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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wurde nichts gefunden, was sie identifiziert hätte. Sie selbst hat sich Rex laut Aussagen als Amber vorgestellt. Wieso ist man darauf gekommen, dass sie Crystal Jones ist?«
    »Man hat ihre Fingerabdrücke überprüft. Sie hatte eine Akte. Hauptsächlich Kleinigkeiten wie Ladendiebstahl, aber es gab auch eine Anklage wegen Prostitution, da war sie gerade mal achtzehn.«
    Paige gähnte, klappte nun aber verdutzt den Mund zu. »Das hat die Verteidigung gar nicht erwähnt.«
    »Sie wollte, aber ich habe mich schon im Vorfeld dagegen gewehrt. Crystal war das Opfer. Selbst wenn sie Ramon in den Schuppen gelockt hatte, um sich ihm für Geld anzubieten, war das kein Grund, sie zu ermorden.« Seine Stimme klang plötzlich hart. »Was sie vorher getan hat, hatte in diesem Fall nichts zu suchen.«
    »Das hast du gut gemacht.« Sie nickte schläfrig. »Ich hasse es, wenn den Opfern die Schuld zugeschoben wird.«
    »Morgen besorge ich uns das Video. Wir identifizieren die anderen Gäste und befragen sie. Vielleicht weiß ja jemand, warum Crystal damals überhaupt auf der Party war. Du hast recht. Wäre sie gekommen, um Spaß zu haben, hätte sie sich auch ins Vergnügen gestürzt. Aber sie war aus einem anderen Grund da. Und du solltest dich jetzt endlich hinlegen.«
    »Ich glaube, das tue ich auch. Meinst du, du könntest Peabody noch einmal rausbringen, bevor du gehst?«
    »Ich gehe mit Peabody raus, aber ich bleibe. Ich schlafe auf der Couch.«
    Einen Moment lang glaubte er, dass sie Einwände erheben würde. Doch stattdessen seufzte sie. »Im Grunde möchte ich nicht, dass du auf mich aufpasst, aber ich werde den Teufel tun, deine Hilfe abzulehnen. Ich muss schlafen, und ich weiß, dass ich kein Auge zutue, wenn ich allein bin. Danke. Für alles heute. Auch dafür, dass du bleibst.«
    »Schließ hinter mir ab. Ich klopfe, wenn Peabody wieder rein will.«

9. Kapitel
    Dienstag, 5. April, 22.00 Uhr
    »Noch einen, bitte.« Silas deutete auf sein leeres Glas, und der Barkeeper nickte.
    Neben ihm saß Roscoe »Jesse« James, der düster in seinen Drink starrte und keinen Zweifel daran ließ, dass er sich betrinken und in Frieden gelassen werden wollte.
    Tut mir leid, Kumpel. Aber du musst heute sterben.
    Auf James’ Schädel prangte eine dicke Beule, die er vermutlich Grayson Smiths Aktenkoffer zu verdanken hatte. Smith war gebaut wie ein Panzer. Roscoe dürfte höllische Kopfschmerzen haben.
    Der Barkeeper schob ihm einen weiteren Drink über die Theke. Silas rührte rasch mit dem hohlen Stäbchen um, in dem sich eine Viertelunze Rohypnol befand. Nun musste er nur noch auf den richtigen Moment warten, die Gläser zu vertauschen. So schnell, wie Roscoe seine Drinks leerte, dürfte es nicht lange dauern, bis er ausgeknipst war.
    Silas’ Familienhandy summte in seiner Tasche. Er würde seine Frau später zurückrufen. Jetzt musste er konzentriert bleiben. Wachsam.
    Einen Augenblick später kam seine Chance. Der Barkeeper musste eine Prügelei am anderen Ende der Theke beenden, und alle, Roscoe eingeschlossen, sahen dem Treiben wie gebannt zu.
    Es war der Kampf, nach dem der Mann süchtig war, begriff Silas, nicht der Alkohol. Der Schnaps betäubte nur seine Enttäuschung. Er blickte auf die Pfütze zu seinen Füßen, die von seinem ersten Drink stammte. Er hatte ihn heimlich weggekippt, denn er musste nüchtern und hellwach bleiben, bis Roscoe tot war. Seine Enttäuschung konnte er nachher betäuben.
    Dienstag, 5. April, 23.00 Uhr
    Adele stand vor Allies Wiege, beobachtete das schlafende Baby und strich ihm über die goldenen Löckchen. Ich würde mir den Arm abhacken, bevor ich dir etwas antäte, mein Engel. Aber wenn ich durchdrehe und die Kontrolle verliere?
    »Adele?«, flüsterte Darren hinter ihr, und sie versteifte sich.
    »Du hast geschnarcht«, log sie und warf ihm über die Schulter ein Lächeln zu.
    Er schlang seine Arme um ihre Taille. »Du bist irgendwie seltsam heute. Was ist los, Schatz?« Er zögerte. »Bist du krank?«
    Ja. Ja. Ja. »Aber nein«, beruhigte sie ihn. »Bin ich nicht.«
    »Was ist denn dann?«, fuhr er fort. »Gibt es … Hast du einen anderen?«
    Schockiert drehte sich Adele zu ihm um. »Nein! O mein Gott, nein. Darren, wirklich nicht.«
    Er stieß erleichtert die Luft aus. »Gott sei Dank, ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Aber sag mir doch endlich, was los ist.«
    Adele wollte gerade zum Reden ansetzen, als sie aus dem Augenwinkel ein Licht bemerkte. Auf der Straße. Ein Wagen. Schwarz.

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