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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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gehen können.«
    »Felix hat es nicht zugelassen. Die Hormone, die Tests und die Tränen – er wollte nicht, dass sie all das noch einmal durchmacht. «
    Nichts davon erklärt diese Summe. Achtzigtausend Pfund gibt man nicht einfach so weg. Cate hat versucht, ein Baby zu kaufen, aber irgendetwas ist schiefgelaufen. Deshalb hat sie sich bei mir gemeldet.
    Ich gehe die Geschichte noch einmal durch und breite die Indizien aus, wobei aus einigen Halbwahrheiten gesicherte Fakten werden. Ich sehe, was Barnaby denkt. Er macht sich Sorgen um seine politischen Ambitionen. Ein derartiger Skandal würde jegliche Chance, die er hat, vollkommen vernichten.

    »Deswegen muss ich an Cates Computer«, sage ich.
    »Sie hat keinen Computer.«
    »Hast du nachgesehen?«
    »Ja.«
    Der Rand des Glases stößt an seine Zähne. Er lügt.
    »Kann ich dann wenigstens die Unterlagen, die du mir gezeigt hast, und Cates Briefe ausleihen?«
    »Nein.«
    Meine Frustration schlägt in Wut um. »Warum tust du das? Wie kann ich es dir begreiflich machen?«
    Er legt seine Hand auf mein Knie. »Du könntest netter zu mir sein.«
    Wie aus dem Nichts taucht Ruth Elliot in der Küche auf. Diesmal waren ihre Räder lautlos. Sie sieht mich an, als hätte sie einen Frosch ausgespuckt.
    »Die ersten Leute wollen gehen, Barnaby. Du solltest dich von ihnen verabschieden.«
    Er folgt ihr zur Haustür. Ich nehme meinen Mantel und drücke mich an ihnen vorbei.
    »Vielen Dank für dein Kommen, Liebes«, sagt Mrs. Elliot automatisch und richtet sich in ihrem Rollstuhl auf. Ihre Lippen auf meiner Stirn sind trocken wie Pergamentpapier.
    Barnaby legt einen Arm um mich, streift mit den Lippen über mein linkes Ohrläppchen und lehnt sich gegen mich. Ich verlagere mein Gewicht auf das andere Bein, damit sich unsere Hüften nicht mehr berühren.
    »Warum tun Frauen mir das immer an?«
    Als ich wegfahre, spüre ich noch seinen warmen Atem. Warum denken Männer immer, es ginge um sie ?
    Ich bin sicher, ich könnte eine Entschuldigung oder Begründung für das finden, was ich vorhabe, aber wie man es auch beschönigt, es bleibt ein Verstoß gegen das Gesetz. Ein halber Ziegelstein in einen Mantel gewickelt, eine Scheibe birst und fällt
nach innen. Bis hierhin ist es mutwillige Zerstörung oder Sachbeschädigung. Ich greife hinein und öffne die Tür. Jetzt ist es ein Einbruch. Wenn ich den Laptop finde, kommt noch Diebstahl hinzu. Meinen die Leute das, wenn sie von der schiefen Bahn sprechen, auf der man zum Verbrecher wird?
    Es ist nach Mitternacht. Ich trage schwarze Jeans, Lederhandschuhe und einen dunkelblauen Rollkragenpullover, den Tante Meena mir gestrickt hat. Bei mir habe ich eine große Rolle schwarze Plastikfolie, Klebeband, eine Taschenlampe und einen USB-Stick zum Herunterladen von Computerdateien.
    Ich schließe die Augen und sehe den Grundriss des Erdgeschosses vor mir, so wie ich mich von meinem Besuch vor drei Tagen daran erinnere. Scherben knirschen unter meinen Turnschuhen. Am Anrufbeantworter blinkt ein rotes Licht.
    Es hätte nicht so weit kommen müssen. Barnaby hat mich angelogen. Ich verdächtige ihn keiner schwerwiegenden Vergehen. Gute Menschen schützen ihre Lieben. Aber manchmal erkennen sie nicht, wie gute Absichten und blinde Loyalität ihre Urteilsfähigkeit beeinträchtigen.
    Er hat Angst davor, was ich finden könnte. Ich habe auch Angst. Er macht sich Sorgen, dass er seine Tochter eigentlich gar nicht richtig kannte. Die Sorge habe ich auch.
    Ich gehe die Treppe hinauf. Im Kinderzimmer klebe ich die Fenster mit schwarzem Plastik und Klebeband ab. Danach ist es sicher, die Taschenlampe anzumachen.
    Derartige Vorsichtsmaßnahmen sind vielleicht unnötig, aber ich kann es mir nicht leisten, dass die Nachbarn nachsehen kommen oder die Polizei alarmieren. Meine Karriere (welche Karriere?) hängt ohnehin schon am seidenen Faden. Ich ziehe die Kommodenschublade auf. Die Dokumente sind ebenso verschwunden wie das Bündel Briefe.
    Ich wiederhole die Prozedur Zimmer für Zimmer und durchsuche Kleiderschränke und Schubladen unter Betten.
    Neben dem großen Schlafzimmer befindet sich ein kleines
Arbeitszimmer mit Schreibtisch und Aktenschrank. Das einzige Fenster ist gekippt. Ich blicke in den mondbeschienenen Garten mit seinem Teppich aus Schatten und heruntergefallenen Blättern.
    Ich rolle ein Stück Plastik ab und versiegele das Fenster, bevor ich meine Taschenlampe wieder anknipse. Unter dem Schreibtisch direkt oberhalb der Fußleiste befindet

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