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Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson

Titel: Todesmal: Ein Fall für Ella Andersson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elias Palm
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einzurichten, und versuche gleichzeitig, gewisse Aspekte aus meiner Vergangenheit zu verstehen.«
    Sie war bemüht, sich kryptisch genug auszudrücken, um Simon keinen vollständigen Aufschluss über ihr Gefühlsleben zu geben. Er warf einen Blick auf ihre Hände.
    »Kein Verlobungsring mehr«, stellte er rasch fest.
    Ella schaute hinunter auf ihre kurzen Finger.
    »Selbst gute Beziehungen können irgendwann zu Ende gehen«, fuhr er fort.
    Trotz seiner recht begrenzten Erfahrungen im Hinblick auf längere Beziehungen schien er ernsthaft Anteil zu nehmen. Sie unterhielten sich oberflächlich übers Zusammenwohnen und Heiraten, als zehn Minuten später Simons Handy klingelte. Er warf einen Blick aufs Display, entschuldigte sich und stand auf. Um den Restaurantgeräuschen zu entgehen, aber nicht hinaus in die Kälte zu müssen, stellte er sich in den kleinen Eingangsbereich. Wenn ihre Tischnachbarn für einen kurzen Moment still waren, konnte Ella vereinzelte Gesprächsfetzen heraushören, die er sagte. Es ging um eine odontologische Untersuchung der Rechtsmedizinischen Abteilung und um das Vermisstenregister. Dann hörte sie ihn den Namen Erlandsson nennen, woraufhin sie ihre Ohren spitzte. Wenn nur die dicke Dame am Nebentisch ihren Mund gehalten hätte, während sie kaute, hätte sie bestimmt den Rest des Gesprächs mithören können. Sie warf der Frau einen irritierten Blick zu und kam zu dem Schluss, dass diese dann nicht mehr besonders viel hätte sagen können. Simon kehrte an ihren Tisch zurück und setzte sich wieder. Sie bestellten Kaffee.
    »Was Spannendes?«, versuchte es Ella.
    »Eher nicht, aber die Polizei will Vergleiche mit Personen aus dem Vermisstenregister durchführen.«
    »Geht es um den Unbekannten aus dem Garten?«, fragte Ella unschuldig.
    Simon nickte und schien intensiv nachzudenken.
    »Unsere gesamte Identifizierungsarbeit baut doch im Prinzip darauf auf, dass wir eine Identität feststellen sollen«, begann er. »›Kann es vielleicht sein, dass die verweste Leiche, die in Tante Agdas von innen abgeschlossener Wohnung gefunden wurde, tatsächlich Tante Agda ist?‹«
    Simon machte zwar nur Spaß, aber Ella wusste, dass er Recht hatte. Es kam ungeheuer selten vor, dass Identifizierungsarbeit, die zum größten Teil auf dem Zahnstatus basierte, auf etwas anderes hinauslief, als die Identität einer Person zu bestätigen, die bereits zweifelsfrei feststand. Wenn keine Zähne mehr vorhanden waren oder die betreffende Person nie beim Zahnarzt gewesen war, kam es vor, dass man versuchte, alte Röntgenbilder von anderen Körperteilen zu Rate zu ziehen. In bestimmten Fällen konnten sie entscheidend sein. So konnte beispielsweise das Röntgenbild eines gebrochenen Armes, das in einem Krankenhaus erstellt wurde, verglichen werden mit einem neuerlich aufgenommenen Röntgenbild desselben Armes aus der Rechtsmedizinischen Abteilung, um nach Übereinstimmungen zu suchen. In den Fällen, wo der Verstorbene Tätowierungen trug, konnte man auch diese hinzuziehen. Oder alte Operationsnarben und Muttermale, alles, was in irgendeiner Form individuell war. Heutzutage wandte man in zunehmendem Maße DNA und Fingerabdrücke an, bei unsicheren Fällen oblag es jedoch immer der Polizei zu entscheiden, ob die Identität als eindeutig geklärt anzusehen war. Ein Rechtsmediziner oder Zahnarzt mit entsprechender Zusatzqualifikation, ein so genannter Rechtsodontologe, steuerte lediglich seine Befunde bei, damit die Polizei diesen Beschluss fassen konnte.
    »Wenn wir, wie in diesem Fall, einen langen Zeitraum und eine lange Liste vermisster Personen bearbeiten müssen, dann merkt man erst, wie sehr sich das Verfahren von unserer normalen Identifizierungsmethode unterscheidet«, meinte Simon. »Mal abgesehen von der Arbeitsweise in Thailand, wo wir gezwungen waren, massenweise nicht identifizierte Leichen mit ebenso vielen vermissten Personen zu vergleichen, benutzt man doch diese Formulare nur selten.«
    Simon wirkte entmutigt.
    »Ich habe nach bestem Wissen versucht, die dürftigen Angaben dort einzutragen, die ich über den vergrabenen Mann besitze, lande aber immer noch über fünfzig Treffer im Vermisstenregister. Und ich dachte in meiner Naivität, dass ein verheilter Schlüsselbeinbruch uns weiterhelfen könnte, dabei ist ja nicht einmal sicher, ob er geröntgt wurde«, sagte er resigniert.
    Sowohl Ella als auch er waren sich bewusst, dass ein Schlüsselbeinbruch nicht unbedingt geröntgt werden musste und, wenn

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