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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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hat, Lucy. Ist das wahr?«
    Sie versuchte aufzustehen. »Du musst mir zuhören, Sam, bitte …«
    »Hast du ihm geholfen, unser Kind zu verkaufen?«, schrie ich ihr ins Gesicht.
    Sie schüttelte den Kopf. Dann nickte sie. Und schüttelte wieder den Kopf.
    Es war mir in meinem Leben nur sehr selten passiert, dass ich einen Menschen töten wollte. Die Männer, die meinen Bruder umgebracht hatten, wollte ich töten. Und Piet, weil er diese Frauen vergewaltigt hatte und sie mit einem höhnischen Lächeln in die Sklaverei verkaufen wollte. Auch Edward. Aber jetzt hätte ich Lucy umbringen können. Ich spürte, wie meine Hände sich um ihren Hals schlossen, und sie wehrte sich nicht, sie sah mir nur in die Augen.
    Meine Finger packten fester zu. Dann stieß ich sie zur Seite.
    Sie schloss die Augen: »Edward hat mir Daniel weggenommen, damit ich bei seinem Plan mitmache.«
    »Wo ist mein Sohn?«
    »Ich weiß es nicht. Sie haben ihn mir gleich nach der Geburt weggenommen … Ich habe ihn nur ein Mal im Arm gehalten. Nur das eine Mal, ich habe ihn geküsst und ihm seinen Namen gegeben … aber ich konnte es nicht verhindern. Es war eine schwere Geburt, Sam. Ich hatte nicht die Kraft, um mich zu wehren.«
    Ich kniete mich zu ihr. »Und?«
    »Und er hat gesagt, er würde Daniel zu einem Händler bringen, der ihn jederzeit an ein Ehepaar in den Staaten verkaufen könnte. Und ich würde Daniel nie wiedersehen, wenn ich ihm nicht gehorche.«
    Sie wandte sich von mir ab. Ich drehte ihr Gesicht zu mir zurück und zwang sie, mich anzuschauen.
    »Ich glaube dir keine Sekunde, dass du ein unschuldiges Opfer bist, Lucy. Vielleicht hast du noch so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Immerhin hast du mich am Leben gelassen. Aber du hast zu diesen Leuten gehört …«
    »Weil sie Daniel hatten! Edward hat ein Gespür für die Schwachstellen von anderen und weiß, wie man sie ausnutzt.«
    »Du hast die Bombe im Londoner Büro gelegt«, erwiderte ich. »Du hast Geld über ein Konto verschoben, von dem die Company dachte, dass es geschlossen war. Du warst nicht das unschuldige Opfer einer Entführung. Damals hatten diese Leute nichts gegen dich in der Hand.«
    »Ich wusste nicht, dass es eine Bombe war. Die ganze Sache ist mir einfach über den Kopf gewachsen. Mir hat man gesagt, es sei nur eine Festplatte, die die Festplatten der Company kopiert. Edward wollte die Dateien aus dem Büro haben. Alle.«
    »Zum Beispiel auch die Dateien über meine Ermittlungen.«
    Sie nickte. »Ich wusste wirklich nicht, dass es eine Bombe war, bis Edward es mir gesagt hat. Ich war mit ihm im Auto. Ich wusste, dass du da oben bist. Er stieg aus, weil der Fernzünder nicht funktionierte und er näher an das Haus rangehen musste. Die Bombe war so eingestellt, dass sie zwanzig Sekunden nach dem Auslösen explodieren würde. Er schaffte es schließlich, und als er ins Auto zurückkam, merkte er, dass ich dich angerufen hatte. Dann flog alles in die Luft. Ich habe dich gerettet, Sam.«
    »Und hast alle anderen sterben lassen.«
    »Ich musste mich entscheiden, so wie du es tust«, sagte sie.
    Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen. »Wenn du mir helfen willst, dann sagst du mir jetzt alles, was ich wissen muss. Diese Waffe. Sie funktioniert mit einem Chip. Der Chip, den ich mitgenommen habe, war an einen Computer angeschlossen, auf dem DNA-Profile waren. Wenn man den Chip in die Waffe steckt, dann wird irgendwie mithilfe von Nanotechnologie die DNA eines bestimmten Menschen auf die Kugel übertragen.«
    Langsam nickte sie.
    Ich setzte mich ihr gegenüber auf den Boden. »Ich glaube, dass es in dieser Art funktioniert.«
    Sie zog die Knie ans Kinn und schwieg.
    »Edward ist Brite, aber er arbeitet in Osteuropa. Für einen dieser internationalen Verbrecherringe, die unser Büro im Auge hatte. Er findet heraus, dass diese DNA-gesteuerten Waffen in Ungarn entwickelt werden, vielleicht von dem Wissenschaftler, der mir hätte helfen können, den Geldzaren zu schnappen. Er entführt Yasmin, um ein Druckmittel gegen ihren Vater in der Hand zu haben. Das Lösegeld waren diese Waffen. Aber Zaid liefert nur die Waffen, nicht die Chips, die man dafür braucht.«
    Lucy sah zu mir auf. »Ja, er hat Edward beschissen.«
    »Und Edward wird klar, wie wertvoll diese Dinger sind – darum will er sie für sich haben. Ich glaube, dass der Geldzar die ganze Operation finanziert hat. Edward wollte ihn ausschalten, also ließ er ihn von Yasmin töten, damit es so aussah, als hätte

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