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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eigentlich von Mains Jacht, Paula? Würden Sie damit gern mal einen Ausflug machen?«
    »Nie im Leben«, erwiderte Paula rasch. »Aber finden wir denn allein zurück nach Hengistbury Manor?«
    »Natürlich. Ich habe mir die Strecke auf dem Hinweg genau eingeprägt.«
    Es fing an zu regnen, und bald prasselte ein wahrer Wolkenbruch so heftig auf das Auto hernieder, dass Paula und Tweed trotz auf höchste Stufe gestellter Scheibenwischer kaum noch etwas erkennen konnten.
    Das schlechte Wetter hielt die ganze Rückfahrt über an, sodass es bereits stockfinster war, als sie vor dem Parktor vor Hengistbury Manor ankamen.
    Erst nachdem Paula ein paarmal auf die Hupe gedrückt hatte, öffnete es sich, und sie konnten auf das große Gebäude zufahren, hinter dessen Fenstern angenehmes, warmgelbes Licht schimmerte.
    »Sieht irgendwie friedlich aus, das Haus«, bemerkte Paula.
    Sie konnte nicht ahnen, wie unrecht sie damit hatte.

22
    Als sie die Stufen zur Terrasse hinaufgingen, machte Leo ihnen die Haustür auf und grinste sie blöde an. Er trug, wie üblich, Jeans und T-Shirt, und seine blonden Haare waren wild zerzaust.
    »Ich habe Ihnen das Tor geöffnet«, sagte er, während Tweed und Paula ihm in die Halle folgten.
    »Das ist Ihnen nicht gestattet!«, raunzte Snape, der am Fuß der Treppe stand.
    »Das Tor öffnen dürfen nur Miss Lavinia und ich.«
    »Von Ihnen brauche ich mir überhaupt nichts sagen zu lassen«, giftete Leo zurück. »Sie sind hier nichts weiter als der Butler, und ein ziemlich lausiger dazu. Ein guter Butler verschwindet nicht einfach und lässt seine Herrschaft stundenlang allein.«
    Als Snape daraufhin wütend die Treppe hinaufstampfte, bemerkte Tweed, dass Mrs. Grandy am Ausgang des zur Küche führenden Korridors stand.
    »Sie kommen zu spät zum Abendessen«, sagte sie mit einem hässlichen Lächeln. »Heute ist eigentlich mein freier Abend, und an dem besuche ich sonst immer meine Schwester in Gladworth. Deshalb könnte ich Ihnen höchstens ein paar kleine Fleischpasteten warm machen. Wenn Sie wollen, kann ich sie Ihnen in einer halben Stunde im Speisezimmer servieren.«
    »Klingt gut«, erwiderte Tweed freundlich. »Kommt denn Mr. Main auch zum Abendessen?«
    »Den habe ich anzurufen versucht, aber er ist nicht rangegangen. Also muss er sehen, wo er bleibt…«
    Mrs. Grandy verschwand in Richtung Küche, und Leo zog Tweed am Arm.
    »Kommen Sie mit mir in die Bibliothek«, sagte er. »Ich muss Ihnen etwas erzählen.«
    »Wie wäre es, wenn Sie das Parktor schließen würden?«, fragte Paula.
    »Habe ich das nicht getan, nachdem Sie durchgefahren waren?«
    »Wenn Sie meinen…«
    Sie betraten die Bibliothek, und Leo schlug vor, sich in die hinterste Ecke des Raumes zurückzuziehen. »Auf diese Weise kann Snape nicht mithören, wenn er an der Tür lauscht«, erklärte er.
    Paula und Tweed nahmen auf den gepolsterten Holzstühlen mit hohen Lehnen Platz, die ganz hinten in dem Raum um einen runden Tisch standen.
    Leo blieb stehen und tänzelte nervös von einem Bein aufs andere, während er ständig seine Hände zu Fäusten ballte und wieder entspannte.
    Kann der denn mal eine Sekunde aufhören, herumzuhampeln?, fragte sich Paula.
    »Wo sind denn die anderen alle?«, fragte Tweed.
    »Die haben schon um sechs zu Abend gegessen, und dann haben sie sich alle in ihre Wohnungen verzogen. Lavinia hat gesagt, dass sie noch arbeiten muss, und Warner hat eine dicke Aktentasche mit hinaufgenommen und gesagt, dass er auf keinen Fall gestört werden will.«
    »Also, was wollen Sie uns erzählen?«, fragte Tweed.
    »Ich schätze mal, Sie haben noch nie von einer Mrs. Mandy Carlyle gehört«, sagte Leo. »Ich finde, Sie sollten ihr schleunigst einen Besuch abstatten.«
    Tweed und Paula waren gleichermaßen überrascht. Während Tweed es schaffte, ein neutrales Gesicht zu machen, biss Paula die Zähne aufeinander.
    »Wer ist diese Mrs. Carlyle?«, fragte Tweed.
    »Das sollten Sie besser selbst herausfinden. Hier ist ihre Adresse.«
    Er zog einen zusammengefalteten Zettel aus seiner hinteren Hosentasche und reichte ihn Tweed, der ihn auffaltete und las. Baron’s Walk, Dodd’s End, hatte jemand in einer sauberen, kultiviert wirkenden Schrift darauf geschrieben.
    »Waren Sie schon einmal dort?«, fragte Tweed.
    »Nein, da komme ich nie hin. Dodd’s End liegt in der Nähe von Tunbridge Wells.«
    »Wer hat Ihnen von dieser Mrs. Carlyle erzählt?«
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen. Ist ein Geheimnis…«
    »Glauben

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