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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Wollmütze auf. Vielleicht ist er uns die ganze Zeit über gefolgt. Ich meine mich erinnern zu können, in Dodd’s End ein Motorrad gehört zu haben.«
    »Möglich ist alles«, erwiderte Tweed.
    Vor der Terrasse hielt Leo kurz an und winkte freundlich in Richtung Audi, bevor er die Maschine auf die andere Seite des Hauses fuhr.
    Tweed und Paula stiegen aus und gingen ins Haus, wo sie auf Lavinia trafen, die in einem eleganten Reitkostüm steckte.
    »Bestimmt haben Sie uns das Tor aufgemacht«, sagte Paula. »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Haben Sie denn schon zu Mittag gegessen? Nein? Dann ist es ja gut, dass ich Mrs. Grandy angewiesen habe, Ihnen etwas warm zu halten.
    Ich dachte mir schon, dass Sie rasch wieder da sein würden – so ein Audi fährt ja ziemlich schnell, besonders auf der Autobahn.«
    »Der Mann, den wir sprechen mussten, wohnt glücklicherweise nicht direkt in London, sondern in einem Außenbezirk«, flunkerte Tweed. »So sind wir auch in keinen Stau gekommen.«
    »Mir ist übrigens noch etwas eingefallen, was ich Ihnen schon viel früher hätte mitteilen sollen«, sagte Lavinia. »Es geht um Bellas Arbeitszimmer. Dort gibt es eine Geheimtür. Ich zeige sie Ihnen nach dem Essen.«
    »Das Essen dauert noch eine halbe Stunde«, ließ sich auf einmal die mürrische Stimme von Mrs. Grandy vernehmen, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war. »Wenn Sie glauben, man muss das bloß aus dem Ofen nehmen, verstehen Sie nichts vom Kochen.«
    »Dann können wir ja gleich hinauf ins Arbeitszimmer gehen«, meinte Lavinia mit leiser Stimme, bevor sie deutlich lauter zu Snape sagte: »Und Sie hängen inzwischen die Mäntel auf.«
    Sie führte Tweed und Paula die Treppe hinauf und den Gang entlang, wo sie aber nicht vor der Tür zur Bibliothek haltmachte, sondern weiterging, bis der Gang vor einer holzgetäfelten Wand endete. In die Täfelung waren in großen Messingbuchstaben die Worte »MAIN CHANCE BANK« eingelassen.
    »Die Buchstaben muss man in der richtigen Reihenfolge drücken«, sagte Lavinia und lächelte Paula aufmunternd an. »Wollen Sie nicht versuchen, ob Sie die Kombination knacken können?«
    »Paula hat einen Kurs im Dechiffrieren von Geheimcodes mitgemacht«, sagte Tweed. »Das war bei Medfords Security, der Sicherheitsagentur, wo sie gearbeitet hat, bevor sie bei mir anfing.«
    »Ich probiere es mal«, sagte Paula und trat näher an die Wand heran.
    Sie drückte das M und das A von MAIN, dann das C, das H und das E von CHANCE sowie das N von MAIN.
    »Aha, das Wort ›MACHEN‹. Nicht schlecht«, sagte Lavinia, obwohl sich nach dem Drücken des letzten Buchstabens nichts tat. »Aber jetzt passen Sie mal auf, wie ich das eintippe.«
    Sie drückte auf dieselben Buchstaben wie Paula eben, nur dass sie das N am Ende nicht bei dem Wort MAIN, sondern ebenfalls bei CHANCE drückte.
    »Das wäre mein nächster Versuch gewesen«, sagte Paula.
    Auf einmal fuhr die Wand geräuschlos zur Seite. Sie befanden sich am Ende des Arbeitszimmers, direkt hinter dem Platz des Stuhls, in dem Bella Main ermordet wurde.
    »So wurde sie also getötet«, sagte Tweed leise und ging an dem Schreibtisch vorbei ins Innere des Zimmers.
    »Nach allem, was in diesem Zimmer passiert ist, kriege ich hier richtiggehend Zustände«, sagte Lavinia.
    »Ich auch«, stimmte Paula ihr zu.
    Tweed stand stocksteif in der Mitte des Raumes und sagte nichts. Er versuchte sich vorzustellen, wie der Mord geschehen war. Als er hörte, wie die Geheimtür sich mit einem leisen Klicken wieder schloss, blickte er auf. Innen an der Täfelung waren die gleichen Buchstaben angebracht wie draußen auf dem Gang.
    »Auch von dieser Seite gilt derselbe Code«, sagte Lavinia. »Wenn Bella jemanden für eine geheime Unterredung in ihre Bibliothek beordert hat, wusste er, dass er diese Tür zu benutzen hatte.«
    »Dann kannten wohl noch andere außer Ihnen den Code?«, fragte Tweed.
    »Natürlich. Marshal und Warner und Crystal auf alle Fälle, und ich glaube sogar, dass auch Leo ihn kennt, denn er hat mich einmal beim Eingeben beobachtet. Er schleicht oft verstohlen im Haus herum und spioniert uns hinterher.
    Ach ja, und Snape kennt den Code natürlich auch.«
    »Da kommen ja ganz schön viele Verdächtige zusammen.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir in die Bibliothek gehen?«, fragte Lavinia. »Ich halte es hier nicht lange aus.«
    Nachdem sie sich in der Bibliothek in drei Sesseln niedergelassen hatten, musterte Lavinia Tweed mit ihren

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