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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sie noch über nichts gestolpert, das er nicht wieder hätte hinbiegen können. Aber er musste dafür sorgen, dass das auch so blieb.
    »Kann ich Ihnen noch etwas bringen, Sir?«
    »Nein danke.«
    Die Frau nickte und zog sich dezent zurück. Ihre Empfehlungsschreiben hatten sie genauso für ihre Fähigkeiten wie ihre Diskretion gerühmt. Man konnte sich nie sicher sein, was Angestellte sahen oder hörten, also bezahlte er sie für ihr Stillschweigen. Eine wichtige Lektion, die ihm jemand beigebracht hatte, der wiederum durch Erfahrung gelernt hatte.
    Er hatte erst wenige Schlucke seines Martinis getrunken, als sein Geschäftshandy klingelte. Der Anruf war von einer älteren Nummer weitergeleitet worden. Von einer sechs Jahre alten Nummer, um genau zu sein. »Hallo?«
    »Hi. Hier ist Brittany Jones.«
    Er zog die Brauen hoch. »Das ist lange her.« Seines Wissens war sie ein braves Mädchen gewesen und hatte sich ganz genau an ihre Abmachung gehalten. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe Informationen, die Sie interessieren werden.«
    Er musste lächeln. Das Mädchen hatte Mumm. Und sie war gierig. Vor sechs Jahren war sie leicht zu überreden gewesen. Sie hatte erkannt, dass sie für ihr Schweigen einen mehr als nur fairen Preis bekommen hatte, und sich nicht lange geziert. Anders als Sandoval, der nie zufrieden gewesen war.
    »Sagen Sie mir, was Sie haben, und ich sage Ihnen, was es wert ist.«
    »Vorhin hatte ich Besuch von Grayson Smith und dieser Frau aus den Nachrichten – Paige Holden. Die beiden sind überzeugt, dass meine Schwester nicht von Ramon Muñoz getötet wurde.«
    »Und das überrascht Sie?«
    »Dass sie mir einen Besuch abgestattet haben? Ja. Dass Ramon Muñoz nicht schuldig ist? Nein. Sie hätten mich wohl kaum so gut dafür bezahlt, dass ich den Mund halte, wenn er tatsächlich der Täter gewesen wäre.«
    »Was also haben Sie mir zu bieten, das ich so dringend wissen müsste?«
    »Ihnen war klar, dass sie zu mir kommen würden, richtig?«
    »Zumindest wundert es mich nicht. Der Fall ist kalt. Die engsten Angehörigen des Opfers neu zu befragen, ist nur klug. Was sonst noch?«
    »Ich weiß, wo sie heute Abend um dreiundzwanzig Uhr sein werden.«
    Die Zeitangabe war so präzise, dass seine Neugier geweckt war. »Aha?«
    »Ich möchte dafür bezahlt werden.«
    »Von wo rufen Sie an, Miss Jones?«
    »Von einem öffentlichen Telefon, das verdammt schwer zu finden war.«
    »Sehr klug.« Sie hatte die Nummer gewählt, die er ihr vor fünf Jahren für Notfälle gegeben hatte. Dass sie sie über eine so lange Zeit aufbewahrt hatte, sprach Bände. »Sagen Sie mir, was Sie wissen, dann legen wir den Preis fest.«
    »Um dreiundzwanzig Uhr werden die beiden im Carrollwood-Pflegeheim sein. Eine Freundin hat mir gesteckt, dass sie vorhin dort angerufen und am Empfang nach mir gefragt haben. Sie haben sich als Ärzte ausgegeben und nicht gesagt, worum es ging, aber ich weiß, dass es die beiden waren. Ich habe ihnen ein paar Dinge von Crystal überlassen, die sie dazu bewegen werden, einen Haufen Fragen zu stellen.«
    Er runzelte die Stirn. »Was haben Sie ihnen gegeben?«
    »Hinweise auf einen von Crystals ehemaligen Freiern. Sie hat ihn zum Zeitpunkt ihres Todes erpresst. Er hat sie nicht umgebracht, aber sie werden eine Menge Zeit mit aufwendiger Spurensuche verbringen.«
    Er musste zugeben, dass er beeindruckt war. Sie hatte gelernt. »Wer war der Bursche?«
    »Er heißt Aristotle Finch und wohnt in Hagerstown. Dort wurde Crystal mit achtzehn wegen Prostitution verhaftet. Er war einer ihrer Stammkunden.«
    »Wie lange hat er bezahlt?«
    »Bis sie starb. Also – wie viel ist das wert?«
    »Zehntausend.«
    »Zwanzig.«
    Er lachte. »Sie haben mir bereits alles gesagt. Womit wollen Sie verhandeln?«
    »Ich habe einen Sohn zu füttern.« Ihre Stimme klang nun nicht mehr liebenswürdig, sondern dünn und verbittert. »Zehntausend mehr bedeuten Ihnen wenig, mir im Augenblick aber alles.«
    »Also gut, zwanzig, aber dafür müssen Sie noch etwas für mich tun.«
    »Und was?«, fragte sie misstrauisch.
    »Sagen Sie Ihrer Freundin im Pflegeheim, dass sie Smith und Holden, wenn sie dort sind, so lange wie möglich im Gebäude festhalten soll. Kapiert?«
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie alarmiert.
    »Genau das, was Sie mir zutrauen.«
    »Aber wenn ich meine Kollegin bitte, die beiden aufzuhalten, und ihnen passiert etwas, dann weiß sie, dass ich da mit drinstecke.«
    »Sie erwarten keine zwanzigtausend

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