolgung eines Einzelnen das Leben vieler, vieler anderer zu zerstören. Die niederländischen Behörden stehen in sechs Fällen von Kindern aus einer Leihmutterschaft vor einem ähnlichen Dilemma. Die deutschen Behörden haben vier entsprechende Geburten identifiziert, in Frankreich könnten es bis zu dreizehn sein. Ich bin ebenso schockiert und empört über dieses schändliche Geschäft wie jeder andere auch, aber wir müssen hier heute Entscheidungen treffen, die bestimmen, welche langfristigen Folgen es haben wird.«
    Endlich finde ich meine Stimme wieder. »Sie müssen die Paare nicht anklagen.«
    »Im Falle einer Fortsetzung des Verfahrens hat Mr. Shawcrofts Anwältin die Vorladung aller betroffenen Paare angekündigt, die Kinder aufziehen, die juristisch und moralisch gesehen nicht ihre sind. Das ist die Situation, vor der wir stehen. Und
die Frage, die wir beantworten müssen, lautet: Ziehen wir einen Schlussstrich, oder machen wir weiter und erschüttern das Leben unschuldiger Kinder?«
    Samira sitzt in ihrem Mantel da und hört unbeteiligt zu. Sie hat sich die ganze Zeit nicht gerührt. Alles geschieht so höflich und anständig, dass es beinahe unwirklich wirkt.
    »Er hat unschuldige Menschen ermordet.« Meine Stimme klingt hohl.
    Mrs. Curillo protestiert. »Mein Mandant bestreitet jede Beteiligung an diesen Verbrechen, und in diesem Zusammenhang wird auch nicht gegen ihn ermittelt.«
    »Was ist mit Cate und Felix Beaumont? Was ist mit Hasan Khan und Zala?«
    Greenburg hebt die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen.
    »Im Gegenzug dafür, dass wir alle Anklagepunkte fallenlassen, hat Mr. Shawcroft der Polizei den Aufenthaltsort von Brendan Pearl genannt, einem mutmaßlichen Menschenhändler und gesuchten Verbrecher, der zur Zeit wegen anderer in Nordirland begangener Straftaten noch auf Bewährung auf freiem Fuß ist. Mr. Shawcroft hat eine Aussage gemacht, in der er jede Beteiligung am Tod der Beaumonts bestreitet und erklärt, dass Brendan Pearl auf eigene Faust gehandelt hat. Des Weiteren erklärt er, dass er nicht in die Schleuseraktion verwickelt war, die zu den bedauernswerten Todesfällen im internationalen Hafen von Harwich im Oktober geführt hat. Eine kriminelle Bande hat seine Naivität ausgenutzt. Er gibt zu, kommerzielle Leihmutterschaften arrangiert zu haben, gibt jedoch zu Protokoll, dass Brendan Pearl und seine Kumpanen die Kontrolle an sich gerissen und ihn zur weiteren Teilnahme erpresst hätten.«
    »Das ist lächerlich! Er ist der Architekt des Plans. Er hat Frauen zur Schwangerschaft gezwungen! Er hat ihnen die Babys abgenommen!« Ich kann mich schreien hören, aber sonst erhebt niemand die Stimme. Ich konzentriere meine Wut auf
Greenburg und verwende Wörter wie »Recht« und »Gerechtigkeit«, während er mir Begriffe wie »gesunder Menschenverstand« und »öffentliches Interesse« entgegenhält.
    Langsam entgleist meine Wortwahl. Ich nenne Greenburg rückgratlos und korrupt, er droht mir, meines Gezeters überdrüssig, mich aus dem Raum entfernen zu lassen.
    »Mr. Pearl wird an die Niederlande ausgeliefert, wo er sich einer Anklage wegen Zuhälterei, Menschenschmuggel und Mord stellen muss«, erklärt er. »Außerdem wird Mr. Shawcroft sich aus all seinen wohltätigen Einrichtungen einschließlich des New Life Adoption Centre zurückziehen

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