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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Stunden.«
    Coles Augen blitzten vor Zorn, aber er wandte sich zur Tür. Die Vision von überneugierigen Sozialarbeitern trieb Mitch dazu, ihm noch ein paar Worte hinterherzuschicken: »Und wenn du dich richtig anstrengst, dann schaffst du’s ja vielleicht, bis zu den Weihnachtsferien mal keinen Ärger zu machen!«
    »Wenn du willst, dass ich keinen Ärger mache, dann hättest du mich nicht in dieses gottverdammte Kaff schleifen sollen. In Florida war doch alles okay! Wieso konnten wir nicht einfach da bleiben?« Er verließ den Raum, stürmte aus dem Haus und warf die Tür derart fest zu, dass die Wände bebten.
    Mitch starrte auf die Eingangstür, während er gleichzeitig die Tür hinter sich gehen hörte.
    »Der Junge hat nicht ganz unrecht«, erklärte Mutt jovial. »Du hast ihn mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt und bist mit ihm abgehauen, ohne dass er sich von seinen Kumpels verabschieden konnte. Du hättest im gleichen Alter nicht einmal annähernd so gut reagiert.«
    Ich hätte mich im Schlaf erwürgt. »Und was genau willst du mir damit jetzt sagen?«
    »Der Junge ist nicht dumm. Er hat damals schon gewusst, dass irgendwas nicht stimmt. Und er weiß es jetzt auch.« Mutt zog die Brauen hoch. »Er ist heute Morgen über dein Erspartes gestolpert.«
    Mitch biss die Zähne zusammen. »Verdammt.«
    »Das überrascht dich? Du stapelst Plastikbehälter mit Geld im Kartoffelkeller. Kommt mir nicht wirklich wie ein narrensicheres Versteck vor.«
    Mitch hatte ein besseres Versteck im Keller – den kleinen Raum, in den der Geheimgang mündete –, aber bis vor kurzem war er voll mit den Waffen gewesen, die er von den Lieferungen seines Stiefvaters abgezweigt hatte. Nun waren die Waffen zwar weg, aber dafür war Pamela MacGregor da, die er wiederum noch brauchte, um Kimberly zur Zusammenarbeit zu zwingen.
    »Wieso war Cole überhaupt im Keller?«, fragte er.
    »Um sich vor dir zu verstecken. Er wollte nicht, dass du ihn beim Schwänzen erwischst. Oder beim Rauchen.«
    Mitch hätte sich fast verschluckt. »Was? Seit wann raucht er denn?«
    Mutt lachte herzlich. »Du versteckst eine Viertelmillion illegaler Dollar in deinem Kartoffelkeller und regst dich auf, weil dein Bruder raucht? Ach, komm schon, Mitch. Das ist wirklich köstlich!«
    Nein, das finde ich ganz und gar nicht. Trotzdem tat er so, als müsste er grinsen. »Ja, da hast du wohl recht.« Betont blickte er auf den Koffer in Mutts Händen. »Wie ich sehe, beginnst du direkt mit den Einzahlungen.«
    »Nach meinem Meeting. Ich maile dir eine Quittung.«
    Bin gespannt, welche Zahl Mutt wohl auf die Quittung schreibt. Mitch wusste bis auf den letzten Dollar, wie viel Geld im Keller lagerte, also würde er auch genau wissen, was sein Bruder ihm soeben geklaut hatte. Doch da er sich ohnehin alles zurückholen würde, lächelte er weiterhin. »Mach das.«
    Mitch verriegelte die Tür hinter Mutt und stieß ein tiefes Knurren aus. Hält der mich wirklich für so blöd? Glaubt er ernsthaft, dass ich nicht weiß, was er tut? Oder denkt er, ich bin zu feige, um ihm eine Abfuhr zu erteilen? Wahrscheinlich von allem ein bisschen.
    Aber ich bin nicht dumm. Ich bin sogar um einiges schlauer als er. Und ich habe mir alles selbst angeeignet, ohne College oder fette Unterstützung von Daddy. Mitch ging in sein Zimmer. Wäre ich dumm, würde mir so was wohl kaum einfallen.
    Er setzte sich aufs Bett und rief auf seinem Handy die Kamera in Becketts Garage auf. Die Garage war leer, und Mitch musste widerstrebend zugeben, dass er beeindruckt war. Ford hatte für seine Flucht längst nicht so lange gebraucht, wie er gedacht hätte.
    Dann schau’n wir doch mal, ob ich recht gehabt habe. Er hatte mit sich gewettet, dass Ford abhauen und Wilson Beckett am Leben lassen würde. Weil Ford ein ach so netter Bursche war. Schade eigentlich. Ford Elkhart hatte Köpfchen und Muckies und hätte eines Tages wirklich Großes vollbringen können, aber sein weiches Herz verwies ihn für immer und ewig in die Mädchenriege. Was Kimberly sofort bestätigen würde.
    Das Mädchen hatte Ford mit ihrem Verstand bezirzt und mit ihrem Hintern verführt, aber es war die herzergreifende Geschichte gewesen, von dem Freund ihrer Mutter missbraucht worden zu sein, die ihren Einfluss auf ihn zementiert hatte.
    Natürlich entsprangen Kims Storys reiner Phantasie. Ihre Eltern lebten friedlich in einem Nobelviertel von Philadelphia. Es gab keinen Freund, keinen Missbrauch, kein armes, geschundenes

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