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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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gesehen?«
    »Vor einem Jahr.«
    »Warum konnte sie keine Kinder bekommen?«
    »Aus überhaupt keinem Grund«, antwortet er unbekümmert. »Sie hat eine Laparoskopie, Blutuntersuchungen und eine Hysteroskopie durchführen lassen. Es gab keinerlei Anomalien, Adhäsionen oder Fibroide. Einer Schwangerschaft stand an sich nichts im Wege. Leider waren sie und ihr Mann inkompatibel. Felix produzierte nur eine geringe Anzahl von Spermien, aber mit einer anderen Frau hätte er wahrscheinlich ohne größere Probleme ein Kind zeugen können. Doch in diesem Fall wurden seine Spermien vom Immunsystem seiner Frau wie Krebszellen behandelt und zerstört. Eine Schwangerschaft war zwar theoretisch möglich, aber realistisch gesehen unwahrscheinlich.«
    »Haben Sie je die Möglichkeit einer Leihmutterschaft angesprochen? «
    »Ja, aber es gibt nicht allzu viele Frauen, die bereit sind, für ein anderes Paar ein Kind auszutragen. Es gab außerdem noch einen anderen Aspekt …«
    »Was für einen anderen Aspekt?«
    »Haben Sie je von Achondrogenesis gehört?«
    »Nein.«
    »Es ist eine äußerst seltene genetische Störung, eine Form von tödlichem Zwergwuchs.«
    »Was hat das mit Cate zu tun?«
    »Ihre einzige bekannte Schwangerschaft endete mit einer
Fehlgeburt nach sechs Monaten. Eine Autopsie zeigte schwere Deformationen des Ungeborenen. Wegen einer verflixten Laune des Schicksals hatten sie und Felix beide ein rezessives Gen. Selbst wenn sie durch irgendein Wunder schwanger geworden wäre, bestand eine fünfundzwanzigprozentige Chance, dass es wieder passieren würde.«
    »Aber sie haben es weiter versucht.«
    Er hebt die Hand, um mich zu bremsen. »Verzeihung, Alisha, aber darf ich aus Ihren Fragen schließen, dass Sie diese Angelegenheit in irgendeiner offiziellen Funktion untersuchen?«
    »Ich suche lediglich Antworten.«
    »Ich verstehe.« Er denkt darüber nach. »Ich an Ihrer Stelle wäre äußerst vorsichtig. Manchmal missdeuten die Leute die guten Absichten ihrer Mitmenschen.«
    Ich weiß nicht genau, ob das ein Rat oder eine Warnung ist, aber er hält meinem Blick stand, bis mir unbehaglich wird. Er hat eine Arroganz an sich, die für seine Generation gebildeter Sikhs typisch ist, Snobs, die viel mehr pukka sind als jeder Engländer, den man trifft.
    Schließlich entspannt er sich wieder. »Ich werde Ihnen so viel verraten, Alisha. Mrs. Beaumont hat sich im Laufe von zwei Jahren der Implantation von fünf künstlich befruchteten Eizellen unterzogen.«
    »Fünf?«
    »Genau.«
    »Ich dachte, es wären sechs gewesen.«
    »Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass es fünf waren. Es handelt sich hier um eine sehr komplexe Technik. Das macht man nicht einfach mal so zu Hause mit einer Spritze und einer Glasschale. Es ist der letzte Ausweg, wenn alles andere scheitert. «
    »Was ist in Cates Fall geschehen?«
    »Sie hatte jedes Mal eine Fehlgeburt. Weniger als ein Drittel aller In-vitro-Fertilisationen führen zu einer Geburt. Meine Erfolgsquote
liegt eher über dem Durchschnitt, aber ich bin nur Arzt und kann keine Wunder bewirken.«
    Zum ersten Mal klingt etwas, was er sagt, nicht eingebildet. Er wirkt ehrlich enttäuscht.
    Tante Meena ruft alle zum Essen herein. Mein Vater thront am Kopf der gedeckten Tafel. Ich sitze bei den Frauen. Die Männer sitzen gegenüber. »New Boy« Dave und Dr. Banerjee sitzen nebeneinander.
    Hari kommt noch rechtzeitig zum Pudding und wird von meinen Tanten verhätschelt wie ein verlorener Sohn. Sie streichen durch sein langes Haar. Er beugt sich zu mir herunter und flüstert mir ins Ohr: »Zwei auf einmal, Schwesterherz, und ich hatte dich schon als alte Jungfer abgeschrieben.«
    Beim Essen geht es in meiner Familie laut zu. Teller werden herumgereicht. Leute reden durcheinander. Lachen ist wie ein Gewürz. Es gibt keine Zeremonie, aber es gibt Rituale (was nicht das Gleiche ist). Reden werden gehalten, den Köchinnen muss gedankt werden, niemand fällt meinem Vater ins Wort, und alle Meinungsverschiedenheiten werden auf später verschoben.
    So lange lasse ich Dave nicht bleiben. Er hat Arbeit zu erledigen. Auch Sohan Banerjee macht Anstalten aufzubrechen. Ich verstehe noch immer nicht, warum er hier ist. Das kann kein bloßer Zufall sein.
    »Würden Sie sich noch einmal mit mir treffen wollen, Alisha?«, fragt er.
    »Nein, tut mir leid.«
    »Es würde Ihre Eltern sehr glücklich machen.«
    »Sie werden es überleben.« Er wiegt den Kopf hin und her und hoch und runter. »Nun gut, ich weiß

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