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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Operation im Roosevelt-Krankenhaus explodiert war.

11 UHR 45 – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS
    Thomas Fords ebenso überraschender wie überstürzter Abtransport ließ die übrigen Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats verwirrt zurück. Der Verteidigungsminister war der beste Garant für die Sicherheit des Landes und als Einziger in der Lage, den Präsidenten in militärischen Fragen sachkundig zu beraten. Zwar machte seine Abwesenheit das Land nicht hilflos, doch würde sie in einem Notfall die Reaktionszeit für das Eingreifen der verschiedenen Streitkräfte verlängern.
    Kaum war er fort, als Adrian Salz mit müder Stimme in den Raum hinein sagte: »James Adlon bittet darum, empfangen zu werden.«
    James Adlon, der Direktor der CIA .
    »Solange es keinen Beweis für das Gegenteil gibt, handelt es sich bei dem, worüber wir hier sprechen, um eine innere Angelegenheit«, begehrte Larry Douglas auf und erinnerte die Anwesenden an die klare, vom Gesetz vorgesehene Aufgabentrennung. »Das geht die CIA nichts an.«
    Ermittlungen innerhalb der Landesgrenzen waren Aufgabe des FBI und seit Kurzem auch des Heimatschutzes, während nachrichtendienstliche Tätigkeit im Ausland der CIA oblag. Hinzu kam, dass deren Leiter seit der Einrichtung des ODNI als Dachorganisation des Bundes für die Gesamtheit der Nachrichten- und Überwachungsdienste keinen Sitz mehr im Nationalen Sicherheitsrat hatte.
    »Ich nehme an, er hat davon läuten hören, dass eine Spur in den Jemen führt …«, seufzte Vizepräsident Harris.
    »Nur gut, dass Fort Meade so dicht ist wie ein U-Boot!« Douglas lachte bitter.
    Trotz aller Bedenken gebot der Präsident: »Er soll hereinkommen.«
    Zwei Secret-Service-Leute führten einen kleinen, hageren Mann mit einer Adlernase in einem eckigen Gesicht herein. Zwar hatte er nicht das majestätische Auftreten eines Graham Jefferson oder eines Lawrence Douglas, doch in seinem durchdringenden Blick blitzte eine lebhafte – oder, wie seine Widersacher sagten, hinterhältige – Intelligenz.
    »Mr. President, meine Herren …«
    »Nehmen Sie Platz, James«, forderte Cooper ihn auf. »Ich habe die Schlussfolgerungen in den für mich bestimmten Unterlagen gründlich gelesen. Daraus geht hervor, dass Sie uns nichts Neues über eine Verbindung ins Ausland mitzuteilen haben. Was ist dann der Grund Ihres Besuchs?«
    »Ich habe mir erlaubt, unsere Kontakte in Sanaa zu mobilisieren, um eine Operation an der von der NSA ermittelten Stelle einzuleiten.«
    »Wie schön, dass ich auf diese Weise auch davon erfahre!«, zischte Janet Helmer, sichtlich verärgert über den Eingriff in ihren Kompetenzbereich.
    »Geht es um den Phantomrechner?«, erkundigte sich der Präsident.
    »Ja. Wir können dort unmöglich tätig werden, ohne Aufsehen zu erregen. Seit es in jüngster Zeit zu Aufständen gekommen ist, hat das Heer das ganze Stadtviertel abgeriegelt. Niemand darf hinein oder heraus, ohne sich auszuweisen.«
    »Und was erwarten Sie von uns?«, erkundigte sich die Außenministerin.
    Adlon wandte sich ihr zu und sagte: »Dass Sie die neue Regierung des Jemen um ihre Mitwirkung ersuchen.«
    »Ihnen ist aber doch bekannt, dass unsere Beziehungen alles andere als ungetrübt sind. Nachdem wir so lange darauf gedrängt haben, dass Ali Abdullah Saleh den Zugang zum Roten Meer überwacht, damit auf keinen Fall iranische Fregatten dorthin gelangen, haben uns die Leute da unten, vorsichtig gesagt, nicht gerade in ihr Herz geschlossen …«
    Unbestreitbar hatten die revolutionären Ereignisse des arabischen Frühlings die diplomatische Landschaft im Mittleren Osten gründlich durcheinandergewirbelt. Die einstigen Verbündeten der Vereinigten Staaten waren einer nach dem anderen gestürzt worden oder standen auf schwankendem Boden, und was die neuen Regierungen anging, herrschte große Unsicherheit. Würden sie sich als Freunde erweisen oder als Feinde? Spielten sie ein doppeltes Spiel? Selbst das schon seit Langem befreundete Pakistan zögerte, die Politik der Amerikaner öffentlich zu unterstützen, nachdem es in der Bevölkerung wegen der Hinrichtung bin Ladens zu Unruhen gekommen war. Sicher war nur, dass sich der Schatten des Iran Tag für Tag ein wenig mehr auf die geschwächten Länder legte.
    »Das ist mir bekannt. Aber wir haben zurzeit keine andere Möglichkeit, den bewussten Rechner lahmzulegen und die Spur bis zu denen zu verfolgen, die ihn aus der Ferne steuern.«
    »Janet«, versuchte Cooper zu vermitteln, »sehen Sie

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