Todeskleid: Thriller (German Edition)
warf Hyatt einen Blick zu. »Thomas Thorne könnte Verbindungen haben.«
Hyatt verzog angewidert das Gesicht. »Ich kann ihn nicht ausstehen.«
»Er hat Detective Skinner das Leben gerettet«, rief Stevie ihm in Erinnerung.
»Ich bin ein paarmal im Gericht auf Thorne gestoßen«, sagte Grayson. »Er kann ein Riesenarschloch sein, aber bei einer Lüge habe ich ihn noch nie ertappt. Ich kann mit ihm reden.«
»Ruf ihn an und mach eine Zeit mit ihm aus«, sagte Stevie. »Ich komme mit dir. Wenn er nicht in seiner Kanzlei ist, dann finden wir ihn in ein paar Stunden in seinem Club. Und wenn er nicht mit uns reden will, setze ich Lucy auf ihn an. In Anbetracht der Tatsache, dass J.D. wegen dieser Geschichte angeschossen wurde, wird sie bestimmt ziemlich überzeugend rüberkommen.«
»Wer ist Lucy?«, fragte Joseph. »Und wieso soll sie ihn überzeugen?«
»Lucy ist unsere Leichenbeschauerin«, erklärte Grayson. »Und außerdem mit J.D. verlobt.«
»Und mit Thorne und einer gemeinsamen Freundin Besitzerin eines Clubs«, fügte Stevie hinzu. »Wenn jemand Thorne überreden kann, dann sie.«
»Es ist mir vollkommen egal, wie dieser Mistkerl überredet wird«, bellte Hyatt. »Hauptsache, es geschieht!«
»Ich rufe Thorne auf dem Weg zu Paige an«, sagte Grayson. Das Adrenalin, das ihn eben hatte aufspringen und zu Anderson stürzen lassen, ebbte rasch ab. Ich muss sie im Arm halten. Er wollte das Bild von Andersons berstendem Schädel aus seinem Kopf verdrängen. »Oder braucht ihr mich noch?«
»Nein«, sagte Hyatt. »Wir müssen hier aufwischen. Gehen Sie nur.« Missmutig fügte er hinzu: »Keine schlechte Leistung – für einen Anwalt.«
Aus Hyatts Mund war das ein großes Lob. Dennoch konnte Grayson sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. »Sie hätten nichts von alldem hier erfahren, wenn Paige den Fall nicht beharrlich verfolgt hätte«, sagte er. »Sie hatte recht mit ihrer Vermutung, dass die Polizei in diese Sache verwickelt ist. Sie haben sich ihr gegenüber gestern ziemlich mies benommen.«
Hyatt verdrehte die Augen. »Ich schicke ihr eine handgeschriebene Entschuldigung.«
»Tun Sie das.« Ein wenig unsicher kam Grayson auf die Füße. »Okay, ich bin so weit.«
»Ich komme mit hinaus«, sagte Stevie. »Ich will rasch zum Krankenhaus und mich nach J.D. erkundigen.«
»Und ich fahre dich zum McCloud-Gebäude, Grayson«, sagte Joseph. »Ich komme später wieder, um beim Aufräumen zu helfen.«
Donnerstag, 7. April, 15.40 Uhr
Reba erhob sich, als sie eintraten. Bei Clays Anblick verrieten ihre Augen Überraschung.
»Meine persönliche Sicherheitsmaßnahme«, sagte Daphne. »Das verstehen Sie hoffentlich.«
»Ja«, gab Reba zurück. »Als mein Vater noch in der Politik war, musste ich mich ebenfalls an eine persönliche Sicherheitsmaßnahme gewöhnen.« Sie deutete auf zwei Stühle vor ihrem Schreibtisch. »Bitte.«
Showtime, dachte Paige und machte sich bereit, die Worte auszusprechen, die sie im Auto einstudiert hatte, wohl wissend, dass diese einen beißenden Nachgeschmack auf ihrer Zunge hinterlassen würden. »Ich wollte mich entschuldigen. Wir sind aufgrund einer Quelle, die sich im Nachhinein als unzuverlässig herausgestellt hat, gegen Rex vorgegangen.«
Rebas Augen verengten sich. »Was meinen Sie damit?«
»Betsy Malone hat uns erzählt, was in der Nacht, in der Crystal Jones ermordet wurde, auf dem Grundstück Ihrer Eltern passiert ist. Wir haben ihr geglaubt. Aber sie hat uns auch versichert, sie sei seit einem Jahr clean. Nun ist sie an einer Überdosis gestorben.«
Paige beobachtete Rebas Miene und sah den Schock in ihren Augen. »Das ist ja schrecklich. Ich mochte sie zwar nicht, weil sie einen schlechten Einfluss auf Rex hatte, aber ich hätte ihr niemals etwas Böses gewünscht.«
»Ich weiß. Aber wenn eine Zeugin bei einer Einzelheit lügt, muss man selbstverständlich auch den Rest der Aussage in Zweifel ziehen.« Verzeih mir bitte, Betsy. Du hast mit uns gesprochen und musstest dafür büßen. »Daher konzentrieren wir uns auf andere potenzielle Täter. Wir möchten uns für jegliche Unannehmlichkeiten, die Ihrer Familie entstanden sind, entschuldigen.«
Dass Rex Crystal getötet hatte, stand für sie nun nicht mehr fest, wohl aber, dass die McClouds in irgendeiner Hinsicht dafür verantwortlich waren.
Die Entschuldigung zeigte den erwarteten Effekt.
»Jeder macht Fehler«, sagte Reba großzügig. »Sie haben den Ihren eingesehen.« Offensichtlich dachte
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