Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
Vom Netzwerk:
sich ein Telefonanschluss. In der obersten Schublade liegen Software und die Gebrauchsanweisung für einen ADSL-Anschluss. Ich hatte Recht, was den Computer angeht. Und was Barnaby betrifft auch.
    Ich ziehe die weiteren Schubladen auf und finde die üblichen Büroutensilien – Textmarker, einen Tacker, Büroklammern, ein Knäuel Gummibänder, Post-its, ein Feuerzeug …
    Als Nächstes nehme ich mir den Aktenschrank vor und blättere die Hängeordner durch. Sie sind unbeschriftet und undatiert, sodass ich jeden einzeln durchgehen muss. Strom – und Gasrechnungen in Klarsichthüllen und auf jeder Telefonrechnung eine Auflistung der geführten Ferngespräche und Verbindungen zu Handynetzen. Ich kann sie möglicherweise nachverfolgen, aber das wird Tage dauern.
    Unter den Rechnungen befindet sich auch eine von einer Internet-Firma. Manchmal speichern Leute Kopien ihrer E-Mails auf dem Server, aber dafür müsste ich Cates Passwort und Benutzernamen kennen.
    Als ich im Arbeitszimmer fertig bin, gehe ich in das große Schlafzimmer, in dem sich bis auf die Bücher in den Regalen keine Papiere finden. Felix hat auf der linken Seite geschlafen. Er hatte eine Lesebrille und mochte Maupin. Ich setze mich auf Cates Seite. In der Schublade ihres Nachttischs finde ich eine Nachtcreme, Moisturizer, Nagelfeilen und einen Bilderrahmen, dessen Vorderseite verdeckt nach unten liegt. Ich drehe ihn um.
    Zwei Teenager lachen Arm in Arm in die Kamera, Tropfen von Meerwasser im Haar. Ich kann beinahe das Salz auf ihrer
Haut schmecken und die auf dem Kiesstrand ausrollenden Wellen hören.
    Jedes Jahr mieteten die Elliots im August ein Häuschen in Cornwall, wo sie segelten und schwammen. Einmal lud Cate mich ein mitzukommen. Ich war fünfzehn, und es war mein erster richtiger Strandurlaub.
    Wir schwammen, fuhren Fahrrad, sammelten Muscheln und sahen den Jungen zu, die in der Widemouth Bay surften. Einige boten an, Cate und mir Surfen beizubringen, aber Barnaby meinte, dass alle Surfer Hänger und Kiffer seien. Stattdessen lehrte er uns in Padstow Harbour und der Camel Estuary Segeln im Einhand-Dhingi.
    Der einteilige hellgrüne Seersucker-Badeanzug, den meine Mutter mir ausgesucht hatte, war mir peinlich. Cate lieh mir einen von ihren Bikinis.
    Wenn wir nebeneinander saßen, berührte Barnabys Bein manchmal meins. Und um das Boot zu balancieren, mussten wir uns hin und wieder weit über die Reling lehnen, und er legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich mochte seinen Geruch nach Salz und Sonnenöl.
    Abends spielten wir Spiele wie Scharade oder Trivial Pursuit. Ich versuchte immer, neben ihm zu sitzen, weil er mich dann in die Rippen stieß, wenn er einen seiner Witze erzählte, oder sich an mich lehnte, bis wir umkippten.
    »Du hast mit ihm geflirtet«, sagte Cate, als wir ins Bett gegangen waren. Wir teilten uns den Speicher. Mr. und Mrs. Elliot hatten das größte Schlafzimmer in dem Stock darunter und Jarrod ein Zimmer für sich auf der Rückseite des Hauses.
    »Habe ich nicht.«
    »Hast du wohl .«
    »Sei doch nicht albern.«
    »Es ist widerlich. Er ist alt genug, um – «
    » – dein Vater zu sein?«
    Sie lachte.

    Sie hatte natürlich Recht. Ich flirtete mit ihm, und er flirtete zurück, weil er nicht wusste, wie er sich Frauen oder Mädchen gegenüber anders verhalten sollte.
    Cate und ich lagen auf unseren Bettdecken und konnten wegen der Hitze nicht schlafen. Der Speicher war nicht isoliert und schien die Hitze des Tages festzuhalten.
    »Weißt du, was dein Problem ist?«, fragte sie. »Du hast noch nie einen Jungen geküsst.«
    »Habe ich wohl.«
    »Ich spreche nicht von deinen Brüdern. Ich meine einen richtigen Zungenkuss.«
    Ich wurde verlegen.
    »Du solltest üben.«
    »Wie bitte?«
    »Hier, versuch’s mal.« Sie presste Daumen und Zeigefinger zusammen. »Stell dir vor, das wäre der Mund eines Jungen, und küss ihn.«
    Sie nahm meine Hand und küsste sie. Dabei fuhr sie mit der Zunge zwischen meinem Daumen und meinem Zeigefinger hin und her, bis sie feucht waren.
    »Jetzt versuch du mal.« Sie hielt mir ihre Hand hin. Sie schmeckte nach Zahnpasta und Seife. »Nicht zu viel Zunge. Igitt!«
    » Du hast auch viel Zunge benutzt.«
    »Aber nicht so viel.« Sie wischte sich die Hand an ihrem Laken ab und sah mich mit liebevoller Ungeduld an. »Und dann musst du auf die Haltung achten.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du musst den Kopf nach rechts oder links legen, damit ihr nicht mit den Nasen gegeneinanderprallt. Wir sind schließlich

Weitere Kostenlose Bücher