Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
Vom Netzwerk:
dagelassen mit der dringenden Bitte, es den beiden Kollegen zu zeigen, die gestern Abend freihatten.«
    Julia nickte nachdenklich. Etwas Vergleichbares hatte sie auch am Morgen von Hellmer berichtet bekommen, natürlich mit weitaus mehr Details über das Essen …
    »Das deckt sich mit Franks Besuch im Bahnhofsviertel«, berichtete sie den anderen. »Auch hier kein Erfolg. Bleibt also die Filiale an der Friedberger.« Erwartungsvoll richteten sich alle Blicke auf Sabine Kaufmann. Doch auch sie schüttelte den Kopf.
    »Sorry, Leute, erwartet da jetzt bloß nicht zu viel. Ich habe erst ein wenig gut Wetter gemacht und Essen bestellt, den großen Salat mit Thunfisch kann ich empfehlen.«
    »Wenn man ihn nicht ohne Dressing, Eier und Tomaten bestellt, bestimmt«, murmelte Kullmer mit gehässigem Grinsen, woraufhin Doris Seidel ihn mit dem Ellbogen stieß.
    »Hey«, sagte Julia genervt. Der Tag war bislang nicht so gewesen, als dass sie zum Scherzen aufgelegt wäre. Es pochte in ihren Schläfen, sie fühlte sich abgeschlafft und sie war wenig zuversichtlich, was den Fortgang des Tages betraf.
    »Zurück zum Text, Verzeihung«, entschuldigte sich Sabine schnell, »ich habe ebenfalls mit dem Foto gewedelt, keine Reaktion, habe dann aber noch gefragt, ob sie vielleicht an das Büro dieser Computerfuzzis liefern. Tatsächlich konnte sich der Chef, oder zumindest jemand, der so aussah, als hätte er dort etwas zu sagen, daran erinnern, dass hin und wieder in die neunzehnte Etage des BCN-Hochhauses geliefert wird. Eine Kooperation mit iTeX24 in Sachen Werbung oder so gibt es aber nicht.«
    »Immerhin«, antwortete Julia. »Hast du auch nach Alexander Bertram gefragt?«
    »Ich hatte kein Foto, leider, aber es hätte auch nichts gebracht, da der Lieferant der Mittagsschicht schon Feierabend hatte. Der Chef hat ihn aber telefonisch erreicht, und ich konnte zumindest in Erfahrung bringen, dass die Bestellungen immer mindestens für zwei Personen waren, also über fünfundzwanzig Euro. Beim Bezahlen wurde stets auf Studentenrabatt bestanden, das ist so eine Art Bonusprogramm von ›Pizza-Muli‹.«
    »Ist unter den Mitarbeitern bei iTeX24 denn noch ein Student?«, fragte Kullmer zweifelnd.
    »Nein, nicht dass ich wüsste«, erwiderte Durant. »Aber wer weiß, ob sie das nicht einfach behauptet haben.«
    »Das geht nicht so einfach«, warf Kaufmann kopfschüttelnd ein. »Zumindest nicht, wenn man kontrolliert wird. Sowohl die Uni als auch die FH haben kleine Chipkarten, auf denen das Logo der Hochschule, ein Foto und das Nahverkehrsticket für das laufende Semester abgebildet sind. So wie der Pizzabote klang, hat er das jedes Mal vor die Nase gehalten bekommen.«
    »Na, du kennst dich ja aus«, sagte Julia mit einem anerkennenden Nicken. »Wenn also keiner der vier Angestellten mehr ein Student war, müssen sie einen anderen vorgeschoben haben. Ob es Carlo Stiegler ist, wird sich zeigen. Ich schlage vor, das überprüfen wir sofort.«
    »Kein Problem«, erwiderte Kaufmann, »der Bote ist heute ab dreizehn Uhr im Laden.«
    »Moment mal, nicht so schnell, bitte.« Kullmer hob mit nachdenklicher Miene die Hand. »Ich stecke gedanklich noch bei diesen Chipkarten. Wie lange gibt es die schon?«
    »Ach, schon ewig.« Kaufmann winkte ab. »Wieso?«
    »Nur so ein Gedanke.« Kullmer runzelte nachdenklich die Stirn. »War die Grundlage von Bertrams Alibi nicht ein S-Bahn-Ticket?«
    »Verdammt noch mal, ja!«, entfuhr es Julia, und sie schlug mit der Handfläche auf den Tisch. »Damals war er auf jeden Fall noch immatrikuliert, eingeschrieben an der Fachhochschule. Mensch, da hätte er mit dem Zug quer durch Hessen tingeln können, ohne je ein Ticket zu kaufen.«
    »Quod erat demonstrandum«, kommentierte Kullmer mit einem breiten Lächeln. Julia Durant musste unwillkürlich schmunzeln, nicht wegen des lateinischen Zitats selbst, sondern weil sie zu wissen glaubte, woher ihr Kollege Peter Kullmer diese Weisheit hatte. Julia würde jede Wette darauf eingehen, dass sich unter dem Stapel von Fachjournalen in seinem Schreibtisch mindestens ein Asterix-Heft befand. Aber warum auch nicht? Gott sei Dank gab es für sie nicht nur den Job.
    Julia zwang ihre Gedanken zurück zum Fall, zurück zu Kullmers Kommentar. »Was zu beweisen war« bedeutete das lateinische Zitat, und in der Tat wurden die Hinweise auf Alexander Bertram immer eindeutiger.
    »Nach allem, was wir bis jetzt zusammengetragen haben: Wie wahrscheinlich ist es, dass Bertram auch das

Weitere Kostenlose Bücher