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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sie?« Tweed schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich untersuche hier den brutalen Mord an Ihrer Großmutter. Da gibt es keine Geheimnisse!«
    »Nun ja…« Leo flocht nervös die Finger seiner Hände ineinander. »Wenn Sie mir versprechen, es niemandem zu verraten…«
    »Das war’s. Ich schicke Sie zu Scotland Yard.«
    »Nein, nur das nicht. Es war Crystal.«
    »Und wo hat Ihre Schwester ihre Informationen her?«
    »Das weiß ich nicht. Wenn Sie mir nicht glauben, dann verhaften Sie mich doch.«
    »Holen Sie mir erst einmal Crystal.« Tweed hatte sich wieder beruhigt.
    »Die ist nicht da. Nach dem Essen ist sie zu einem Freund in Gladworth gefahren. Und bevor Sie mich danach fragen: Ich weiß nicht, wie er heißt und wo er wohnt!« Nur langsam beruhigte er sich. »Wenn es um ihr Privatleben geht, kann Crystal sehr verschwiegen sein.«
    »Dieses Gespräch bleibt unter uns, Leo, ist Ihnen das klar? Crystal dürfen Sie nichts davon erzählen.«
    »Die bringt mich um, wenn sie erfährt, dass ich mit Ihnen geredet habe. Sie haben sie noch nie erlebt, wenn sie wirklich ausflippt. Und jetzt möchte ich gern in meine Wohnung gehen und mich hinlegen. Ich bin echt fertig.«
    »Gute Idee. Schlafen Sie sich aus.«
    Als Leo gegangen war, sah Tweed hinüber zu Paula.
    »Mrs. Carlyle«, sagte er. »Oder Mrs. Mandy Carlyle, wie er sie genannt hat.
    Was halten Sie davon?«
    »Das wirft ein ganz anderes Licht auf die Situation.«
    Tweed sah auf seine Armbanduhr. »Du meine Güte, es ist schon halb neun.
    Wo ist nur die Zeit geblieben?«
    »Die Rückfahrt von Seacove war viel länger als der Hinweg, weil wir so schlechtes Wetter hatten. Und außerdem ist es schon halb zehn, Ihre Uhr muss vor einer Stunde stehen geblieben sein.«
    »Ich frage mich bloß, wo Mrs. Grandy mit den Pasteten bleibt.«
    »Wahrscheinlich war sie so sauer auf Marshal Main, dass sie uns vergessen hat.«
    In diesem Augenblick klingelte Paulas Handy, das Tweed, der solche Dinger verabscheute und sich deshalb keines anschaffte, sich von ihr ausgeliehen hatte.
    Er ging ran, hörte eine Minute lang zu und sagte dann: »Wir haben sie verhört. Erst kürzlich. Was dabei herausgekommen ist, erzähle ich Ihnen später. Wir machen uns sofort auf den Weg.«
    Er beendete das Gespräch und blickte eine Weile hinauf zur Zimmerdecke, bevor er sich an Paula wandte.
    »Das war Roy Buchanan. Glauben Sie, dass Sie eine weitere Autofahrt durchstehen? Sie wird nicht allzu lang sein.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Roy hat mir soeben mitgeteilt, dass eine gewisse Mrs. Mandy Carlyle ermordet wurde. Und zwar auf dieselbe Weise wie Bella Main. Professor Saafeld ist bereits auf dem Weg nach Dodd’s End.«
    »Das ist wirklich merkwürdig«, sagte Paula und stand auf. »Nachdem uns Leo gerade von ihr erzählt hat.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«

23
    Als Paula und Tweed in Dodd’s End aus dem Audi stiegen, standen vor Mrs Carlyles Haus drei Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht, und mehrere uniformierte Polizisten suchten mit starken Taschenlampen den Garten nach irgendwelchen Beweisstücken ab. Im Haus waren die Vorhänge zugezogen, aber man konnte erkennen, dass hinter allen Fenstern Licht brannte.
    »Was für ein Zirkus«, kommentierte Paula.
    »Das sieht ganz nach Chief Inspektor Hammer aus«, meinte Tweed.
    »Wahrscheinlich hat Buchanan ihn kurz vor uns angerufen, und Hammer hat keine Zeit vergeudet.«
    »Der Mann kann einem echt auf die Nerven gehen.«
    »Das dürfen Sie laut sagen. Bei einem Fall, der klar auf der Hand liegt, kann man ihn vielleicht gebrauchen, aber wenn es um die Aufklärung nicht ganz so offensichtlicher Verbrechen geht, ist er völlig nutzlos. Dann macht er meistens alles kaputt. Hammer kann einen Mörder fassen, wenn der mit blutigen Händen vor seinem Opfer angetroffen wird, aber wenn List und Tücke mit im Spiel sind, versagt er völlig.«
    »Und bei diesen Morden ist jede Menge List und Tücke im Spiel«, sagte Paula.
    Sie gingen gerade an dem Haus vorbei, wo bei ihrem letzten Besuch die Frau hinter den Vorhängen hervorgelugt hatte. Jetzt stand sie im Morgenmantel in der offenen Haustür und unterhielt sich mit einer Nachbarin. Auch vor den anderen Häusern standen die Nachbarn teilweise in Bademantel und Pantoffeln auf der Straße und schauten mit verstohlenen Blicken hinüber zu Baron’s Walk.
    »Aasgeier«, bemerkte Paula.
    »In diesem Nest haben die Leute wohl nicht viel Abwechslung«, meinte Tweed.
    »So was nennen Sie

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