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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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nicht, was ich sagen soll.«
    »Üblicherweise sagt man auf Wiedersehen.«
    Er verzieht das Gesicht. »Ja. Auf Wiedersehen. Und ich wünsche Ihrer Freundin Cate Beaumont eine rasche Genesung.«

    Als er die Haustür hinter sich zuzieht, empfinde ich eine Mischung aus Angst und Erleichterung. Mein Leben ist auch ohne ihn schon rätselhaft genug.
    Hari kommt mir im Flur entgegen. Seine dunklen Augen reflektieren das Licht, als er mich umarmt. Er hat mein aufgeklapptes Handy in der Hand.
    »Deine Freundin, Cate, ist heute Mittag gestorben.«

11
    In der Einfahrt vor dem Haus der Elliots und in der Straße, in der sie wohnen, parken Autos. Verwandte. Eine Totenwache. Ich sollte sie in Frieden lassen. Aber während ich innerlich noch hin und her überlege, was ich tun soll, finde ich mich schon vor ihrer Haustür wieder und klingele.
    Barnaby öffnet die Tür. Er hat sich geduscht, rasiert und frisch gemacht, aber seine Augen sind wässrig, und sein Blick ist fahrig.
    »Wer ist es, Schatz?«, fragt eine Stimme aus dem Haus.
    Er erstarrt und tritt dann zurück. Räder quietschen über das Parkett, und Cates Mutter Ruth Elliot rollt in mein Blickfeld. Sie trägt Schwarz, was ihr Gesicht noch gespenstischer wirken lässt.
    »Komm doch rein«, sagt sie und bleckt die Zähne zu einem gequälten Lächeln.
    »Es tut mir so leid. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann.«
    Sie antwortet nicht, sondern rollt auf ihren Rädern davon. Ich folge ihnen ins Wohnzimmer, in dem sich zahlreiche trauernde Freunde und Verwandte versammelt haben. Einige von ihnen erkenne ich wieder. Judy und Richard Sutton, Bruder und Schwester. Richard war bei zwei Wahlen Barnabys Wahlkampfmanager, und Judy arbeitet bei der Chase Manhattan Bank.
Cates Tante Paula redet mit Jarrod, und in der Ecke entdecke ich Reverend Lunn, einen anglikanischen Pastor.
    Yvonne sitzt gleichzeitig redend und schluchzend zusammengesunken auf einem Stuhl. Sie trägt nicht wie sonst lebhaft leuchtende Farben, sondern Schwarz, was die allgemeine Stimmung perfekt widerspiegelt. Sie ist in Begleitung ihrer mittlerweile erwachsenen Kinder, die nicht wie Jamaikaner, sondern wie Engländer wirken. Das Mädchen ist wunderschön. Und der Junge könnte tausend Orte nennen, an denen er jetzt lieber wäre.
    Als sie mich sieht, werden Yvonnes Klagen noch ein wenig lauter, und sie streckt die Arme aus. Aber bevor ich etwas sagen kann, packt Barnaby meinen Unterarm und zieht mich beiseite.
    »Woher wusstest du das mit dem Geld?«, zischt er. Ich kann den Alkohol in seinem Atem riechen.
    »Wovon redest du?«
    Er verschluckt sich beinahe an seinen Worten. »Irgendjemand hat achtzigtausend Pfund von Cates Konto abgehoben.«
    »Woher hatte sie so viel Geld?«
    Er senkt die Stimme zu einem Flüstern. »Von ihrer verstorbenen Großmutter. Ich habe ihr Konto überprüft. Die Hälfte des Geldes wurde im vergangenen Dezember abgehoben, die andere Hälfte im März.«
    »Ein Bankscheck?«
    »In bar. Mehr will mir die Bank nicht sagen.«
    »Und du hast keine Ahnung, warum?«
    Er schüttelt den Kopf und stolpert vorwärts. Ich steuere ihn in die Küche, wo aufgeklappte Genesungswunschkarten zwischen aufgerissenen Umschlägen auf dem Tisch liegen, die jetzt seltsam sinnlos erscheinen, verlorene Gesten, die in einem noch größeren Kummer untergegangen sind.
    Ich fülle ein Glas mit Wasser aus dem Hahn und gebe es ihm. »Neulich hast du einen Arzt erwähnt, einen Reproduktionsmediziner. «

    »Was ist mit ihm?«
    »Hast du ihn je persönlich kennen gelernt?«
    »Nein.«
    »Weißt du, ob er je Alternativen zu einer künstlichen Befruchtung vorgeschlagen hat, zum Beispiel eine Adoption oder eine Leihmutterschaft?«
    »Nicht dass ich wüsste. Er hat Cates Chancen nicht übermäßig hoch eingeschätzt, so viel weiß ich. Und er hat sich geweigert, pro Implantation mehr als zwei Embryonen einzupflanzen. Außerdem hatte er eine weitere Grundregel – drei Versuche, dann ist man draußen. Cate hat ihn angefleht, es weiter zu versuchen, und am Ende hat er es insgesamt fünf Mal probiert.«
    »Fünf.«
    »Man hat achtzehn Eizellen entnommen, von denen nur zwölf lebensfähig waren. Es wurden jedes Mal zwei Embryonen implantiert.«
    »Das ergibt zusammen zehn – was ist mit den restlichen beiden? «
    Er zuckt mit den Schultern. »Dr. Banerjee wollte keine weitere Implantation durchführen. Er hat erkannt, wie fragil Cates emotionaler Zustand war. Sie brach regelrecht zusammen.«
    »Sie hätte in eine andere Klinik

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