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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Paula zu Lavinia. »Und das bloß, um fit zu bleiben.«
    »Pike’s Peak ist vielleicht nicht der Eiger, aber Menschenleben hat auch er schon gefordert«, gab Lavinia zurück. »Drei Bergsteiger sind schon bei dem Versuch, ihn über die Ostwand zu besteigen, tödlich verunglückt. Wenn Sie sich die extrem glatten Felswände dort ansehen, wissen Sie, warum. Zudem ist das Gestein so brüchig, dass man keine Haken einschlagen kann. Die ersten hundert Meter gehen viel eicht noch, aber weiter oben wird es enorm gefährlich.«
    »Das klingt ja wie eine Herausforderung«, meinte Newman mit einem breiten Grinsen.
    »Das stimmt. Aber wer sie annimmt, riskiert sein Leben«, warnte Lavinia.
    »Gibt es denn keinen sicheren Weg hinauf auf den Gipfel? Von dort aus müsste man mit einem guten Fernglas eigentlich den ganzen Hengistbury Forest überblicken können.«
    »Wenn überhaupt, dann nur von Westen her«, erwiderte Lavinia. »Ich selbst war zwar noch nie oben, aber soviel ich weiß, führt dort ein halbwegs gangbarer Weg hinauf. Von dem darf man allerdings nicht abkommen, sonst wird es gefährlich.«
    Sie hielt inne und musterte Newman aufmerksam. Anfang vierzig, schätzte sie. Seine blonden Haare, sein gut aussehendes Gesicht und seine fragend dreinblickenden grauen Augen gefielen ihr. Außerdem hatte er breite Schultern und einen durchtrainierten Körper. Alles an ihm wirkte stark und entschlossen, und so etwas mochte sie sehr.
    »Wo geht denn der sichere Weg los? In Gladworth vielleicht?«, fragte Paula und hoffte darauf, dass die Antwort Nein sein würde. »Bob und ich müssen in der Ortschaft etwas für Tweed erledigen.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Lavinia. »Sie müssen nur gegenüber vom Pike’s Peak Hotel, wo Sie übrigens ein hervorragendes Mittagessen bekommen, die Pegworth Lane hinuntergehen. Von dort aus sehen Sie den Berg direkt vor sich aufragen. Aber ich warne Sie hiermit noch einmal ausdrücklich: Obwohl ich selbst viel in den Dolomiten geklettert bin, würde ich mich dort nie hinaufwagen. Nicht mal über die Westseite.«
    »Entschuldigen Sie mich bitte für einen Augenblick«, sagte Paula. »Ich muss Tweed noch rasch etwas fragen.«
    Mit Lavinia allein gelassen, ergriff Newman die Gelegenheit, ein wenig mit ihr zu flirten. Er fand sie sehr attraktiv und hatte den Eindruck, von ihren großen blauen Augen geradezu aufgesogen zu werden.
    »Langweilen Sie sich denn nicht fürchterlich, hier in diesem großen, alten Haus mitten im Wald, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen?«, fragte er mit einem charmanten Lächeln.
    »Manchmal schon«, antwortete Lavinia und lächelte zurück.
    »Warum besuchen Sie mich dann nicht einfach mal in South Kensington? Wir könnten richtig einen draufmachen. Oder wenigstens gepflegt zum Essen ausgehen. Was halten Sie vom Savoy?«
    »Da war, ich schon.«
    »Dann gehen wir eben ins Ivy«, schlug Newman mit einem breiten Grinsen vor. »Das Savoy ist mir lieber.«
    »Gut, dann das Savoy. Mit Ihnen gehe ich überall hin. Hier, nehmen Sie meine Karte, und rufen Sie mich an, wenn Sie Zeit und Lust haben. Ich habe einen Anrufbeantworter.«
    »Dann werde ich draufsprechen: ›Hallo, ich bin’s. Heute Abend im Savoy.«‹«
    Lavinia lachte.
    »Nur zu.«
    »Stecken Sie mir die Karte in die Brusttasche meiner Bluse. Ich habe vom Kochen noch ganz fettige Hände…«
    Ohne zu zögern, trat Newman auf sie zu und steckte ihr seine Visitenkarte in die Tasche. Als Lavinia hörte, wie Paulas Schritte den Gang entlangkamen, hörte sie sofort mit dem Flirten auf.
    »Wir müssen los«, sagte Paula zu Newman. »Und Lavinia sieht so aus, als hätte sie noch einiges im Haushalt zu tun.« Dabei lächelte sie Lavinia, deren Gesicht jetzt völlig ausdruckslos war, freundlich an.
    »Wir fahren in meinem Mercedes«, verkündete Newman mit fester Stimme, als sie die Stufen der Terrasse hinabstiegen. »Ich habe keine Lust, wie ein Halbstarker in Ihrem Porsche durch die Gegend zu flitzen.«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, ich beherrsche den Wagen besser als Sie den Ihren«, fauchte Paula zurück. »Übrigens ist mir nicht entgangen, wie sehr Sie sich für die schöne Lavinia interessieren. Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie in London eine Freundin namens Roma.«
    »Das war einmal. Roma hatte auf einmal sehr ernste Heiratsabsichten, weshalb ich mit fliegenden Fahnen den Rückzug antreten musste. Ich habe übrigens gestern gar nicht mitbekommen, wie Bella Mains Leiche abtransportiert wurde.«
    »Lavinia

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