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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächste Stunde an. Das beruhigte mich etwas. Die Einfahrt lag links vor mir. Ich wollte nicht direkt auf mein Ziel zusteuern, deshalb huschte ich nach rechts, wo sich vier Lippen hastig mitbewegten, als mir die beiden Frauen den Weg abschneiden wollten. Ich lief direkt auf den freien Raum zwischen ihnen zu, der sich sehr rasch verengte, um zu einer Insel der Gewalt zu werden, in die ich hineindrang.
    Mit seitlich geführten Hieben verschaffte ich mir die freie Bahn. Ich traf rechts und links, hörte die dumpfen Geräusche des Aufpralls. Die Lippen verschwanden.
    Eine Frau kippte gegen eine Säule, die zweite tauchte einfach unter. Beide schrien hinter mir her. Das Echo der Schreie begleitete meinen Lauf, der mich in die Tiefe der Parkhalle hineinführte. Meine hastigen Laufgeräusche mischten sich unter die Schreie.
    Schon war die nächste da. Sie hatte sich bisher versteckt gehalten und erschien hinter einem abgestellten alten Mercedes, auf den ich zurannte. Die Frau hielt den Mund weit offen. Er sah aus wie ein verzerrter, zitternder Ring.
    Woher sie den Stock oder die Eisenstange hatte, wußte ich auch nicht. Jedenfalls wollte sie mich damit erwischen und hatte schon zum Schlag ausgeholt, als ich mitten im Lauf abfederte, mich auch zur Seite warf und trotzdem in die Höhe kam.
    Mit beiden Füßen gleichzeitig landete ich auf der breiten Motorhaube des Mercedes. Ich hörte das dumpfe Geräusch, als sich das Blech verbog, und sprang auf das Dach des Wagens, das ich als Sprungschanze mißbrauchte.
    Der nächste Sprung schleuderte mich über die um den Wagen laufende Person hinweg. Ich kam sicher auf, drehte mich sofort herum, sah die Stange schräg auf mich zurasen und lief direkt in den Schlag hinein, wobei ich erst im letzten Augenblick auswich, so daß sie mich verfehlte. Mit einem sicheren Tritt hebelte ich die Frau zu Boden. Als sie auf den Rücken fiel und sich herumwälzte, war ich bei ihr und drückte sie unter den Wagen. Dann rannte ich weiter.
    Sie wollten mich haben. Plötzlich erschienen sie abermals aus allen Richtungen. Die Münder tanzten wie kleine Schlünde. Das Rot der Lippen sah furchtbar aus, es konnte Angst einflößen. Ich durfte alles, mich nur nicht küssen lassen.
    Von der rechten Seite her warf sich ein Schatten gegen mich. Bevor ich noch abdrehen konnte, hatten mich die Hände schon erwischt und umklammerten meine Hüfte.
    Mit einem harten Ellbogenstoß löste sich der Griff. So befreit, drehte ich mich, lief drei Schritte — es war mehr ein Anlauf - und sprang auf den nächsten Wagen.
    Wieder benutzte ich das Dach als Starthilfe. Mein Sprung war gut, ich kam über zwei Gegnerinnen hinweg, die ihre Arme hochreckten und dennoch ins Leere griffen.
    Sicher kam ich mit beiden Füßen zuerst auf, stoppte die Bewegung nicht und lief schon weiter. Diesmal in die korrekte Richtung. Die kleine Loge befand sich nicht mehr weit entfernt. Diese zehn Yard schaffte ich sicher. Rowena de Largo hatte sich bisher nicht gezeigt und auch nicht mehr gefaucht. Sie war feige wie viele Dämonen. Lieber schickte sie ihre Diener vor, als sich selbst in Gefahr zu begeben.
    Die Tür der Loge war geschlossen. Im Innern brannte die Notbeleuchtung. Der schwache Schein fiel durch die Glaswände. Die Gitterstange nahe der Ausfahrt stand senkrecht. Dahinter sah ich die Waben des Eisengitters, die ein starres Muster bildeten. Ich prallte fast vor die Tür, mit soviel Schwung war ich gelaufen. Wenn sie jetzt geschlossen war, hatte ich das Nachsehen. Sie war es nicht!
    Während ich sie aufriß, warf ich einen Blick über die Schulter zurück in die Halle. Dort tanzten die roten Lippen der mich verfolgenden Frauen wie blutige Ovale.
    Glücklicherweise waren sie noch so weit entfernt, daß mir einige Sekunden blieben.
    Ein Tisch, ein Schaltpult mit zahlreichen Knöpfen, davor ein Drehstuhl und an der Seite ein schmaler Spind. Mehr Einrichtungsgegenstände paßten nicht in die Loge.
    Wo befand sich der Schalter oder der Kontakt für das Gitter? Ich war hinter dem Stuhl stehengeblieben, hielt den Oberkörper vorgebeugt und die Arme ausgestreckt. Meine Hände berührten die Konsole dicht unter der ersten Kontaktleiste.
    Es gab einfach zu viele Schalter und Kontakte, um sofort den richtigen herausfinden zu können. Zudem besaßen nicht alle die entsprechenden Beschriftungen.
    Da zersplitterte die Scheibe!
    Ich hörte das Klirren und Krachen, kreiselte herum, und die nächste Szene kam mir vor wie in Zeitlupe.
    Nicht eine ihrer

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