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Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Titel: Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elias Palm
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Computertomographie in der Rechtsmedizin hatte finden können. Sie stellte fest, dass trotz mehrerer Jahre der Anwendung in der Praxis nicht gerade viele Forschungsberichte über den Nutzen dieser Untersuchungstechnik publiziert worden waren. Jedenfalls nicht in einer der rechtsmedizinischen Zeitschriften. Die meisten Artikel gaben diverse Betrachtungsweisen wieder, die allesamt auf den Vorteil hinausliefen, den Verstorbenen nicht aufschneiden zu müssen. Sie bereute bereits, den Auftrag als Repräsentantin der CT-Gruppe angenommen zu haben.
    Ella verbrachte den Freitagabend im Fitnessstudio. Diesmal hatte sie ein Paar Turnschuhe und einen Sport-BH dabei. Das enge Topp tauschte sie gegen ein altes T-Shirt aus ihrer Studentenzeit aus. Sie hatte darauf bestanden, noch eine Woche mit ihrer Mitgliedschaft zu warten, und sich stattdessen eine Zehnerkarte gekauft. Während sie mit schnellen Schritten auf dem Laufband vor den hohen Spiegeln unterwegs war, malte sie sich ihr Leben in der neuen Wohnung aus. Als sie die anderen Frauen auf den Laufbändern beobachtete, stellte sie fest, dass sie offenbar längst nicht die Älteste im Studio war. Sie kandidierte hingegen für den Titel der am schlechtesten Angezogenen, befürchtete sie. Abgesehen von der neu erstandenen Hose, die in angenehm dezenter Weise ihren Po betonte, merkte sie, dass sie die Einzige war, die versuchte, gewisse Körperpartien zu verbergen. Die übrigen Frauen trugen Outfits, die stattdessen die Taille und den Busen betonten. Es war offensichtlich, dass ein Fitnessstudio ein Ort der Begegnung war. Die Leute redeten miteinander und schienen jeweils mindestens die Hälfte aller Anwesenden zu kennen. Sie musste zugeben, dass sie die Frauen irgendwie bewunderte, deren eng anliegender Dress sie an weibliche Superhelden denken ließ, die im Geheimauftrag unterwegs waren, um die Welt zu retten. Sie wirkten selbstbewusst und entspannt, während sie ihre Übungen an Geräten absolvierten, die in Ellas Augen eher an moderne Varianten von Folterwerkzeugen erinnerten.
    Sie beobachtete eine Frau, die an einem Gerät saß, das einem gepolsterten gynäkologischen Stuhl nicht unähnlich war, und ihre Oberschenkel gegeneinanderpresste, während das Gerät Widerstand leistete. Die Frau hielt während der gesamten Übungsdauer Augenkontakt mit einem Mann, der an einem anderen Gerät saß und seine Brustmuskulatur trainierte. Zwischen ihnen herrschte ganz offensichtlich eine große Anziehungskraft. Plötzlich fiel Ella auf, dass sie auf dem Laufband stand und die beiden anstarrte. Sie hatte offenkundig ihre einprogrammierten sieben Kilometer absolviert. Sie stieg vom Band, wischte sich mit der Unterkante ihres T-Shirts den Schweiß von der Stirn und ging auf die Hanteln zu. Beim Hanteltraining hatte sie jedenfalls nicht die Befürchtung, sich lächerlich zu machen oder irgendwo hängen zu bleiben, was sie als deutliche Gefahr bei den anderen Geräten ansah.
    *
    Um keinen Verdacht zu erregen, hatte er sich nicht getraut, seine Kollegen zu fragen, die am Fundort waren. Stattdessen hatte er gewartet, bis der vorläufige Bericht vorlag. Dabei handelte es sich um kurzgefasste Angaben, die die zuerst vor Ort eintreffende Polizeistreife nach Abschluss ihrer Schicht verfasst hatte. Darin stand, wer den Verstorbenen gefunden hatte, ob die Leiche bereits identifiziert war, und im günstigsten Fall lieferte er auch einige Hintergrundinformationen, die von Interesse für die Beurteilung der weiteren Verfahrensweise in dem Fall sein konnten.
    Während er an seinem Schreibtisch saß und den Bericht las, meinte er anfänglich, sich im Fall geirrt zu haben. Denn nichts schien zu stimmen. Er überprüfte die Adresse. Die stimmte allerdings.
    Mit einem wachsenden Gefühl der Verzweiflung las er den ersten Absatz des Berichts ein weiteres Mal. Was ihm zunächst vollkommen unerklärlich erschienen war, begann ihm langsam einzuleuchten und verständlich zu werden. Unerträglich, aber verständlich.
    Vage Bilder der Erinnerungen zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Er erinnerte sich noch daran, wie er dort gestanden und auf die Leiche gestarrt hatte. Er hatte diverse Alternativen erwogen. Vor Angst, dass der Verdacht auf ihn fallen könnte, hatte er nicht mehr logisch denken können. Gedanken an Benzin und Streichhölzer blitzen vor seinem inneren Auge auf.
    Mit zitternden Händen las er weiter in dem Bericht. Als er zum Ende gelangte, spürte er, wie sich der Raum zu drehen begann. Die Wände

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