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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sagte Paige eindringlich. »Vielleicht ist der, der Sie für Ihr Schweigen bezahlt hat, an den Morden von gestern beteiligt. Eines der Opfer wurde damals ebenfalls dazu überredet, den Mund zu halten. Seine Tochter, die nicht viel älter ist als Ihr Sohn, muss jetzt ohne ihren Vater aufwachsen. Wollen Sie wirklich, dass es Ihrem Jungen ähnlich geht?«
    Brittanys Miene verhärtete sich. »Woher wissen Sie, dass man mich bezahlt hat?«
    »Ich wusste es nicht«, gab Paige zu. »Ich habe geraten.«
    Auch Grayson war davon ausgegangen, aber Paige hatte die Karte gut ausgespielt.
    »Sie haben mich reingelegt«, fauchte Brittany. »Sie sind genauso ein Miststück wie diese Morton.«
    »Ja, ich habe Sie reingelegt«, erwiderte Paige und gab sich keine Mühe, ihren eigenen Ärger zu unterdrücken. »Weil ich versuche, Ihnen Ihr verdammtes Leben zu retten. Zwei von den gestrigen Opfern habe ich gesehen. Beide hatten Löcher im Kopf, und ihr Hirn war überall verspritzt. So möchten Sie nicht enden, glauben Sie mir.«
    Brittany wurde noch eine Spur blasser. »Daher kommen Sie mir bekannt vor. Sie sind die Frau aus dem Video.«
    »Ja.« Paige berührte das breite Pflaster an ihrem Hals. »Auch ich wurde gestern fast getötet. Diese Leute meinen es ernst. Wenn Sie Ihren Sohn schützen wollen, dann müssen Sie mit uns reden. Und zwar jetzt.«
    In Brittanys Blick lag nun nackte Angst. »Verstehen Sie denn nicht? Ob sie mich umbringen oder er « – sie deutete theatralisch auf Grayson – »mich wegen Meineids hinter Gitter bringt, ist dasselbe! Außer mir ist keiner da, der sich um mein Kind kümmern wird. Der Junge hat nur mich!«
    Die Erinnerung traf Grayson wie ein Ziegelstein. Er konnte seine Mutter dieselbe Worte sagen hören. Er hat nur mich. Aber seine Mutter war aus härterem Holz geschnitzt gewesen als Brittany Jones. Sie hatte eine andere Wahl getroffen.
    Mit deren Folgen sie noch immer zu leben hatten.
    »Ich kann nichts versprechen«, sagte Grayson, »bevor ich nicht weiß, was Sie getan haben – das ist mir nicht möglich. Aber ich werde mein Bestes geben, um dafür zu sorgen, dass keine Anklage gegen Sie erhoben wird, weil Sie im Zeugenstand gelogen haben.«
    Zum ersten Mal sah Brittany ihn direkt an. »Ich habe meine Schwester geliebt. Aber ich trug ein anderes Leben in mir … mein Baby. Ich hatte keine Ahnung, wie ich überleben sollte. Dann rief mich jemand an und sagte, ich bekäme jetzt zehntausend Dollar, wenn ich meinen Mund bis nach dem Prozess halten würde, und noch einmal fünfzehn, wenn es vorbei wäre. Ich hätte am liebsten abgelehnt, aber ich war verzweifelt.«
    »Fünfundzwanzigtausend Dollar. Eine Menge Geld«, sagte Grayson zögernd. Die Frau hatte etwas an sich, dem er nicht traute, etwas Berechnendes, wie er fand, doch ihre Angst war echt. Wahrscheinlich tischte sie ihnen ein paar Tatsachen auf, aber von der Wahrheit und nichts als der Wahrheit waren sie noch meilenweit entfernt.
    »Das wäre es gewesen, wenn ich es denn bekommen hätte. Die ersten zehn Riesen gab man mir, aber zwei Monate nach der Verhandlung wurde mein Sohn geboren, und eines Tages bekam ich einen Brief. Wenn ich für mein Baby gesund bleiben wollte, dann würde ich umsonst die Klappe halten. Ich hatte Angst, ich steckte längst zu tief drin. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich jeden, gut oder böse, angelogen, nur um mein Kind zu beschützen.«
    Dieser Satz, dachte Grayson, entsprach vermutlich der Wahrheit. »Haben Sie den Brief noch?«
    »Nein. Er kam weder mit der Post, noch war er handgeschrieben. Außerdem hätte ich ihn sowieso nicht dieser Morton übergeben.«
    »Haben Sie noch etwas, das Crystal gehörte?«, fragte Paige. »Tagebücher vielleicht oder Notizzettel, irgendwas, wo sie vielleicht etwas über die Party vermerkt hatte?«
    »Ich habe ihre Sachen noch, sicher. Ich hole sie Ihnen.« Ein paar Minuten später tauchte Brittany mit einem mittelgroßen braunen Umschlag wieder auf. »Viel ist es nicht.«
    »Wir geben es Ihnen zurück«, sagte Paige. »Können Sie die nächsten Tage irgendwo anders unterkommen?«
    »Nein. Wenn ich nicht zur Arbeit gehe, verliere ich meinen Job, und wir schlagen uns ohnehin gerade so durch.«
    »Dann passen Sie bitte besonders gut auf sich auf. Vielleicht könnten Sie eine Freundin bitten, bei Ihnen zu bleiben, oder Sie leihen sich einen großen Hund aus«, sagte Paige. »Und schließen Sie immer gut ab. Wir melden uns.«
    Mittwoch, 6. April, 16.00 Uhr
    Er überprüfte den

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