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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Holländisch mit Samira. Sie beginnt, ihre Sachen einzupacken. Ein paar Kleider, das Foto ihrer Familie …
    »Warte draußen auf mich«, erklärt er ihr.
    »Zala.«
    »Raus.«
    »Zala«, wiederholt sie entschlossener.
    Er fuchtelt mit dem Messer vor ihrem Gesicht herum, doch sie verzieht keine Miene. Steht da wie eine Statue. Unbeweglich. Sie geht nicht ohne ihre Freundin.
    Plötzlich geht die Tür krachend nach innen auf, als wäre sie aus den Angeln gerissen worden. Im Rahmen steht Ruiz. Manchmal vergesse ich, wie groß er sich machen kann.
    Yanus zuckt nicht einmal merklich zusammen. Das Messer vorausgestreckt fährt er herum. Eine neue Herausforderung! Der Abend ist voller Versprechen. Ruiz registriert die Szene,
bevor er Yanus mit der gleichen Intensität fixiert wie sein Gegenüber ihn.
    Aber ich sehe vor mir, was geschehen wird. Yanus wird ihn fertigmachen und langsam töten. Sein Messer ist wie eine Ausdehnung seines Körpers, ein Dirigentenstab, der ein unsichtbares Orchester dirigiert und Stimmen hört.
    Der DI hat etwas in der Hand. Einen halben Ziegelstein. Das reicht nicht. Yanus baut sich breitbeinig vor ihm auf, hebt eine Hand und lockt ihn mit einem Finger.
    Ruiz schwingt seine Faust. Man spürt einen Luftzug. Yanus täuscht eine Bewegung nach links an. Der Ziegelstein saust hernieder und verfehlt ihn. »Du bist zu langsam, alter Mann.«
    Ich kann die Bewegung der Klinge kaum sehen. Auf Ruiz’ Hemdsärmel breitet sich ein dunkler Fleck aus, aber er geht weiter vorwärts und zwingt Yanus zum Rückzug.
    »Können Sie laufen, Alisha?«
    » Ja, Sir.«
    »Dann hauen Sie ab.«
    »Nicht ohne Sie, Sir.«
    »Bitte, tun Sie einmal in Ihrem Leben – «
    »Ich bring euch beide um«, sagt Yanus.
    Meine Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Ich kann nichts machen. Die beißende Säure der Übelkeit steigt mir in die Kehle. Samira geht vor mir in den Flur. Zala folgt ihr, noch immer ihre Wange haltend. Yanus brüllt ihr auf Holländisch eine Drohung hinterher und stürzt sich dann auf Ruiz, der seiner Klinge jedoch ausweichen kann. Ich trete aus der Tür und renne zur Treppe, während ich auf das Geräusch eines zu Boden fallenden Körpers lausche.
    Auf jedem Absatz ramme ich mit Schulter und Kopf gegen geschlossene Türen und rufe um Hilfe. Ich will, dass jemand meine Fesseln aufschneidet, die Polizei ruft und mir eine Waffe gibt. Niemand macht auf. Niemand will etwas mitbekommen.

    Wir stolpern ins Erdgeschoss und weiter auf die Straße, wo wir uns rechts in Richtung Kanal halten. In der Dunkelheit müssen wir ein seltsames hastendes Trio abgeben. »Ich muss ihm helfen«, erkläre ich Samira. Sie versteht. »Ich möchte, dass ihr direkt zur Polizei geht.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Die schicken mich zurück.«
    Ich habe keine Zeit, mit ihr zu diskutieren. »Dann geh zu den Nonnen. Schnell. Zala kennt den Weg.«
    Ich spüre das Adrenalin, das noch in meinem Blut pulsiert. Als ich zum Haus zurückrenne, spüre ich die Leere in meinem Magen. Vor dem Eingang drängen sich Menschen um eine zusammengesunkene Gestalt auf der Treppe. Ruiz. Irgendjemand hat ihm eine Zigarette gegeben. Er zieht gierig daran und atmet langsam wieder aus.
    Erleichterung durchströmt meinen ganzen Körper wie eine Flüssigkeit unter der Haut. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll oder beides. Ein dunkler Fleck breitet sich auf seinem Hemd aus, und er presst eine Faust auf seine Brust.
    »Ich denke, Sie sollten mich vielleicht in ein Krankenhaus bringen«, sagt er mühsam atmend.
    Ich fange an wie eine Verrückte zu schreien, dass irgendjemand einen Krankenwagen rufen soll. Ein Teenager bringt den Mut auf, mir zu erklären, dass bereits einer unterwegs ist.
    »Ich musste nah an ihn ran«, erklärt Ruiz mit einem heiseren Flüstern. Auf seiner Stirn und seiner Oberlippe stehen Schweißperlen. »Ich musste ihn zustechen lassen. Als er mich erreichen konnte, konnte ich umgekehrt auch an ihn rankommen .«
    »Nicht reden. Sitzen Sie einfach still.«
    »Ich hoffe, ich hab das Schwein umgebracht.«
    Weitere Menschen kommen aus ihren Wohnungen. Sie wollen den blutenden Mann sehen. Irgendjemand schneidet meine Handfesseln durch, und das Plastik kräuselt sich wie eine Orangenschale vor meinen Füßen.
    Ruiz betrachtet den Abendhimmel über den Dächern.

    »Das haben mir einige meiner Ex-Frauen schon lange gewünscht«, sagt er.
    »Das stimmt nicht. Miranda ist immer noch in Sie verliebt. «
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Das sehe

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