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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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konfrontiert wird. Mir hilft es, wenn ich mit jemandem rede. Dann kann ich nachts wenigstens schlafen. Kannst du das?«
    »Nein«, murmelte Paige.
    »Immer derselbe Traum?«
    Paige schluckte. »Ja.«
    »Was dir heute passiert ist, wird es kaum besser machen. Versprich mir, dass du über meinen Vorschlag nachdenkst. Tu’s für mich. Bitte.«
    »Okay, ich verspreche es.«
    »Und wirst du nur darüber nachdenken oder dich tatsächlich nach einem Psychologen umsehen?«
    »Ersteres«, wich Paige aus.
    Olivia seufzte wieder. »Irgendwie hatte ich auch nicht mehr erwartet.« Im Hintergrund waren gedämpfte Stimmen zu hören. »David lässt dir ausrichten, er habe Bilder von seiner Gurtzeremonie auf Facebook gestellt. Er hat es bedauert, dass du nicht da sein konntest. Wir haben dich alle vermisst.«
    Paige starrte die Ampel an, als könne sie sie durch reine Willenskraft zum Umspringen bewegen. »Ich wäre auch verdammt gerne dabei gewesen. Zweiter dan, Schwarzgurt.« Das war eine Ehre. Eine wichtige Errungenschaft. Sie hätte wirklich dabei sein sollen. Aber sie hatte Wichtigeres zu tun gehabt: Sie hatte Zachary Davis retten müssen. »Sag David, dass ich stolz auf ihn bin.«
    »Hast du schon einen dojo gefunden?«, fragte Olivia auf eine Art, die klarmachte, dass sie die Antwort schon kannte.
    »Nein, noch nicht. Ich trainiere im Augenblick im Fitnessstudio.«
    »Das hast du das letzte Mal auch gesagt.«
    Und ich werde es auch das nächste Mal sagen. Ihr Karate- dojo war einst wie ein zweites Zuhause gewesen, doch nach den Ereignissen des vergangenen Sommers hatte sie keinen mehr betreten.
    Auf ihrem gi befanden sich Blutflecken, die sie nie wieder herausbekommen würde. Ein paar Monate nach dem Überfall hatte sie einen neuen, makellos weißen Karateanzug gekauft, ihn aber noch nie angezogen. Sie hatte es versucht, viele Male sogar, aber sie hatte sich nicht überwinden können, und schließlich hatte sie die Sachen weggepackt.
    Eines Tages wäre sie bereit, zurückzukehren. Sie hielt sich fit, trainierte die Reflexe. Aber der dojo, der ihr so etwas wie ein Zuhause geworden war … ihn vermisste sie sehr. Sie würde zurückkehren . Bald.
    Endlich sprang die Ampel auf Grün, und Paige preschte los. In ihrer anderen Manteltasche begann es zu summen, und sie fuhr zusammen, bis ihr einfiel, dass es nur ihr Prepaidhandy sein konnte. Clay war der Einzige, der sie auf diesem Handy anrief. »Ich muss Schluss machen, Liv. Drück alle von mir. Ich rufe dich später zurück.« Sie legte auf, bevor Olivia protestieren konnte, und klappte das andere Handy auf. »Was ist los?«
    »Wo bist du?«, fragte Clay knapp.
    »Noch in der Stadt. Wieso? Was ist passiert?«
    »Maria Muñoz ist ins Krankenhaus eingeliefert worden«, sagte Clay.
    » Was? Wieso?«
    »Herzanfall. Ihr jüngerer Sohn sagt, es sei nicht ihr erster. Sie ist zusammengebrochen, als die Cops ihr die Nachricht von Elenas Tod überbracht haben. Sie ist jetzt wieder bei Bewusstsein, und ihr Sohn meinte, sie habe der Polizei nichts über den Fall oder dich erzählt. Keiner hat etwas gesagt.«
    »Mein Gott. Hast du den USB-Stick erwähnt?«
    »Nein. Ich dachte mir, je weniger Leute davon wissen, umso besser. Soweit ich es verstanden habe, hat Elena niemanden aus ihrer Familie eingeweiht. Sie wissen allerdings alle, dass sie in die Bar wollte. Sie haben sie angefleht, es lieber zu lassen, aber sie war wild entschlossen, Beweise zu beschaffen.«
    »Als Erstes müssen wir herausfinden, wie sie an den Stick gekommen ist. Sie ist ja wohl kaum in die Bar marschiert und hat ihn aus einem Schüsselchen Nüsse gefischt.«
    »Ich glaube, ich kann es mir denken«, seufzte Clay. »Vor sechs Jahren sah Elena noch anders aus.«
    »Ich weiß. Sie hat mir erzählt, dass sie fast vierzig Kilo verloren hat, seit Ramon verhaftet wurde. Aber was hat das damit zu tun?«
    »Ramons kleiner Bruder sagt, Elena habe jedem in ihrem Umkreis erzählt, sie wolle keine Klos mehr putzen und Böden wischen, nur weil Ramon vor sechs Jahren heiß auf Studentinnen gewesen sei. Sie wolle raus aus dem Familienunternehmen. Die Arbeit dort sei ihr viel zu anstrengend. Die Familie habe gewusst, dass das nur Theater war, sagt der Bruder, doch sie hätten mitgespielt, damit Elena in der entsprechenden Bar angestellt würde.«
    »Meinst du die Bar, in der Ramon zur Tatzeit angeblich gewesen ist? Ich habe ihr gesagt, sie soll sich davon fernhalten, weil ich mir den Laden gern selbst vornehmen würde.«
    »Tja, sie hat

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