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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Routine war gut.
    Es war schön, wenn alles wieder seinen normalen Gang ging. Keine Unfälle von Minivans. Keine fingierten Selbstmorde. Kein Silas Dandridge, mit dem man sich auseinandersetzen musste. Und keine Privatermittler und Staatsanwälte, die aller Welt auf die Zehen traten.
    Die Haushälterin legte die Zeitung neben sein Laptop, schenkte ihm Kaffee ein, öffnete die Vorhänge am Panoramafenster und zog sich mit höflich gesenktem Kopf zurück, wie sie es jeden Morgen tat.
    Er ließ sich auf seinem Stuhl nieder und sah auf sein Handy. Und runzelte die Stirn. Er hatte eine SMS von Kapansky erwartet. Der Mann sollte in Dunkerk, New York, sein und Brittany Jones inzwischen tot. Er wählte Kapanskys Nummer.
    Die Falte zwischen seinen Brauen wurde steiler, als der Anruf direkt an die Mailbox ging. Kapansky hatte sein Telefon ausgestellt. Dabei sollte der Mann es besser wissen.
    Ein ungutes Gefühl erstickte seine gute Laune. Er klappte die Zeitung auf, las ungläubig die Schlagzeile und spürte, wie Wut und Furcht in ihm aufstiegen. STAATSANWALT ÜBERLEBT AUTOBOMBE.
    Wie konnte das sein? Während er den Artikel verschlang, gewann sein Zorn die Oberhand. Das wurde ja immer schlimmer. Sowohl Smith als auch die Frau hatten überlebt, indem sie in allerletzter Sekunde aus dem Auto gesprungen waren. Woher hatten sie es gewusst? Das war doch unmöglich!
    Es sei denn, sie waren gewarnt worden. Er sprang auf und wanderte in seinem Büro auf und ab. Silas. Silas muss sie gewarnt haben. Aber Kapansky hatte ihn doch umgebracht. Abrupt blieb er stehen. Ihm gefror das Blut in den Adern.
    Kapansky hat versagt. Er hatte Kapansky angewiesen, ihm eine SMS zu schreiben. Er hatte sich gestern Abend extra mit vertrauenswürdigen Leuten getroffen, um sich ein Alibi zu verschaffen. Und er hatte keinen Anruf bekommen wollen, damit sich später niemand daran erinnern würde.
    Aber ich hätte mich vergewissern müssen, dass wirklich Kapansky der Absender war.
    Und jetzt war Silas auf dem Kriegspfad. Seine nächste Etappe … bin ich. Er glaubt, er hat seine Familie in Sicherheit gebracht. Also wird er jetzt mir auflauern. Er wandte sich um und wusste plötzlich auch, wie Silas es tun würde.
    Aus der Ferne. Mit einem Scharfschützengewehr. Verdammt.
    Er ließ sich fallen und rollte sich herum, um sich direkt unter dem großen Fenster an die Wand zu pressen, als auch schon die Scheibe über ihm zerbarst. Es regnete Glassplitter, und die Morgensonne funkelte in Millionen kleinen Prismen.
    Einen Moment lang war es totenstill, dann nahm er die Geräusche der Straße fünfundzwanzig Stockwerke tiefer wahr. Die Tür wurde aufgerissen, und eine leichenblasse Haushälterin blickte herein.
    »Zurück!«, schrie er.
    Sie machte einen Satz nach hinten. »Soll ich die Polizei rufen?«
    »Nein.« Er schluckte hart und setzte sich behutsam auf, wobei er darauf achtete, unterhalb des Fensterrahmens zu bleiben. »Rufen Sie einen Glaser an. Er soll die Scheibe ersetzen. Und dann fegen Sie die Splitter auf.«
    Die Frau nickte verunsichert. »Irgendein besonderes Glas?«
    »Ja.« Der Schock ebbte langsam ab und wurde durch wachsende Wut ersetzt. »So kugelsicher wie möglich. Und, Millie? Es war ein Vogel. Der gewaltigste Vogel, den Sie je gesehen haben, klar?«
    Sie nickte wieder. »Ja, Sir.«
    Er wartete, bis sie fort war, dann kroch er vorsichtig, um sich nicht an den Scherben zu verletzen, durch den Raum. Silas hatte einen Haufen dummer, dummer Fehler begangen.
    Kapansky umzubringen war einer gewesen. Nicht, dass man um Kapansky groß hätte trauern müssen, aber es bedeutete, dass Brittany Jones noch lebte. Sie war allerdings nur ein kleines Ärgernis. Wenn er sie weiterhin bezahlte, würde sie auch weiterhin den Mund halten.
    Dass er den Anwalt und die Detektivin gewarnt hatte, war ein noch dümmerer Fehler gewesen, würde aber wieder in den Griff zu bekommen sein. Sie waren Rex auf der Spur, und das war ihm ganz recht so. Mieser Junkie – kann nichts und taugt nichts. Sollen sie ihn doch einbuchten. Diesmal würde ihm niemand zu Hilfe eilen. Keine teuren Verteidiger, die ihn wieder raushauen würden. Vielleicht würde er endlich klug werden und sich zu dem Mann entwickeln, den seine Familie nötig hatte.
    Nein. Rex würde immer Rex bleiben, das verwöhnte Bübchen, dem man alles in den Hintern schob. Rex McCloud ist nicht einmal meine Verachtung wert. Sollen die Frau und der Anwalt ihn sich meinetwegen holen.
    Und wenn der Staatsanwalt wegen der

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