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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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alle erschießen?«
    »Guter Punkt. Und nachher benutzt er ein Messer, um dem Opfer die Kehle zu durchtrennen.«
    Brodie hob die Schultern. »Vielleicht macht es keinen Unterschied, in welcher Reihenfolge er die Taser-Kartuschen abfeuert.«
    »Aber es lässt Sie nicht los, und die Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich darauf hören sollte«, sagte Joseph.
    »Und was lässt Sie nicht los, Joseph?«
    »Er hatte zwei X2 und die Kartuschen. Legal werden sie nur an Polizei und Militär verkauft. Der Täter ist also entweder ein Cop, hat sie einem abgenommen, oder er hat die Taser auf dem Schwarzmarkt gekauft. Dennoch hat er sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Identifikationsplättchen aufzusammeln. Als sei es ihm vollkommen egal.«
    »Vielleicht hatte er es eilig«, schlug sie vor.
    »Trotzdem hat er sich die Zeit genommen, einem Mann den Hals durchzuschneiden, der ohnehin schon tot war. Wieso? Und woran ist Zacharias gestorben? Wenn er nicht gerade ein Herzproblem hatte, werden die Taser ihn nicht umgebracht haben.«
    »Na ja, und selbst wenn, muss das schon ein arges Problem gewesen sein«, sagte sie. »Außer den beiden Sätzen an Elektroden und dem durchtrennten Hals habe ich aber keinerlei Hinweis auf irgendeine Verletzung gefunden.«
    Die kleinen Projektile steckten noch immer in Bein und Bauch des Opfers. Joseph ging in die Hocke und sah Tuzaks Knie an. »Die Hose ist schmutzig. Der Killer hat ihm einen Elektroschock verpasst, aber er ist nur auf die Knie gesackt und weitergekrochen.«
    »Weswegen der Killer ihm einen zweiten Schock versetzte«, überlegte Brodie. »Was machen wir daraus?«
    Joseph blickte auf. »Als er erst einmal am Boden war, ist er nicht mehr hochgekommen, denn Ford und Kimberly sind weg. Er konnte die Tat nicht verhindern. Doch was hat ihn am Boden gehalten?«
    »Sein Tod?« In Brodies Stimme lag ein Hauch Sarkasmus.
    »Ein echter Glücksfall für den Killer«, erwiderte Joseph im gleichen Tonfall. »Es gibt keinerlei Abschürfungen oder Druckstellen, die auf einen Kampf hinweisen. Er ging zu Boden und kam nicht wieder hoch, wodurch der Mörder genügend Zeit hatte, Ford und Kim zu seinem Fluchtfahrzeug zu bringen.«
    »Und Zacharias die Kehle aufzuschlitzen, egal, ob tot oder lebendig«, fügte Brodie hinzu.
    »So ist es. Durch den Taser stirbt eins von tausend Opfern. Oder eher eins von hunderttausend. Sollte das wirklich ein Glücksfall für den Mörder gewesen sein …«
    »Dann soll er mir bitte beim nächsten Mal die Lottozahlen vorhersagen«, bemerkte die Forensikerin.
    Joseph nickte. »Und dann haben wir noch Ford, das eigentliche Ziel. Er ist groß und hätte auf jeden Fall versucht, Kim zu beschützen. Wenn ich der Täter wäre, würde ich nicht derjenige sein wollen, der ihn bei vollem Bewusstsein wegschleifen muss – nicht einmal, wenn er die Hände gefesselt hat. Außerdem würde ich keine Aufmerksamkeit erregen wollen.«
    Ein gesunder junger Mann, der um sein Leben kämpfte, leistete energischen Widerstand. Und wenn er glaubte, das Leben der Frau, die er liebte, beschützen zu müssen, dann wäre er so wenig zu bremsen wie ein führerloser Güterzug. Es sei denn, man hatte ihn unter Drogen gesetzt. Dann war er vermutlich hilflos wie ein Baby gewesen.
    Das wusste Joseph aus erster Hand. Die Stricke hatten weh getan. Die Schläge, die er hatte einstecken müssen, als er Widerstand leistete, hatten ihm ebenfalls Schmerzen bereitet. Doch die Hilflosigkeit – das war die reine Qual gewesen. Unter der er bis heute litt.
    Er räusperte sich. »Wenn ich Ford Elkhart entführen wollte, hätte ich ihn sediert. Ich wäre mit den entsprechenden Utensilien gekommen.«
    Brodie bedachte ihn mit einem prüfenden Blick, und Joseph fragte sich, wie viel sie wohl von seiner Vergangenheit wusste. Erwähnt hatte sie noch nie etwas, in all den Jahren, die sie einander kannten, kein einziges Mal. Auch jetzt sagte sie nichts, und das wusste er sehr zu schätzen.
    »Nehmen wir also an, dass auch Zacharias sediert war«, sagte sie. »Vielleicht hat sein Mörder ihm eine Überdosis verpasst. Vielleicht war er deswegen tot, bevor man ihm die Kehle durchschnitt.«
    Joseph erhob sich. »Die Überdosis ist sehr viel wahrscheinlicher als ein Herzanfall durch den Taser.«
    Brodie runzelte die Stirn und sprach aus, was er dachte. »Zacharias ist tot. Ford Elkhart auch?«
    »Das hängt davon ab, warum er entführt wurde. Aber ich werde mich hüten, die Pferde scheu zu machen, bevor es nicht wirklich

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