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Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Titel: Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elias Palm
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ihrem Aufzug etwas anderes.
    Sie stellte ihren Wagen auf den Besucherparkplatz. Das Gebäude war fünfzehn Stockwerke hoch und erhob sich majestätisch über die umliegenden Häuser. Sämtliche Etagen wurden vom Rossing-Konzern genutzt. Obwohl der mächtige Betonklotz nicht mehr als ein paar hundert Meter von ihrer alten Wohnung entfernt lag, hatte sie seit der Einweihungszeremonie vor fünfzehn Jahren ihren Fuß nicht mehr hineingesetzt. Man hatte damals eine umfangreiche Renovierung vorgenommen, und ihr war eigentlich nichts anderes übriggeblieben, als hinzugehen. Sie war gemeinsam mit Judit, Grete, Hugo und Waldemar dort gewesen. Feierlich hatte Hugo die Größe des Unternehmens und dessen Eintritt in eine neue Ära gepriesen. Ella erinnerte sich noch daran, wie sie sich damals schon geschworen hatte, die Räume nie wieder zu betreten. Doch jetzt war sie wieder hier. Das Gebäude stammte aus den späten 50er Jahren, doch seine Fassade war in regelmäßigen Abständen renoviert worden, sodass es immer noch einen modernen Eindruck machte. Oberhalb des Eingangs prangte immer noch das wohlbekannte Emblem des Unternehmens, ein stilisiertes R in einem Kreis.
    Ella betrat den weiträumigen Eingangsbereich und ging mit entschlossenen Schritten zur Rezeption. Die ältere Dame hinter dem Tresen schaute sie durch eine kleine Brille mit knallroten Bügeln neugierig an.
    »Ich möchte zu Hugo Rossing«, sagte sie nonchalant.
    »Hugo Rossing?«, wiederholte die Frau fragend. »Erwartet er Sie?«
    »Teilen Sie ihm doch bitte mit, dass Ella Andersson mit ihm sprechen möchte«, sagte sie entschieden.
    »Ich bin nicht einmal sicher, ob er heute überhaupt im Büro ist«, entgegnete die Frau hinter dem Tresen. Sie zögerte die Worte ein wenig hinaus.
    »Aber ich bin mir sicher«, sagte Ella kurz angebunden, »denn sein dunkelgrüner Jaguar steht draußen.«
    Ella wusste, dass Hugo seinen Wagen inzwischen nicht mehr selbst fuhr, aber sie wusste ebenfalls, dass er ihn von keinem anderen fahren ließ, wenn er nicht selbst mitfuhr. An den Tagen, an denen Hugo im Büro war, fuhr Waldemar mit seinem Wagen nach Hause zu seinem Vater, wo beide in den Jaguar stiegen und Waldemar sie dann ins Büro fuhr, das hatte Estrid ihr erzählt. Die Empfangsdame griff nach dem Telefonhörer und tippte rasch eine Nummer ein. Ella gab sich unbeteiligt und sah sich um.
    »Der zweite Aufzug rechter Hand«, sagte die Empfangsdame schließlich nahezu im Flüsterton und fügte hinzu: »Ganz oben.«
    Ella betrat den Aufzug und drückte auf den fünfzehnten Stock. Der Aufzug fuhr so schnell, dass sie den Druck in den Ohren spürte. Als sich die Aufzugtüren wieder öffneten, stand Hugo vor ihr. Er lächelte zwar, wirkte aber irgendwie bekümmert. Das war einer der Züge, die er mit seinem Bruder teilte. Ella erinnerte sich daran, dass Ernst immer mehr oder weniger ernst gewirkt hatte. Vielleicht hatte man ihn aus diesem Grund Ernst genannt.
    »Was verschafft mir die Ehre?«, fragte Hugo mit kraftvoller Stimme.
    Auch wenn sein Rücken krumm geworden war und er inzwischen beim Gehen einen Stock benötigte, hatte seine Stimme ihn nicht im Stich gelassen. Sie war noch genauso klar wie vor fünfzehn Jahren, als er die Einweihungsrede gehalten hatte.
    »Ich brauche deine Hilfe«, antwortete Ella ausweichend, während sie auf ihn zuging und ihn umarmte.
    Mit der Umarmung wollte sie ihm signalisieren, dass sie friedfertige Absichten hegte. Normalerweise begrüßte sie ihre Verwandten lediglich mit Händedruck, während sie ihre Freunde gern umarmte. Hugo gehörte zwar zur Verwandtschaft, aber sie hatten nie viel miteinander zu tun gehabt. Aber er war einer der wenigen gewesen, die sie ermuntert hatten, ihr Studium an der medizinischen Fakultät fortzusetzen. Es wäre doch ausgezeichnet, wenn die Verwandtschaft ihre Kompetenzen erweiterte, hatte er gemeint. Denn im Konzern benötigte man keineswegs nur Ökonomen und Ingenieure.
    Nach Ernsts Tod hatte Ella ihn nur ein paar Mal getroffen. Sein Tod war für alle ein Schock gewesen. Auch wenn Ernst nicht Erster Vorsitzender gewesen war, als er starb, war er doch eine stets zugängliche Quelle von Erfahrung, Weisheit und Geisteskraft gewesen. Hugo war daraufhin eingesprungen und hatte sich bemüht, seine Aufgaben zu übernehmen, aber ihm schien immer bewusst zu sein, dass er nur die zweite Wahl war, so viel hatte Ella verstanden.
    »Schön, dass du ein wenig Zeit für mich hast«, sagte Ella mit einem Lächeln.
    Hugo zuckte

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