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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich eben gut versteckt«, erwiderte die schwarzhaarige Frau.
    »Zu gut. Aber ich finde sie.«
    »Du allein?« Kara stand auf. Sie wollte Myxin bei der Antwort nicht in die Augen schauen. Deshalb ging sie auch auf das Fenster zu und schaute hinaus zu den Flammenden Steinen.
    »In diesem Fall ist es so, Myxin. Ich werde es allein übernehmen. Das bin ich meiner atlantischen Vergangenheit einfach schuldig. Es gibt viele Dinge, die wir gemeinsam durchgestanden haben. Hierbei aber möchte ich mir von dir nicht helfen lassen. Da fühle ich mich einfach zu sehr als die Erbin meines Vaters.«
    »Du denkst auch an die Gefahren?«
    »Natürlich.«
    »Wie ist es mit John Sinclair?«
    Kara drehte sich wieder um, blieb aber mit dem Rücken zum Fenster stehen. Sie strich eine seitliche Strähne ihres, schwarzen Flaares zurück. »Er ist bereits eingeweiht und wird mir zur Seite stehen.«
    »Wobei sein Kreuz diesmal ohne Wirkung bleiben wird.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, Myxin.«
    Der kleine Magier nickte. »Bisher hat er sich stets aus der Affäre winden können. Ich bin gespannt, ob er auch gegen die schreckliche Sphinx ankommt.«
    »Wir werden es jedenfalls versuchen«, erklärte Kara.
    Myxin kam mit einem Einwand. »Wenn du nicht weißt, wer sich hinter allem verbirgt, wie willst du deinem Gegner dann auf die Spur kommen?«
    Kara deutete in Richtung der Steine. »Durch sie. Die müssen mir eine Antwort geben.«
    »Eine zweite.«
    »Ja, sie brachten mich auf die Spur. Ich frage mich nur, wer alles infiziert wurde. Dieser Lippenstift ist tödlich. Ich habe Jane Collins erklärt, daß es Tote geben wird. Dieser Fall ist leider schon eingetreten. Eine Frau hat es geschafft, ihren Mann zu vernichten. Sie selbst ist ebenfalls getötet worden.«
    »Ich würde dir gern helfen«, sagte Myxin.
    »Das weiß ich ja. Du mußt mich auch verstehen.«
    »Es fällt mir schwer.«
    Kara deutete auf ihr Schwert. »Es ist das Erbe meines Vaters. Es steckt voller Magie. Die goldende Klinge ist kaum zu begreifen. Ihre Kraft wird sich auch auf mich übertragen.«
    »Das wünsche ich dir.«
    Kara ging zur Tür. Noch einmal wiederholte sie: »Damals haben sie die Sphinx nicht vernichtet, nur geschmolzen, aber nicht töten können. Das wird sich nun rächen.«
    Kara zog die Tür auf und nickte ihrem Partner zum Abschied zu. Sie trat hinaus in eine ruhige, schweigende Welt, in der das Geräusch des fließenden Bachwassers überhaupt nicht störend klang. Das Wasser bedeutete Kraft und Reinigung zugleich. Dieser Ort war etwas Besonderes, hier lebten Kara und Myxin für ihre Aufgabe, die sie allerdings oft genug in Lebensgefahr gebracht hatte. Der kleine Magier hielt sich an die Regeln. Wenn Kara von einer Sache so überzeugt war, durfte er daran nicht rütteln. Da mußte er sich zurückhalten, auch wenn es ihm schwerfiel.
    Kara schritt dem Ziel entgegen. Der Nebel war nicht nur in die Höhe gestiegen, er hatte seinen Weg auch in dieses kleine Tal hineingefunden und umwallte die Füße der Frau, so daß es aussah, als würde sie über dem grünen Gras schweben.
    Das lange Gewand reichte der Schönen aus dem Totenreich bis zu den knöcheln. Bei jedem Schritt warf es Falten, es machte die Bewegungen mit, und der Stoff glänzte wie lackiert.
    Kara ging auf die Steine zu. Auch sie wurden von den langen, grauen Armen umspielt. Mit sehr einschläfernd wirkenden Bewegungen umtanzte sie der grauweiße Dunst, als wollte er fühlen, ob er irgendwo eindringen könnte.
    Karas Gesicht hatte einen sehr ernsten Ausdruck angenommen. Sie wußte über die Schwere ihrer Aufgabe Bescheid.
    Die Steine waren nicht allmächtig, einem Dämon war es sogar vor nicht allzu langer Zeit gelungen, sie fast zu zerstören, aber sie hatten ihre alte Gestalt wiedergefunden, das freute Kara und Myxin. Auch waren die hohen Klötze miteinander verbunden. Die Diagonalen zeichneten sich inmitten des sattgrünen Grases schwach ab. Sie würden leuchten, wenn die Magie einmal aktiviert worden war. Die Steine selbst bildeten die vier Enden eines Quadrats. Als Kara in diese geometrische Figur hineintrat, straffte sie unwillkürlich ihre Schultern. Sie fühlte sich als eine andere Person, vielleicht sogar ein wenig an ihre Vergangenheit im alten Atlantis erinnert. In der Mitte des Quadrats blieb sie stehen. Genau an der Stelle, wo sich die beiden Diagonalen kreuzten. Dies war ein neuralgischer Punkt, nur hier entfaltete die Magie ihre volle Kraft, da gelang es ihr, die Steine zu aktivieren, um

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