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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Augenlider küssen. Ich weiß, dass er eine Antwort will, auch wenn er etwas anderes sagt, aber ich kann ihm keine geben. Nicht heute oder morgen. Mein Blick auf die Zukunft wechselt stündlich.

4
    Wieder gehe ich an der Oude Kerk vorbei über den Trompettersteeg. Hokke hatte Recht – am Abend ist der Rotlichtbezirk ganz anders. Ich kann das Testosteron und die benutzten Kondome beinahe riechen.
    An jedem Fenster, an dem ich vorbeikomme, drücke ich das Foto gegen die Scheibe. Einige Prostituierte schreien mich an und schwenken wütend den Finger. Andere lächeln verführerisch. Ich mag ihnen nicht in die Augen schauen, aber ich muss sichergehen, dass sie Samira ansehen.
    Ich gehe durch den Goldbergersteeg und den Bethletsteeg und versuche, mir die Fenster mit geschlossenem Vorhang zu merken, um später zurückzukehren. Nur eine der Frauen will mich hereinlocken. Sie legt zwei Finger auf die Lippen, stößt mit der Zungenspitze zwischen ihnen hindurch und sagt etwas auf Holländisch. Ich schüttele den Kopf.
    »Willst du eine Frau«, fragt sie diesmal auf Englisch und schüttelt ihre rot bedeckten Brüste.
    »Ich schlafe nicht mit Frauen.«
    »Aber du hast schon mal daran gedacht.«
    » Nein.«
    »Ich kann ein Mann sein. Ich habe die entsprechenden Vorrichtungen. « Sie lacht mich aus.
    Ich gehe um die nächste Ecke und am Kanal entlang durch den Boomsteeg zum Molensteeg. Dort sehe ich drei Souterrainfenster nebeneinander. Nur der Vorhang des mittleren Fensters ist offen. Eine junge Frau hebt den Blick. Ihre blonden Haare und ihr weißer Slip leuchten im Schwarzlicht wie Neon. Es ist nur ein winziges Dreieck, das kaum ihre Scham bedeckt, zwei weitere schieben ihre Brüste zu einem Dekolleté zusammen. Der einzige andere Schatten lässt den Abdruck ihres engen Bikinis auf beiden Seiten des Schambeins dunkler erscheinen.

    Im Fenster hängen Luftballons und Fähnchen. Eine Geburtstagsdekoration ? Ich drücke das Foto gegen die Scheibe. In ihrem Gesicht blitzt Wiedererkennen auf, ein Flackern in ihren Augen.
    »Kennst du sie?«
    Sie schüttelt den Kopf. Sie lügt.
    » Hilf mir.«
    In ihren hohen Wangenknochen und dem geschwungenen Kinn liegt ein Anflug von Schönheit. Ihr Haar ist in der Mitte gescheitelt, und die breite Linie ihrer Kopfhaut ist nicht weiß, sondern dunkel. Sie senkt den Blick. Sie ist neugierig.
    Die Tür geht auf, und ich trete ein. Das Zimmer ist kaum breit genug für ein Doppelbett, einen Stuhl und ein kleines Waschbecken an der Wand. Alles ist rosa, die Kissen, das Bettzeug und das frische Handtuch, das darauf liegt. Eine komplette Wand ist verspiegelt und wirft das Bild des Raumes zurück, sodass es scheint, als würden wir das Zimmer mit dem Nachbarfenster teilen.
    Sie nippt an einer Dose Limo. »Ich heiße Eva – genau wie die erste Frau.« Sie lacht spöttisch. »Willkommen in meinem Garten Eden.«
    Sie bückt sich und greift nach einer Packung Zigaretten unter ihrem Hocker. Ihre Brüste schaukeln. Sie hat den Vorhang nicht geschlossen, sondern lungert weiter am Fenster herum. Ich blicke vom Stuhl zum Bett und frage mich, wo ich mich hinsetzen soll.
    Eva zeigt auf das Bett. »Zwanzig Euro, fünf Minuten.«
    Ihr Akzent ist eine Mischung aus Holländisch und Amerikanisch, ein weiteres Zeugnis für die Macht Hollywoods, das Generationen von Menschen in den entlegensten Winkeln der Welt Englisch gelehrt hat.
    Ich gebe ihr das Geld. Sie streicht es ein wie ein Magier, der eine Spielkarte verschwinden lässt.
    Ich halte das Foto noch einmal hoch. »Ihr Name ist Samira. «

    »Sie ist eine von den Schwangeren.«
    Ich spüre, wie ich mich gerader aufrichte. Ein unsichtbarer Panzer. Wissen.
    Eva zuckt die Achseln. »Andererseits könnte ich mich auch irren.«
    Der Daumenabdruck auf ihrem Unterarm ist ein Bluterguss. Ein weiterer an ihrem Nacken ist noch dunkler.
    »Wo hast du sie gesehen? Wann?«
    »Manchmal bittet man mich, den Neuen zu helfen. Ihnen zu zeigen, wie es geht.«
    » Was?«
    Sie lacht und zündet sich eine Zigarette an. »Was glaubst du denn? Manchmal gucken sie mir vom Stuhl oder Bett aus zu, je nachdem, wofür der Freier bezahlt hat. Einige haben es gern, wenn man ihnen zusieht. Außerdem geht es dann schneller.«
    Ich will sie gerade fragen, wofür sie einen Stuhl braucht, als ich den Teppichstreifen auf dem Boden zum Schutz ihrer Knie sehe.
    »Aber du hast doch gesagt, sie war schwanger. Warum musstest du ihr dann das hier zeigen?«
    Sie verdreht die Augen. »Ich erzähle dir die

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