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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Rest.«
    »Wenn Doubenkian das war, dann gehört er zu den brutalsten Verbrechern, die mir je untergekommen sind.«
    »Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse Tweed. Das sind Gerüchte, nicht mehr.
    Calouste Doubenkian konnte bisher mit keinem der beiden Verbrechen in Verbindung gebracht werden.«
    »Aber man könnte doch im ersten Fall herausfinden, wer die Bank dann schließlich gekauft hat«, meinte Tweed.
    »Das hat die Kripo in Wien natürlich getan, aber die Spur, die über mehrere Strohmänner lief, endete in Liechtenstein. Sie wissen selbst, dass es praktisch unmöglich ist, dort an weitere Informationen zu kommen. Das Bankgeheimnis dort ist das bestgehütete in ganz Europa.«
    »Bella Main sagt, dass Doubenkian sie persönlich angerufen hat.«
    »Das ist noch lange kein Beweis, denn wenn es hart auf hart kommt, steht Aussage gegen Aussage. Außerdem kann niemand beweisen, dass der Anrufer auch wirklich Doubenkian war.«
    »Haben Sie denn eine Ahnung, wo sich seine Operationszentrale befindet?«
    »Nein.«
    »Und was ist mit Interpol? Wissen die auch nichts?«
    »Ich will Ihnen mal was erzählen, Tweed, und das ist kein Witz. Ich habe in der Zentrale von Interpol in Lyon nachgefragt, ob sie irgendetwas über Calouste Doubenkian in ihren Datenbanken haben, und wissen Sie, was dabei herausgekommen ist? Nichts.
    Absolut nichts. Der Mann ist dort ein unbeschriebenes Blatt. Sie haben kein einziges Foto von ihm und wissen nicht einmal, ob Doubenkian sein wirklicher Name ist. Angeblich hat er ein halbes Dutzend falscher Pässe, alle unter einem anderen Namen, versteht sich. Aber auch das gehört ins Reich der Spekulationen und Gerüchte. Über den Mann ist einfach nichts bekannt, Tweed.«
    »Nun gut. Ich wollte Ihnen nur noch sagen, dass ich die Stelle, die Bella Main mir angeboten hat, auch in Zukunft auf keinen Fall annehmen werde.«
    »Das ist mir klar. Sie würden doch nie Ihren Posten als stellvertretender Direktor des SIS aufgeben.«
    Tweed verabschiedete sich von Buchanan und legte auf. Dann blickte er hinüber zu Paula, die über ihren eigenen Apparat mitgehört hatte. »Na, wie fanden Sie das Gespräch?«, fragte er.
    »Aufschlussreich.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Nun, wir wissen zwar nicht, wer dieser Doubenkian ist oder wie er aussieht, aber seinen Charakter haben wir schon recht gut kennengelernt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nach allem, was man von ihm hört, muss er nicht nur skrupellos und intelligent, sondern auch ein begnadeter Organisator sein, der viele Fäden in der Hand hält, ohne selbst jemals sichtbar zu werden. Ich wette, dass er niemals länger an einem Ort bleibt, und wenn er irgendwo auftaucht, verwendet er mit Sicherheit einen falschen Namen.«
    »Das kann schon sein, aber es bringt uns auch nicht weiter. Und außerdem ist der Mann momentan nicht mein größtes Problem.« Tweed deutete auf einen Aktenstapel vor ihm auf dem Schreibtisch. »Ich muss mich nämlich dringend mit diesen Berichten von unseren Agenten aus Übersee befassen. Bestimmt haben die meisten von ihnen wieder jede Menge belangloses Zeug geschrieben, bloß um uns zu zeigen, wie aktiv sie sind. Während ich diesen Stapel hier abarbeite, möchte ich nicht gestört werden.«
    Robert Newman, einer von Tweeds besten Agenten, räkelte sich in einem Sessel neben dem Schreibtisch. Er hatte früher einmal als einer der besten Auslandsreporter in Europa und Amerika gegolten. Seine gelegentlichen Artikel wurden auch jetzt noch oft in der
Washington Post,
im Londoner
Daily Clarion
oder im
Spiegel,
dem renommierten deutschen Nachrichtenmagazin, veröffentlicht.
    Newman war Anfang vierzig, einen Meter achtzig groß und gut gebaut. Mit seinem markanten, sympathisch aussehenden Gesicht war er ein Liebling der Frauen, die seinem Charme nur schlecht widerstehen konnten. Jetzt runzelte er die Stirn und sagte zu Tweed: »Ich finde, dass Paula vorhin eine sehr intelligente Bemerkung gemacht hat. Wenn man den Charakter eines Menschen kennt, hat man ihn schon halb identifiziert. Sie könnten sie zur Abwechslung ruhig mal loben.«
    »Habe ich nicht gesagt, dass ich nicht gestört werden will?«, fragte Tweed mit gereizter Stimme. »Dieser Doubenkian geht uns nichts an, aber wenn Sie unbedingt wollen, dann können Sie ja alle miteinander Ihre Kontaktleute und Informanten nach ihm befragen. Vielleicht befriedigt das ja Ihre Neugier.«
    Drei Tage nachdem Calouste Doubenkian erfahren hatte, dass Tweed und Paula den von ihm eingefädelten Anschlag

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